Von John Baker Sander auf Sonntag, 12. Januar 2025
Kategorie: Öffentlich

„Farbenfroher Sonntag“

Nicht so einfach, von diesem Sonntag, der sich dem Ende zuneigt, zu berichten.
Ein Januarsonntag voller Familie: Gemeinsam essen, zusammen vor dem Fernseher sitzen und einfach die Zeit miteinander genießen. Stunden im fröhlichsten Sonnenscheingelb.

Meine treue Stimmungslampe, die auf dem Regal direkt über meinem Bett stand, hat ihren Dienst eingestellt. Mindestens zehn Jahre lang war die kugelrunde Lampe ein zuverlässiger Begleiter. Irgendwann in den 2010er Jahren hatte ich sie bei „Tchibo" gekauft, und seitdem war sie aus meinem Schlafzimmer nicht mehr wegzudenken. Sie bot verschiedene Lichtfarben zur Auswahl – bei mir waren es allerdings fast ausschließlich hellgrün und ein Blauton. Diese Farben verliehen meinen Lesestunden im Bett immer einen besonderen Zauber. Warum keine anderen Farben? Ihr Licht war zu schwach, um vernünftig lesen zu können.

Nun werde ich mich nach einer verlässlichen Nachfolgerlampe umsehen, ob mit oder ohne Farbspiel.

Zwischendurch habe ich ein Trainingsprogramm geschrieben, obwohl das sonntags eigentlich nicht mehr passieren sollte. Der Plan war zunächst ganz in Weiß, doch als ich ihn mit Übungen füllte, nahm er eine eher schwarz-weiße Gestalt an.

Ich bin angenehm müde vom Wenigtun. Es fühlt sich richtig gut an, mehr an meine eigenen Vorgaben zu halten.

Am Abend lag ich auf der Couch und sah eine „Rosamunde Pilcher"-Verfilmung. Der Film hatte ein, zwei wirklich interessante Charaktere, die ich mir auch gut als Protagonisten in einer Buchreihe vorstellen könnte. Offenbar versucht das ZDF, der Reihe neues Leben einzuhauchen, es scheint zu gelingen. Die warmen Farben tragen dazu bei, dass solche Wohlfühlprogramme hoffentlich erhalten bleiben, besonders für die Generation meiner Mama, die diese Filme gerne schaut.

Ich schätze an solchen Produktionen, dass man jederzeit in den Film einsteigen kann und innerhalb von zwei Minuten die groben Handlungsstränge versteht.

Danach sah ich die Nachrichten, ein Kontrast wie Himmel und Hölle zum vorherigen TV-Programm. Am liebsten hätte ich einen dicken schwarzen Balken davorgeklatscht.


Mit dem morgigen Montag nimmt mein Alltag wieder Fahrt auf. Die Gruppen, die seit der Winterpause pausiert haben, kehren in den Trainingsbetrieb zurück. Also die Farbe Grün, die Farbe der Hoffnung, dass diese Rückkehr, wie immer, gut verläuft und ich hoffentlich auch die richtigen Worte finde.

Es war kein aufregender Sonntag – und das brauche ich auch gar nicht. Und doch war es ein Sonntag mit einer großen Farbpalette.


Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?
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