Dennis schwang sich kühn auf sein altes klappriges Rad und fuhr los, als ob der Teufel persönlich hinter ihm her wäre.
"Ich glaub dat mit der Puff hat der jetzt wörtlich genommen" lachte der Trainer
So schnell war er noch nie zu Hause gewesen, völlig außer Atem und schweißnass Geschwitzt rannte er die Treppen rauf, zu Gubys Wohnung. Wie von Sinnen hämmerte er gegen die Wohnungstür und es dauerte gefühlt eine Ewigkeit, bis Guby zur Tür kam und sie öffnete.
"Mensch, was dauert dat denn solange ?" maulte er den armen Guby an
"Ich bin mich grad ein lecker Würstken auf n Balkon an Grillen " antwortete er kauend.
"Wat gibbet denn Kozlowski?"
"Boah glaub se ich hab eben bei unser Training Fizzy Fingers gesehen mit noch so ein komischen Vogel" sagte Dennis, noch immer völlig aus der Puste.
"Mach Witze eh, in echt jetzt"
"Ja sicher, wenn ich et dir doch sage"
Guby war sofort begeistert, hatte er doch Recht gehabt, jetzt kann es nicht mehr lange dauern und er wird das Stadtgespräch Nummer Eins werden. Die Mädels werden Schlange bei ihm stehen, so malte er sich das ganze in seinen Gedanken aus. Doch ein lautes brüllen von oben riss ihn aus seinen Träumen.
"Eyyy Guby, du Lauch, mach der Grill aus, meine ganze Hütte is schon voll von den Qualm" das war die leibliche Stimme von Erwin Koschinski, einer seiner größten Fans, allerdings im negativen Sinne.
"Ich komm dich gleich da runter, dann gibbet Kasalla Männeken" bölkte er, das es die ganze Straße mitbekam.
Rasch schüttete Guby einen Eimer Wasser auf den Grill, was zur Folge hatte, das noch erheblich mehr Qualm nach oben stieg.
"Aaaaah, isch mach disch Platt Kumballa"
"Jetz aber nix wie ab" sagte er panisch zu Dennis und die beiden machten rasch, das sie aus der Wohnung kamen. Gerade noch rechtzeitig konnten sie den Zärtlichkeiten von Erwin Koschinski entkommen. Ihr Weg führte sie erst einmal in ihre Stammkneipe "Zur Tranfunzel", wo der Name Programm war, der recht beleibte Wirt Jupp Kapellmann war nicht unbedingt der Schnellste, da konnte ein Bier schon mal eine gute halbe Stunde dauern. Doch heute hatten sie Glück, kein Mensch weit und breit, waren wohl alle auffe Maloche oder beim Arbeitsamt.
"Zwei Bier, zwei Kurze" rief Guby
"Wenne noch von deine Frikos hass, kannse auch mit bringen"
Keine fünf Minuten und alles stand auf dem Tisch, dann steckten die beiden die Köpfe zusammen und machten einen, wie sie fanden, totsicheren Plan. Nachdem sie noch das eine oder andere lecker Pilzken zu sich genommen hatten, schlichen sie leise nach Hause. Bei Erwin war alles dunkel, die Luft schien rein zu sein.
"Wir haben Glück der Koschinski, da alte Arschloch muss morgen früh zu der Maloche, der pennt" sagte Dennis.
So liefen sie auf leisen Sohlen durch den Flur und jeder ging zurück in seine Wohnung. Dennis konnte nicht wirklich schlafen, er war viel zu aufgeregt, denn bald sollte seine große Stunde kommen. Auch Guby lag noch lange wach, nachdem er mehrmals die Kloschüssel umarmt hatte, gelang es ihm dann doch endlich in einen tiefen Schlaf zu fallen.
Fortsetzung folgt ...