Im Bad testete ich eine neue Zahnpasta aus.
Zu meiner Überraschung war die rosa und hatte irgendwelche blauen Glitzersteinchen darin. Geschmack gut – aber im Waschbecken sah es danach aus, als hätte jemand es weihnachtlich präpariert, weil es rosa und blau funkelte.
Im E-Mail-Fach befanden sich weitere Absagen für die Wettkämpfe.
Nicht der ideale Start in einen 1. Advent – aber krank ist nun einmal krank und nicht zu ändern.
Die Wettkämpfe verliefen nicht so erfolgreich wie die vorangegangenen.
Doch schafften es meine jüngsten Wettkämpfer in der ersten Auseinandersetzung aufgrund einer bewundernswerten Zähigkeit, alle zu überraschen.
„W" unterstützte mich wieder – sogar beim Wettkampf – als Assistenztrainerin. Und dennoch bin ich vorsichtig bei ihr, noch immer leicht skeptisch, auch wenn sie ihre Sache sehr ordentlich und gewissenhaft macht.
Vom „Geschichtenerzähler" ist weiterhin so gut wie nichts zu sehen.
Vater und ich fuhren zuerst an der Halle vorbei, wendeten und landeten dann doch noch am Veranstaltungsort – zusammen mit den Sportlern und ihren Familien.
Zwischendurch hatten wir eine eineinhalbstündige Pause.
Die Familien und Kinder nutzten sie, um am Buffet zu essen. – Und das mit der Spendenkasse, das behaupte ich jetzt mal rotzfrech, haben sie bei uns abgeschaut. Denn sonst wurde in Nieder-Olm immer bezahlt für Kuchen, Kaffee, Wasser und Co.
So richtig Advent war noch nicht in mir.
Was wohl auch dem langen „Ausharren" in der Halle geschuldet ist. Dabei hatte ich mich morgens am Adventskranz beim Frühstück durchaus erfreut.
Auch das Abendessen war in Ordnung.
Wir saßen bei Rippchen, Brot und Ketchup.
Es kam dies und das zur Sprache und natürlich wurde der komplette Wettkampftag am Küchentisch nochmal genaustens seziert.
Den Abend wollte ich eigentlich mit meinen Eltern vorm TV verbringen.
Beim „wollte" blieb es – ich schrieb einige Trainingsprogramme vor, und als ich soweit war, war im Wohnzimmer nicht nur das Licht des Adventskranzes bereits gelöscht.
Ich schaute mir einen unterhaltsamen Catch an
und aß viel zu viel Ungesundes dabei in mich hinein. – Ich hätte mir besser noch ein Stück vom leckeren Marzipan-Christstollen abgeschnitten. Davon hätte ich mehr gehabt, und es wäre auch sicher adventlicher von mir wahrgenommen worden.
Die kommende Woche muss ich mich echt ranhalten:
Bilder vom Konzert! Andere abgeben! – Und ganz nebenbei sollte ich mir auch mal Gedanken um Weihnachtsgeschenke machen.
Nächsten Sonntag möchte ich mehr Adventliches als Adventskrämpfliches empfinden, das sollte doch zu schaffen sein.