Eigentlich wollte ich am Mittwochabend mit Vater Fußball schauen. Ich war auch im Wohnzimmer bei meinen Eltern – nur schaute ich kein Fußball, sondern schlief fest und traumlos über zweieinhalb Stunden auf dem Sofa.
Mit der Trainingseinheit war ich zufrieden, auch wenn nur drei Teilnehmer meiner ältesten Gruppe anwesend waren. Die anderen? Krank, auf Kur, und einer hatte angeblich Hausarrest, weil er eine Fünf geschrieben hatte.
Ist das noch zeitgemäß? Ich werde nachfragen, ob das wirklich der Grund war, auch wenn es mich eigentlich nichts angeht.
Trotzdem glaube ich, dass Sport gerade in solchen Situationen helfen kann. Man wird abgelenkt und kann neue Energie tanken, egal ob Schule, Arbeit oder zwischenmenschliche Probleme.
Vielleicht liege ich falsch, aber ich hoffe, ich bleibe immer ein Freund von Unterstützung und Gesprächen anstelle von Bestrafungen.
Und dann gibt es da noch die Frage, die mir derzeit fast täglich begegnet: Warum gehst du ohne Frau an deiner Seite durchs Leben?
Während Vater das oft mit einem Augenzwinkern fragt, klingt es bei anderen, als wäre ich kurz vor dem Vereinsamen.
Dabei bin ich ständig unter Menschen: im Alltag, beim Sport, in der Familie, im Stammchat, Blog oder im Bus.
Also keine Sorge, die Richtige wird schon auftauchen, da bin ich sicher.
Liebe ist, gerade in der Vorweihnachtszeit, für viele ein großes Thema.
Es gibt so viele Formen von Liebe und Nächstenliebe, dass niemand behaupten sollte, unsere Welt sei ein gefühlloser Ort.
Am Dienstagabend sah ich mit Vater einen Bericht über die Pflege der Zukunft.
Es gruselte mich zu hören, dass man 40 bis 60 Prozent seines Einkommens für die Pflege im Alter zurücklegen sollte.
Erschreckend ist auch, wie viele ältere Menschen ins Ausland ziehen, weil Pflege dort günstiger ist – fast wie eine unfreiwillige Entwurzelung.
Ich will ja jetzt schon ungern von Zuhause weg, wie soll das erst später sein?
Immerhin gab es einen Lichtblick: einen niedlichen Pflegeroboter, der kleine Handgriffe erledigt und Gesellschaft leistet.
In mir tut sich momentan viel und das fühlt sich gut an.
Diese innere Veränderung weckt eine Neugier aufs Leben, die ich lange nicht gespürt habe.
Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer auch immer ihr seid!?