Von John Baker Sander auf Freitag, 27. Oktober 2023
Kategorie: Öffentlich

„Federleichtes Herz“

Zeit:15 Uhr 17

Ort: Adenauerring, Worms

Es fühlt sich seltsam an, Freitagsnachmittags nicht in der Turnhalle zu stehen und seine Trainingsgruppen nicht durch die Übungsstätte zu scheuchen.

Die Halle ist schon wieder gesperrt.
Diesmal zumindest für einen guten Zweck. Eine Spendenveranstaltung für krebskranke Kinder in meiner Umgebung. – Die ich bereits zum Dritten mal für den Veranstalter in Bildern festhalten darf.



Die Sonne traut sich bei angenehmen 12 C° bis 15 C° immer wieder hervor.
Ein warmer Wind weht, der nur, wenn er auf der Haut verebbt, für einen Sekundenbruchteil eisig wirkt.

Die Bäume haben meiner Einschätzung nach der Hälfte ihres Blattwerkes bereits verloren.
Das farbenfrohe Laub, das auf dem Boden auffällig herumliegt und weitaus ältere Menschen wie ich in dicken Jacken und wärmenden Mützen auf dem Kopf geben dem Adenauerring - der vom Müll befreit wurde – einen einzigartig herbstlichen Anstrich.

Die verschiedenen Blattfarbtöne nebeneinander liegen zusehen, erinnert an eine mit leuchtenden Herbstfarben gefüllten Malerpalette.
Überwiegend dominieren, gelb, grau, rot und grün in allen nur denkbaren Kolorierungen.


Jugendliche werfen Knallerbsen durch die Parkanlage. Einige zünden größere Böller.
Alle Menschen über fünfzig sind daraufhin kopfschüttelnd synchron aufgesprungen und verlassen den Adenauerring.

Ob die älteren Parkbesucher mehr die Knallerbsen und Böller oder das in meinen Ohren so fiese und überhebliche, schadenfrohe, aufgesetzte Gelächter vertrieb, vermag ich nicht zu beurteilen?

Für die Summe von 1, 82 Euro ist das Buch: „Als wir Tanzen lernten" in meinen Besitz gewechselt.
Das Szenario, wie verhält man sich richtig, wenn man das Schicksal von Paaren voraussehen kann und wie vor allem wird man diese Gabe wieder los, finde ich spannend.



Diese Herbstsonne tanken, nichts tun – sieht man einmal von Verfassen einiger Blogzeilen ab – relaxt mich total.

Man horcht währenddessen intensiver in sich hinein, sodass die kleine Parkanlage riesig wirkt und man selbst verschwindend klein.

Ich lasse Beobachtungen, Gedanken und Leben laufen.
Mache mich frei von dem, was drückt und dem Alltag.
Schöpfe Hoffnung – nicht nur für mich - fühle mich inspiriert und motiviert

Vor sich selbst zu bestehen und dabei den Dreck herauszufiltern, aus dem was wirklich zählt, ist eine durchaus fordernde Aufgabe.

Sind viele meiner Beobachtungen, Gedanken und Gefühle zu melancholisch?
Auf jeden Fall.

Alleine dieses federleichte Herz, das gerade in meiner Brust auf und ab hüpft, zu spüren, war jedoch jede hier verbrachte Minute, geschriebene Zeile, Beobachtung und Gefühlsregung wert.



Seid nett zueinander und passt gut auf Euch auf! Wer immer Ihr auch seid?!
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