Von John Baker Sander auf Freitag, 28. Februar 2025
Kategorie: Öffentlich

„Eier, Weiberfastnacht und Helau“

Mit einer dummen Ausnahme mochte ich die Altweiberfastnacht 2025!

Gibt's doch so eine elende Sau. Anders kann und will ich es nicht nennen, da wirft jemand absichtlich ein rohes Ei auf den Boden. Das musste geplant sein. Ein normaler Mensch hat doch kein rohes Ei in der Hosen- oder Jackentasche. Nicht mal an Ostern – und wenn doch, dann sind die Eier wenigstens hartgekocht und essfertig.

Aber dieses Ei lag da, offen, mit flüssigem Dotter und Schale, die gesamte Sauerei auf dem Hallenboden. Ist das zu fassen?
Jemand, der vorsätzlich Menschen verletzt oder es zumindest billigend in Kauf nimmt? Menschen, die einfach nur fröhlich feiern und unbeschwerte Stunden verbringen wollen?

Zum Glück wurde das Ei schnell entdeckt, und die Organisatoren entfernten die glitschige Gefahr sofort. Hätte es jemand übersehen, wären schwere Stürze vorprogrammiert gewesen, Knochenbrüche nicht ausgeschlossen. Ein einziger Idiot hätte den ganzen Abend ruinieren können.

Vielleicht war der aber auch nur leseschwach und dachte, es sei keine "Altweiberfastnacht", sondern eine "Alt-Eier-Fastnacht"?

Mehrere Personen sahen den Wurf, doch der Täter konnte nicht eindeutig identifiziert werden. Die Halle war zu dunkel, die knapp 250 Gäste zu verstreut. Nur das kleine, vermaledEIte Ei war unübersehbar.

Sorry, aber das musste ich loswerden.

Jetzt zum Positiven!

250 Menschen, größtenteils verkleidet. Das war weniger als im letzten Jahr, aber irgendwie doch genug.
Engel, Rocker, Punkerinnen, Schotten, Bierflaschen, Cheerleader, Prinzessinnen und Piloten. Ein bunter Kostümmix für die 18-plus-Party.

Der DJ lieferte genau das, was die Leute hören wollten: Party- und Fastnachtshits. Kaum lief die Musik, tanzten die ersten, und die Stimmung in der Halle war vom ersten Moment an da, bis ich um 1 Uhr morgens ging, blieb sie ausgelassen.

Die erfahrenen Fastnachter übernahmen Garderobe und Kasse, die Jüngeren wuselten hinter der Bar. Schnell, zuverlässig, freundlich – top Service!
Ich kann mich kaum erinnern, wann ich zuletzt eine Party mit so vielen Menschen sah, die gleichzeitig tanzten. Auch ich war im Rhythmus – sang jedoch die Liedchen eher mit meiner Gedankenstimme mit, als dass ich den Tanzbären in mir herausließ.

Fotografisch lief es allerdings schon mal besser.

137 Bilder habe ich gemacht, kein schlechter Schnitt bei 250 Leuten. Aber in den ersten drei Stunden hatte ich erst 80 Fotos.
Normalerweise gehe ich nach so einem Abend mit 500 bis 1000 Bildern nach Hause. Aber gut, weniger Bilder, dafür schönere … will ich hoffen.

Die, die posierten, taten das gerne – das sah man ihnen an. Es gab ein paar herrlich schräge Ideen. Eine Gruppe hob ihre einzige Frau locker und ohne Grobheiten über den Kopf, danach lachte die Truppe gemeinsam in meine Kamera.

V., eine liebe Bekannte, die ich eigentlich nur an Altweiberfastnacht oder auf Umzügen sehe, herzte mich ausgiebig. Kein bisschen scheu, auch nicht vor anderen. Und sie drängte mich charmant zu mehreren Selfies mit ihr – da tat ich ihr gerne den Gefallen, auch wenn mein Grimassen-Repertoire noch arg ausbaufähig ist.

Ich freue mich für sie: Sie hat einen Freund, der sie auf Händen trägt, und sie ziehen bald in eine größere Wohnung. Eine nette, lebenslustige Frau, die genauso gut Party machen kann, wie sie für ernste Themen durchaus zu haben ist.

Eine "Futterkammer" gab es nicht, aber eine Kabine für meinen Fotorucksack und mein schlichtes Kostüm. Ich trug einen alten Bademantel und natürlich mein Blümchenhütchen – bei den Frauen ein Renner! Immer wieder liehen sie es sich für Fotos aus.

Respekt auch an die Damen, die den WC-Bereich sauber hielten. Sie schufteten den ganzen Abend, blieben freundlich, auch wenn nicht jeder "Danke" sagen konnte oder wollte.

Meine Cousine – die ich rund ein Jahr nicht gesehen hatte (abgesehen von der Ausschulung ihrer Tochter, die ich für die Grundschule, die sie besuchte, fotografisch festhielt) – tauchte mit Freundinnen gegen 23 Uhr auf der Altweiberfastnacht auf. So locker miteinander geplauscht haben wir ewig nicht. Mehr Austausch soll es am Dienstag geben, wenn in dem Ort, in dem sie aufgewachsen ist, der Fastnachtsumzug über die Straßen rollt – den ich traditionell dort auch in Bildern festhalte.

Neben dem Sport mag ich die Fastnacht vor allem, weil sie Generationen verbindet und alle die gleichen Werte teilen: ein paar völlig unbeschwerte Stunden – in verrückten Zeiten – (v)erleben.

Helau!



Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?
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