Lemohn und Freundlich brauchten nicht lange, um den Halter des Fahrzeuges ausfindig zu machen. Kaum hatten sie die Adresse, da machten sie sich schon auf den Weg. Am Ziel angekommen, klingelten sie und eine ältere Dame öffnete ihnen die Türe.

„Wir kaufen nichts und wenn mein Sohn was bestellt hat, nehmen sie es wieder mit", sagte die Dame zu den beiden Kommissaren.

„Ich bin Hauptkommissar Lemohn und das ist mein Assistent Kommissar Freundlich. Ist ihr Sohn zuhause?"

„Er ist im Garten und pflegt seine Rosen. Folgen Sie mir."

Lemohn tippte ihm auf die Schultern, da er ihr Kommen nicht bemerkte, so sehr war er mit seinen Rosen beschäftigt. Er drehte sich um und fragte, was die Herren denn von ihm wollten.

„Darf ich fragen, ob Sie der Halter des Fahrzeuges mit dem Kennzeichen GU-BY 007 sind?"

„Ja, das ist mein Wagen", antwortete er.

„Ich möchte gerne ihren Namen wissen."

„Ich heiße Fürchtegott Gubinski."

Kommissar Freundlich konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, aber auch Lemohn musste sich anstrengen, ernst dabei zu bleiben.

„Ihr Wagen wurde gestern in der Nähe des Ortes gesehen, wo der Mord geschah und sie wurden beobachtet, wie sie das Gelände nach etwas absuchten. Was haben sie dazu zu sagen?"

„Und außerdem verfolgen sie seit ein paar Tagen eine gewisse Frau Weiß. Fällt Ihnen dazu auch noch was ein?"

Seine Mutter schlug die Hände über den Kopf zusammen.

„Wenn das dein seliger Vater noch erlebt hätte. Der eigene Sohn ein eiskalter Mörder und Sittenstrolch", jammerte sie.

„Frau Gubinski, nun mal langsam, ihr Sohn steht in keinem Verdacht, was mit beiden zu tun zu haben", beruhigte er sie. Schluchzend ging sie ins Haus und Lemohn hörte zu, was er ihnen zu sagen hatte.

„Ich kenne Frau Weiß nur aus dem Internet. Ich folge ihr auf Facebook. Sie betreibt dort eine Krimiseite und ich bin von ihr sehr angetan, also von Frau Weiß jetzt. Ja, ich möchte sogar sagen, dass ich verliebt bin", sagte er, nicht ohne dabei rot zu werden. „Ich folgte ihr, weil ich herausfand, dass sie ganz in der Nähe lebte und ich in ihrer Nähe sein wollte. Ich schwöre, ich hatte keine bösen Absichten, Herr Kommissar", stammelte er.

Die beiden glaubten ihm, denn Luni hätte aus ihm wohl kleine Häppchen gemacht, wäre er ihr zu nahegekommen.

„Was haben sie denn im Wald gemacht?"

„Da habe ich nach Beweisen gesucht, ich bin doch auch Hobbykriminologe", sagte er.

„Du liebe Güte, noch so ein Exemplar", dachte sich Lemohn.

Er klang recht glaubwürdig und wie ein Killer sah er nun wirklich nicht aus. Die Spur konnten sie wohl vergessen. Man verabschiedete sich und ermahnte ihn, zukünftig keine Verfolgungen mehr zu machen. Das versprach er und widmete sich wieder seinen Rosen.

„Tja, das war wohl ein Satz mit X", sagte Lemohn.

„Wie kann man seinen Sohn nur Fürchtegott nennen", grinste Freundlich.

„Das sagt mir jemand, der Denzel heißt", grinste Lemohn.

Dann machten die beiden sich wieder auf den Weg ins Revier und machten reichlich Witze über seltsame Vornamen.


Fortsetzung folgt .....