Joshuas Tod

Der Tod von Joshua ging allen sehr Nahe. Jane klammerte sich an ihren Mann David und vergoss bittere Tränen. Auch über die Wangen von Jenny Holmes kullerten die Tränen. Frank, der das sah, reichte ihr sein Taschentuch, das nicht ganz sauber war aber ihr war es egal in diesem Moment. Joshua wurde in die Unterkunft gebracht wo alle Sklaven nochmal Abschied nehmen konnten.

 

David beschloss einen Trupp zusammen zu stellen um den Mörder zu finden und ihm seine gerechte Strafe zu erteilen. Frank ließ sich nicht lange bitten. Auch Jenny war dabei. Sie hatte das Gefühl, als kenne sie den Täter ganz genau, nur fehlten ihr die Beweise. Sie wollten gerade los, als Jane aus dem Haus gelaufen kam und fragte, ob jemand Avery gesehen hätte. Alle schüttelten den Kopf. Aber da sie sehr oft mit Joshua sich traf, befürchtete Jenny das Schlimmste. Ließ sich aber nichts anmerken.

„Mach Dir keine Sorgen, Jane.", sagte Jenny. „Sie treibt sich sicher auf den  Feldern herum.", lachte sie und gab ihrem Pferd die Sporen.

 

Copper hatte längst sein Anwesen erreicht. Ohne dass ihn irgend jemand sah brachte er das bewusstlose Mädchen in sein Haus. Unten im Keller hatte er eine geheime Kammer, die außer ihm niemand kannte. Dort wird sie sicher sein und keiner sie je finden, grinste er verächtlich. Er legte sie auf das schäbige Bett, was dort stand, verschloss die Türe und begab sich wieder nach oben. 

Avery öffnete schlagartig ihre Augen. Wo war sie nur? Es roch modrig und es war kalt. Sie fror am ganzen Körper. Die Feuchtigkeit des Raumes zog ihr in alle Knochen. Sie versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern was geschehen war, doch alles war wie ausgelöscht in ihrem Kopf. Langsam, als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, stand sie auf und tastete sich vorsichtig durch das Zimmer bis sie die Türe erreichte. Wild schlug sie mit beiden Händen so kräftig es ging dagegen und rief dabei laut um Hilfe, doch nichts regte sich, kein Laut war zu hören. Verzweifelt hockte sie vor der Türe und weinte bittere Tränen.

 

Inzwischen hatte der Suchtrupp den Ort erreicht an dem Joshua sein Leben lassen musste. Überall sah man Blut und jede Menge Spuren. Frank, der ein ausgezeichneter Fährtenleser war, sah, dass hier drei Leute waren. Ein kräftiger Mann und eine Frau, so deutete er die Spuren, müssen hier gewesen sein. Etwas weiter fand er die Hufspuren von Coppers Pferd. David wurde blass ob es sich bei den Spuren der Frau um seine Tochter Avery handelte.

„Was siehst Du noch Frank?" fragte er.

„Das Pferd hatte,  als der Kerl davon ritt, deutlich mehr zu tragen. Die Spuren sind tiefer, ich denke es waren zwei Personen auf dem Klepper.", sagte Frank. 

„Also los, Leute! Folgen wir der Spur, dann haben  wir den Mistkerl bald!", rief David.

Jeder gab seinem Pferd die Sporen und folgte Frank, der vorausritt  immer mit einem Blick auf die Hufspuren, bis sie in der Ferne Coppers Farm sahen.

„Hatte ich doch Recht.", dachte Jenny im Stillen.