Von John Baker Sander auf Sonntag, 18. Mai 2025
Kategorie: Öffentlich

„Ich mag Pinguine, Apfeltage und Ego- und Seelenstreichler-Samstage“

Datum: Samstag, 17. Mai 2025
Zeit: 19 Uhr 55
Ort: Busbahnhof, Worms

Ungefähr 35 Minuten verbleiben mir, bis der Bus in meine Heimatgemeinde fährt, so steht es zumindest im Fahrplan.

Wo ich herkomme? – Geradewegs aus dem Kino.
Ich sah mir den Film Der Pinguin meines Lebens an. Ein Werk, das auf wahren Begebenheiten beruhen soll.

Der Film hat mich berührt. Er hat sogar unterschiedlichste Emotionen in mir ausgelöst – und dass, obwohl weder der Professor für Fremdsprachen noch der Pinguin glorifiziert werden.

Er spielt in den Jahren 1976/77, in Argentinien. Eine unruhige Zeit, in der so mancher Putsch stattfand.
Es gab herrliche Momente zum Schmunzeln, aber auch Szenen zum Mitleiden. Vor allem regt der Film stark zum Nachdenken an. Wie hätte ich mich wohl verhalten, wenn jemand direkt vor meinen Augen verschleppt worden wäre? Wann – und was – riskiert man, wenn es um die eigene Sicherheit geht?

Selbst die Nebenfiguren hinterlassen Eindruck. Was mir besonders gut gefallen hat: Jede von ihnen bekommt eine Hintergrundgeschichte.

Der Pinguin meines Lebens ist außerdem nicht mit Musik überfrachtet. Besonders die Stücke ohne Gesang ließen mich in Kombination mit den Bildern auf der Leinwand tief fühlen.
Der Film hat mir eine Träne abgerungen. Das schaffen nicht viele!

„Apfeltage" hatte ich ausgelesen. Ein Roman, getragen von einer beeindruckenden Sanftheit und Lebensklugheit. Er zeigt Wege auf, wie man sich nach Verlusten wieder dem Leben zuwenden kann.
So viel mehr ist dieser Roman als ein bloßes „einfach weiter so".

Zahnbürsten-Ersatzköpfe hatte ich für meinen Bruder eingekauft.
Durch die Fußgängerzone bin ich stolziert – und traf dabei auf eine sehr nette Mutter einer meiner Trainingsteilnehmerinnen.
Mit ihr plauderte ich angenehm über Übungsstunden, Familie und die „Kaiser-Passage" (das größte Einkaufszentrum in Worms). Das war richtig nett.

Insgesamt ein uriger Samstag, der mein Ego und meine Seele gestreichelt hat – was ich dringend brauchte, wie ich mir selbst ungern eingestehen musste.




Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?
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