Von John Baker Sander auf Dienstag, 24. Dezember 2024
Kategorie: Öffentlich

„Lesende Hunde, stille Gedanken und ein Weihnachtsbaum namens Naddel“

Es war ein gutes Gefühl, ohne den Druck, noch Geschenke besorgen zu müssen, noch einmal durch die Innenstadt zu ziehen.
Gefühlt habe ich die Fußgängerzone und den Besucherzuspruch in den Geschäften seit mindestens zehn Jahren nicht mehr so belebt wahrgenommen wie am Montag. Aus meiner Sicht hatte jeder Stadtgänger Tüten und Päckchen in der Hand, und die meisten sogar mehr als nur eines.

Mittlerweile können offenbar auch Hunde lesen? Zumindest wohl einige auserwählte.
Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich beim Stöbern in den Buchregalen gleich fünf riesige Vierbeiner in der Buchhandlung zählte. Der ein oder andere dieser Hunde hätte wohl auch problemlos als Reittier durchgehen können.
Besonders in Erinnerung blieb mir ein Dalmatiner mit seinem Frauchen und ein Boxer mit seinem Herrchen, die nicht weit voneinander entfernt am gleichen Bücherregal standen. Beide redeten im gleichen, leisen, aber eindringlichen Befehlston auf ihre knurrenden Hunde ein und versuchten, sie zum Schweigen zu bringen.

Was wohl Hunde lesen würden?
Ich wette, sie wären sehr an Büchern über Archäologie interessiert, da wird nämlich oft und viel über Knochen berichtet.
Macht so ein Buchhandlungsbesuch Hunden eigentlich Freude?
Als kein ausgewiesener Fachexperte für Hunde würde ich vorsichtig auf ein „Nein" tippen.


Zum Gedenken an die menschenverachtende Tat in Magdeburg wurde auf dem Weihnachtsmarkt keine Musik gespielt? Oder lag es vielleicht auch an den hohen „GEMMA"-Gebühren?
Ich habe jedenfalls in den Minuten, die ich brauchte, um von „A" nach „B" zu kommen, weder Musik noch Gesang auf dem Weihnachtsmarkt gehört. Und insgesamt – wenn ich so darüber nachdenke – war 2024 auf dem Wormser Weihnachtsmarkt relativ wenig Musik zu hören.
Die Leute wirkten dennoch in Plauder- und Weihnachtsstimmung. Wäre auch zu schade, sich ausgerechnet das Fest der Nächstenliebe durch so etwas kaputtmachen zu lassen.

Übrigens finde ich es stark, was in Magdeburg nach der schrecklichen Tat passierte. Menschlichkeit findet immer einen Platz und setzt sich durch.



Unser Weihnachtsbäumchen ist geschmückt: rote Kugeln mit Goldverzierungen, weiße Elektrokerzen und eine goldene Baumspitze.
Zu „Udo Jürgens" verschönerten Vater und ich den Baum, den ich in diesem Jahr auf den Namen „Naddel" getauft habe.
Obwohl ich gerne die Hits von Herrn Jürgens höre, nicht immer in den Versionen, die im TV präsentiert wurden – aber das ist wie so vieles im Leben Geschmackssache. Trotzdem habe ich mich gefreut, dass viele seiner Lieder nun wieder frisch in meinen Ohren klingen.


Was ich mir für Weihnachten 2024 vornehme?
Ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten, viel Zeit mit meinen Eltern und meinem Bruder zu verbringen und vielleicht auch mal selbst innezuhalten, über das vergangene Jahr und meine Person zu reflektieren.



Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?
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