Ist der Sommer erkältet?
Nach diesem Donnerstag und mehreren Wetterwechseln teilweise innerhalb von Minuten bin ich gewillt, das schlusszufolgern.
Mit leichter Regenjacke, unter windigen Bedingungen und Nieselregen verließ ich mein Zuhause.
Unerwartet fand die Sonne aus dem Wolkenirrgarten heraus.
Es wurde unerwartet warm. T-Shirt-Wetter. Meine Augen mochten diesen Tageslichtwechsel von jetzt auf gleich überhaupt nicht.
Sonnenbrille gezückt und mit ihr den Nasenrücken bestückt.
Im Adenauerring beobachtete ich mit einer gewissen Fassungslosigkeit Arbeiter der Stadt, die, die Springbrunnenanlagen mit dicken Holzbrettern einsargten.
Eine Frau um die fünfzig – die nicht minder entsetzt wirkte wie ich über diese Aktion – fragt den vom Aussehen eindeutig ältesten Mitarbeiter, warum denn die Springbrunnen aus den Augen der Öffentlichkeit verbannt werden würden?
Abgeklärt und mit fester Stimme berichtet der Stadtmitarbeiter; Typ netter Weihnachtsmann. Die Anlage soll völlig neugestaltet werden. Fördergelder wären seit langem beantragt, allerdings noch nicht bei der Stadt Worms zur Umstrukturierung eingegangen.
Solange wären eben die Springbrunnenanlagen ein Sicherheitsrisiko.
Ein Sicherheitsrisiko, so, so?
Nachvollziehen kann ich diese Aussage bisher noch nicht. Auf der anderen Seite, wer weiß, was der Stadtarbeiter weiß, was sich meinem Kenntnisstand und dem der weiteren Öffentlichkeit entzieht?
In den vergangenen Jahrzehnten, selbst wenn die Springbrunnen nicht Wasser springen ließen, war von einer Art Sicherheitsrisiko für mich nichts festzustellen.
Im Gegenteil. Menschen liebten es, ihre Füße ins kühle Nass zu stecken, Kleinkinder spielten dort mit ihren Eltern und Großeltern, Jugendliche verwandelten an diesen Springbrunnen harmlose Ballons in Wasserbomben-Wurfgeschosse. Senioren und alle Generationen durchweg sahen dem Wasserspiel verzückt zu.
Es fing erneut zu regnen an.
Erst heftiger. Dann wurde der Regen zu einer Art halbstündiges festes dauernieseln, bevor sich die Sonne abermals bis in den Abend hinein für mehrere Sommersonnenstunden durchsetzen konnte.
„Bas Kast", „Die Geschichte eines Sommers" habe ich gerne gelesen.
Das tat meiner Seele gut. – Manchmal braucht es auch nicht mehr zu sein.
Die Geschichte kommt ohne große Aktionen aus, sondern lebt von seinen Träumen, Wahrnehmungen und dem Wandel seiner Hauptfigur.
Die jedoch ganzheitlich über alle Seiten hinweg, ein guter wenn auch oftmals zweifelnder Charakter ist.
Ich freue mich auf die Verfilmung, die ganz sicher eines Tages folgen wird.
Morgen stehen im Fokus zwei konzentrierte – wenn auch auf Bitten der Sporteltern verkürzte - Trainingseinheiten und dann Deutschland vs. Spanien mit der Familie zusammen vor dem TV-Bildschirm.
Worauf auch ich mich freue.
Seid nett zueinander und passt gut auf Euch auf! Wer immer ihr auch seid!?