Datum: Samstag, 7. Juni 2025
Zeit: 15 Uhr 2
Ort: Adenauerring, Worms
Mein Blick wandert neben dem Notizbuch hinüber zum Kriegerdenkmal. In meinen Ohren, der wohlbekannte Mix aus Verkehrslärm und Vogelgesang. Heute dominiert klar der Verkehr, ganz anders als noch am Donnerstag.
Mein Geist ist wach, mein Körper müde.
Die Dreiviertelstunde Lesen, die hinter mir liegt, tat einfach nur gut.
Sie verscheuchte Gedanken an Hallensperrung, Alltagskram und Familie.
Der Kopf ist frei. Nur im Moment zu sein, das hat definitiv etwas für sich.
Datum: Samstag, 7. Juni 2025
Zeit: 17 Uhr 37
Ort: Adenauerring, Worms
Menschen in meinem Alter und darüber hinaus scheinen wieder vorsichtiger geworden zu sein, was Sommerkleidung betrifft. Wir – meine Generation und die Älteren – sind gekleidet wie an einem warmen, sehr sonnigen Herbsttag Mitte Oktober. Lange Hose, dünne Jacke.
Im Sinn; das Wetter kann sich schneller ändern, als man denkt!
Die Jüngeren sind da sichtbar entspannter. Oder doch nur leichtsinniger?
Beim Eintreten in meine Lieblingsbuchhandlung begrüßte mich einer meiner favorisierten Buchverkäufer mit den Worten: „Hallo, mein Lieber!"
Das brachte mich zum Lachen. Der Buchverkäufer lächelte zurück und verschwand in den Regalen.
Ich zog Bücher heraus, deren Titel für mich vielversprechend klangen, las Klappentexte, stellte alle – bis auf eines – wieder zurück.
Auf den Wühltischen fand ich schließlich: „Jack Carter ist unsterblich" von „Rebekka Derksen".
Nach dem Sportbuch-Ratgeber, der Biografie von „Giulia Gwinn und der Love-Story: „Und morgen für immer" folgt nun eine Superhelden-Arschloch-Geschichte – etwas ganz anderes.
Beim Schreiben hatte ich zwischendurch immer wieder Blickkontakt mit einer Taube, die mich neugierig musterte.
Gerade eben flog sie plötzlich mit den lautesten Flügelschlägen ever davon. Musste wohl nach Hause?
Und auch ich – wenn ich vor 20 Uhr daheim sein will – sollte mich nun flugs auf die Socken machen, um den Bus in die Heimat noch zu erwischen.