Der Abend war futschikato, sobald mein Bruder mich bat, ihm Bilder vom Türkeiurlaub zu bringen, die ich erst mühsam auf einen Stick ziehen musste. Eigentlich war nicht das Laden der Bilder auf den Stick mühsam, sondern das sehr veraltete USB-Stick-Modell von meinem Bruder, das für fast 400 Bilder knappe 50 Minuten benötigte.

In Worms hatte ich keine rechte Lust auf die Fußgängerzone.
Blieb jedoch in der Nähe. Genau, im Adenauerring. Lauschte im Dämmer-Dös-Zustand den Menschen, dem Baumrauschen (wenn der Wind in die Bäume fährt und die Blätter anfangen zu rascheln). Ließ mir die verträgliche Sonne auf den Pelz brennen.
Las den Thriller „The Mother" zu Ende. Die Figur der „Heather" fand ich herausragend stark. Eine Frau, die keine 2-Meter-Typen auseinandernehmen kann und trotzdem sich diesen – auf ihre eigene Art und Weise – und anderen Schurken und Schurkinnen stellt. Weil sie ihre Kinder zurückwill – nach zehn Jahren unschuldig im Gefängnis für einen Mord, den sie nicht begangen hat. Der Thriller hat so viele Twists und Turns. Ich fand ihn richtig spannend. Möglicherweise ist der ein oder andere Charakter zu viel gestorben, den ich gerne mochte, doch nun ja, wenn es nicht so gewesen wäre in der Geschichte, ob sie mich dann auch über 510 Seiten hätte fesseln können?

Die Sonnenbrillen sind verschwunden. Genauso sieht man in der Stadt trotz ordentlicher Temperaturen kaum mal ein Kleid oder einen Rock, Shorts – oder bei den anderen Herren generell eine kurze Hose. Ich komme mir fast wie ein Exot in meinen grauen Shorts vor.
Auch hier bestätigen selbstverständlich Ausnahmen mal wieder die Regel.

Lange Jeans dominieren das Stadtbild. Fast ein wenig, als hätten sich stillschweigend Frauen und Männer auf einen Einheitslook verständigt, um gegen den „Sommer ohne Ausstrahlung" ein demonstratives Zeichen zu setzen. Wo sind die Farben und Zeichen des Sommers, die zu einem bunten Stadtbild so viel beitragen?
Ende Mai, Anfang bis Ende Juni – auch das gehört zur Wahrheit – herrschten das ein oder andere Mal Temperaturen um die 39 Grad. Woraufhin der Großteil – natürlich auch ich – über die Mega-Hitze ächzte und stöhnte.

Habt ihr schon mal „Coastal Rowing" gesehen?
Das ist eine neue Rudersportart, die auch bei den nächsten Olympischen Spielen ausgetragen wird. Das „Coastal Rowing" (Küstenrudern) funktioniert folgendermaßen: Zwei Gegner sprinten exakt die gleiche Strecke zu ihrem jeweiligen Boot, steigen dort ein, rudern eine kurze Strecke. Die Kontrahenten stellen ihr Boot ab, schnell aus dem Wasser, sprinten an Land eine Strecke zurück und wer zuerst auf den Buzzer haut, hat gewonnen. Das hat mir beim Zusehen im TV durchaus Freude bereitet.
Noch nie fand ich Rudern so spannend, erheiternd, athletisch, unterhaltsam und verständlich wie bei dieser Variante.

Sonn-Tag. Laut Wetterbericht wird's eher ein Regentag. Macht aber gar nix! Dafür gibt es in Buchform die Erwachsenenvariante einer Drei-Fragezeichen-Story von „Andreas Eschbach", natürlich Familie, möglicherweise etwas Stammchat und Frikadellen, die, nachdem ich geduscht habe, ihren Badetag im Ketchup nehmen werden, bevor sie in meinen Magen wandern.
Ob ich danach – in der möglicherweise anhaltenden Trockenphase – noch einen Verdauungsspaziergang wage, ist offen.



Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?


*Blog wurde bereits am Samstag, 2. August 2025 verfasst*