Hey, ich kann doch noch an freien Tagen gutgelaunt und ausgeschlafen aus dem Bett hüpfen. So geschehen am Freitag, 26. Dezember, 2. Weihnachtstag.

Eine heiße Dusche in einem warmen Bad – wundervoll.
Danach in Ruhe Marzipanstollen und Butterstollen knabbern.

„Dan Brown" lesen, während bei der Sanduhr der blaue Sand durchrieselt. Zur linken Seite steht ein Glas mit zuckerfreier Cola und nur zwei Meter weg hätte ich mich an Sonne-, Mond- und Sterne-Lebkuchen bedienen können.

Ab auf die Wohnzimmercouch – dabei mit den Eltern für eine Stunde scherzen, während im TV so etwas wie ein Weihnachtsprogramm abgespielt wird, das jedoch niemand mit ernsthaftem Interesse verfolgte.

Ein wenig weihnachtlich sich selbst vorzeigbar aufbereiten – und schon geht's zum „Brauhaus 12 Apostel".

Der Parkplatz ideal, das Ambiente im „Brauhaus" rustikal. Und doch haben es die Betreiber geschafft, dass sich auch das Brauhaus durch Herzen, ein wenig Rosa und mehrere umherstehende Geschenkpakete zur Dekoration ein weihnachtliches Glimmern verströmte.

Obwohl unser Tisch erst auf 18 Uhr reserviert war, wurden uns die bestellten Getränke vorher serviert.
Dazu bekamen wir einen Tisch, an dem wir als Familie gut miteinander reden – und uns beim Essen auf die Teller schauen konnten.

Wir bestellten sogar noch vor 18 Uhr unser Essen und punkt 18 Uhr 30 hatte der Letzte aus meiner Familie die bestellte Mahlzeit vor sich stehen.

Eltern und Bruder aßen ein leckeres Waldwunderschnitzel:
Spätzle, Champignons, Schnitzel, helle Soße. Während ich ein großes Kalbschnitzel, das super lecker war, verspeiste – dazu Weltklasse-Pommes.

Die Getränke gab es in 0,3, 0,5 und 0,75 Liter zu bestellen. Wir entschieden uns für die Größe in der goldenen Mitte.

Über zwei Stunden saßen wir dort als Familie zusammen. Mama, Papa, Bruder und ich.
Redend – lachend, Urlaubsschwingungen in mir vorhanden.

Außer der Familie zählte in diesen Stunden kaum etwas. Es ging nur um uns. Selbst in den Tischgesprächen, in denen normalerweise auch das eine oder andere Geschehen aufgewühlt wird, blieb dieses Mal alles bei und um uns. – Das war gut und wichtig so.

Die anderen Gäste: weihnachtlich.
Selten sah ich so viele Umarmungen innerhalb von zwei Stunden wie hier. Umarmungen, die sich echt anfühlten und bei denen auf der Stirn der Umarmer – nur für wenige ablesbar – stand: „Hey, ich freue mich, dass du da bist."- Was mir natürlich auch gefiel.

Besonderen Eindruck hinterließ bei mir eine Frau, schätzungsweise um die 60 Jahre, die einen auffallenden Weihnachtsbaumhut trug. Und ein Mann, der ganz in Schwarz gekleidet war – einen Zylinder auf dem Kopf trug, eine rote Brille auf der Nase – und wie ein Schornsteinfeger aussah.

Auch die Servicekräfte haben sich ein Lob verdient.
Freundlich, immer im Einsatz und offenbar das „Brauhaus" im Griff.

Die Frauen – alle ungefähr halb so alt wie ich – standen aufgrund des vollen Brauhauses unter Strom, ließen sich das jedoch den Gästen gegenüber nicht anmerken. Vater scherzte mit der Servicekraft, die für unseren Tisch eingeteilt war.

Bevor wir gingen, wünschte er ihr „weiterhin viel Spaß", woraufhin sich die junge Frau den Zeigefinger an die Lippen hielt, die Augen verdrehte und entgegnete:
„Aber nicht weitersagen."
Woraufhin wir und die Servicekraft in ein einvernehmliches, kurzes Gelächter ausbrachen.

Ach so, beinahe vergessen, einen Nachtisch genehmigten wir uns auch. Bruder, Mama und ich aßen gemischtes Eis (Schokolade, Vanille, Erdbeere) – dass mir fast zu kalt war, jedoch hervorragend schmeckte.

Vater hatte eingeladen und auch den Tisch organisiert.
Doch Bruder übernahm die Rechnung.
Ob mir das so in den Sinn gekommen wäre … hm, hm? … Wahrscheinlich, wenn man mich ein wenig mehr mit Worten geschubst hätte auch. – Dabei mag ich das gar nicht, geschubst zu werden, weder mit Worten noch durch fiese Körperlichkeit.

Zuhause gab es noch eineinviertel Stunden Traumschiff.
Das nicht nur Seegang, sondern auch für uns auf der Couch den richtigen Verdauungsgang hatte und sich auch diesmal ordentlich präsentierte.

Ebenso wie unsere Weihnachtstanne „Chantannle", die den letzten Stunden des zweiten Weihnachtstages nochmals zusätzlichen Glanz und Atmosphäre einhauchte.

Das war jetzt mit Sicherheit nicht das ultimative Gefühlsweihnachten – doch ein sehr brauchbares, dass ich jederzeit so wieder nehmen würde. Die Familie war gesund, Gespräche liefen rund und insgesamt waren die drei Tage nicht schneeweiß, dafür jedoch richtig schön bunt.


Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?