Von Jenny auf Freitag, 20. Juni 2025
Kategorie: Geschichten

Der Saarland Krimi - Die Tote im Wald 7

Luni kam so langsam wieder zu sich. Durch den Äther war ihr kotzübel und allmählich kam auch die Erinnerung zurück. Dank ihrer vielen Kriminalromane, die sie im Leben gelesen hatte, wusste sie genau, was jetzt zu tun war. Vor allem einen kühlen Kopf bewahren. Sie hörte, wie eine Türe sich öffnete und sich Schritte näherten. Sie stellte sich weiterhin bewusstlos. Dann trat Herr Sander an sie heran und rüttelte sanft an ihr.

„Hallo, Frau Weiß, hören Sie mich? Wachen Sie auf!", sagte er mit leiser Stimme. „Es tut mir leid, dass ich Sie betäubte und in den Keller schleppte. Sie hätten doch sonst nie zu mir gefunden, um sich gemeinsam mit mir bei einem Glas Wein meine Romansammlung anzuschauen."

Luni traute ihren Ohren nicht. Der Kerl war scharf auf sie! Wer weiß, was der alles schon gemacht hatte?! Wohnte man ja schon einige Jahre nebeneinander. Vermutlich war er es auch, der heimlich mal ein Höschen von der Leine nahm und sie sich wunderte, wo es geblieben ist. Luni tat so, als käme sie allmählich wieder zu sich. Sie schaute sich entgeistert um und stammelte: „Wo bin ich hier und was machen Sie hier, Herr Sander?"

„Nennen Sie mich doch Johannes", sagte er lächelnd.

„Gerne. Dann müssen Sie mich auch weiterhin Frau Weiß nennen. Was mache ich hier, was hatten sie mit mir vor?", fragte Luni.

„Ich verehre sie schon seit dem Tag, als ich hierhergezogen bin. Ich möchte an ihrem wogenden Busen liegen und zusammen mit ihnen Kriminalromane lesen."

„Ihnen brennt wohl der Hut", raunte Luni ihn an. Er schaute beschämt nach unten. „Sie lassen mich jetzt besser gehen, sonst kann ich für nichts mehr garantieren."

„Haben Sie mich denn nicht ein bisschen gerne?", fragte er verzweifelt.

„Nö, jetzt ganz sicher nicht mehr! Es sei denn, Sie geben mir die Hälfte ihrer Romane."

Herr Sander willigte schweren Herzens ein und half Luni sogar noch, die stattliche Anzahl an Romanen rüber in ihr Haus zu schleppen.

„Ich sehe mal von einer Anzeige ab", sagte Luni und Herr Sander war sichtlich erleichtert.

Frustration machte sich unterdessen bei Lemohn und Freundlich breit, hatten sie doch gehofft, den Täter heute noch dingfest zu machen.

„Tja, jetzt fangen wir wieder bei Null an", sagte Lemohn.

„Irgendetwas müssen wir übersehen haben … aber was?"

Fortsetzung folgt.....

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