Von Jenny auf Dienstag, 27. August 2024
Kategorie: Öffentlich

Die Schlauen aus Dummbach - Das Ende naht

 Luni war wie immer damit beschäftigt einen Blick ins Weltall zu werfen, wollte sie doch endlich mal einen Stern entdecken, der ihren Namen tragen sollte. "Lunaris Gigantis" so sollte er heißen. Doch statt eines Sterns entdeckte sie ganz was anderes, etwas das ihr so ganz und gar nicht gefiel. Das Ding sah verdammt nach einem Asteroid aus und er näherte sich rasch der Erde.

Luni war sofort in heller Aufregung und rief auch gleich bei der Raumfahrtbehörde an, die sie schon mehr als genug kannten.

"Hören sie, ein riesiger Asteroid kommt auf die Erde zu" sagte sie mit aufgeregter Stimme.

"Sie müssen sofort Maßnahmen einleiten, damit keine Katastrophe geschieht"

"Aber sicher doch, Frau Saarland" sagte der Mann am anderen Ende der Leitung und legte kurzerhand auf.

"Das war wieder die Verrückte aus Dummbach, diesmal ist es nicht die Enterprise ,sondern ein Asteroid, der auf die Erde zu rast" lachte er und seine Kollegen ebenfalls.

Leider hatte sich Luni schon des Öfteren geirrt, was ihre Beobachtungen im Weltall betraf, so nahm sie niemand mehr für voll, wenn es mal wieder läutete.

Luni schäumte vor Wut und machte sich sogleich auf den Weg in den Ort, um mit den Dorfbewohnern zu bereden, was denn nun zu machen sei. Sie schwang sich auf ihre uralte Vespa und knatterte los Richtung Dummbach.

Dummbach hatte nur eine einzige Ampel, die durch Guby, der neuerdings Ampelbedienungsmeister geworden ist, weil ihm die Arbeit als Staplerfahrer nicht mehr ausfüllte. Das hatte zur Folge, das wenn er mit dem Stapler unterwegs war, die Ampel meist längere Zeit auf Rot stand, bis er wieder da war und die Grünphase einstellte. Natürlich stand das blöde Ding auf Rot, als Luni heran rauschte, doch sie dachte gar nicht daran zu halten mit 25kmh bretterte sie einfach drüber, gerade als Bürgermeister Freundlich die Straße überqueren wollte. Gerade noch rechtzeitig sprang er einen Schritt zurück und rettete sich wohl durch diese Aktion selbst das Leben. Wütend brüllte er noch hinter Luni her, doch sie war längst um die Ecke gebogen und bekam davon nichts mehr mit.

Vor dem Haus von Friedel Lemonski hielt sie an, ihre alte Vespa ächzte und qualmte wie ein altes Dampfross, dann rannte sie zur Türe und hämmerte wie wild dagegen. Friedel lag noch gemütlich auf seiner Matratze und genoss es, wie die Sprungfedern sich in seinen geschundenen Rücken bohrten, als er plötzlich das hämmern hörte. Behände hüpfte er aus dem Bett direkt in seine Jesuslatschen und schlürfte zur Türe. 

"Na endlich, ich wollte schon wieder gehen" maulte Luni ihn an.

"Was gibt es denn so eiliges, das du mich zur frühen Morgenstunde aus dem Bett wirfst" sagte Friedel gelassen.

"1. es ist gleich Mittag und 2. geht wohl bald die Welt unter" sagte sie mit ernster Mine.

Friedel drehte sich um und schlürfte wieder zurück ins Haus, erstmal die Pillen nehmen, die ihm die Kräuterhexe Jenny eigens für seine Leiden kreiert hatte. Luni folgte ihm. 

"Meine Güte sieht das hier aus" dachte sie.

Überall stapelten sich Bücher hoch bis an die Decke, Staub lag überall meterhoch, Spinnweben so groß wie Gullideckel machten sich in sämtliche Ecken des Hauses breit. Hier fehlte eindeutig die Hand einer Frau, er brauchte mal einen kräftigen Tritt in seinen knochigen Hintern und einen Haarschnitt würde ihm auch nicht schaden. Dann bat er Luni Platz zu nehmen, was nicht ganz so einfach war, weil alle seine Stühle belegt waren mit Büchern, Zeitungen und Sonderangeboten des hiesigen Supermarktes. Luni legte einen Stapel zu Boden und setzte sich, dann forderte Friedel sie auf alles zu erzählen, was ihr auf dem Herzen lag. Als sie fertig war, kratze sich Friedel seinen langen zottigen Hutzelbart, der übrigens auch mal wieder gestutzt werden konnte und beschloss eine außerordentliche Gemeindesitzung ein zu berufen. Sofort wurde Alfons Freundlich benachrichtig, der meinte, das das doch eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre und ärgerte sich das Luni nicht direkt zu ihm gekommen sei, anstatt zu erst zu Lemonski zu fahren. Schließlich wäre er ja der Schlauste im Ort und wisse, was in so einer Situation zu tun sei.

Fortsetzung folgt ;)

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