Zu meiner Überraschung saß ich nicht alleine am Dienstag im Wormser „Adenauerring".
Mehrere Menschen hatten offenbar dieselbe Idee wie ich, den Sonnenschein bei etwa 8°C in der kleinen Parkanlage unweit des großen Einkaufszentrums „Kaiserpassage" zu genießen.
Mir blieb nur die Bank, die noch vom Regen nass war. Die anderen Sitzgelegenheiten waren bereits überwiegend von älteren Herrschaften besetzt.
Ich bemerkte ein wohlwollendes Grinsen auf den Gesichtern der anderen Parkanlagenbesucher. Zuerst, als ich sorgfältig die Bank abtastete, um zu prüfen, wie nass sie war. Dann, als ich aus meiner Tasche ein kleines Teppichkissen zog, um meinen Hintern trocken auf der Sitzgelegenheit zu betten. Die Bank ist nicht perfekt – noch vom Regen nass – aber das macht nichts. Es ist nicht der Komfort, der zählt, sondern der Moment. Zumindest dem war ich mir voll bewusst.
Fünfundzwanzig Minuten saß ich da, lesend, immer noch gefangen in meiner „Weihnachtsschnulze". Dabei naschte ich zwei „Hanutas".
So richtig wärmend war die Sonne nicht, doch sie fühlte sich gut und kraftvoll auf der Haut an. Die Sonnenstrahlen sorgten für eine innere Wohlfühlatmosphäre. Was für ein Unterschied es doch macht, ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen.
Bereits auf der Bank, mit der Hälfte des Alltags hinter mir, wusste ich, dass am Abend nicht viel mehr in Sachen Haushalt und Co. passieren würde. Der Alltag hatte mich eingeholt, aber die Lust, den täglichen Pflichten nachzugehen, war nicht wirklich da.
Und so war es dann auch. Zuhause passierte praktisch nichts mehr. Ich blieb in meinem Schreibtischsessel vor dem PC hängen, loggte mich in meinen Stammchat ein und verbrachte dort den Abend bis kurz vor 23 Uhr. Durchweg – wie immer – sehr nette Gesellschaft.
Das war ein Alltagsdienstag, der nichts Spektakuläres beinhaltete, mir die Lust auf Haus- und Hoftätigkeiten fehlte und trotzdem nicht mit Leben geizte.
Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?