Mit zornesrotem Gesicht machte sich Herr Freundlich auf den Weg nach Hause. Jetzt brauchte er dringend Trost von Mama Freundlich und ihren Pfannkuchen, die er so liebte.
"Na, mein Junge, haste du alles auf dem Amt erledigt" begrüßte sie ihn freudig.
"Ach liebste Mama" seufzte er.
"Stell dir vor, die Hexe Jen möchte das Amt auch bekleiden"
"Das ist eine sehr patente junge Frau, die macht ihren Weg"
"Also streng dich an, wenn du den Posten haben willst" sprach sie und trank genüsslich ein Glas feinsten Pilzlikör. Den sie seit der Schiffsreise sehr zu schätzen gelernt hatte.
Herr Freundlich stopfte sich frustriert 10 Pfannkuchen rein und legte sich in sein Bett, das mit seiner geliebten FC Bayern Bettwäsche überzogen war. Mama Freundlich kam noch mal zu ihm herein und brachte ihm ein Glas heiße Milch.
"So mein Bubilein, das trinkst du schön und dann gehst du gestärkt in den Wahlkampf". Sie drückte ihm noch einen dicken Kuss auf die Stirn und ging. Das Licht musste sie anlassen, fürchtete er sich doch so im dunkeln.
Natürlich blieb das Ereignis auch der hiesigen Presse nicht verborgen, der Chefredakteur vom Hintersalatblatthausener Käseblättchen schickte die allseits beliebte Reporterin Remi Pfannwend ins Rennen, die für ihre Reportagen weit über die Grenzen des Landes bekannt war. Sofort machte sie sich auf den Weg zum Hexenhäuschen, um ein Interview mit der Hexe zu führen. Diese war wieder mal damit beschäftigt neuen Pilzlikör zu produzieren, als Remi eintraf.
"Hallo Fräulein Hexe, hätten sie Zeit für ein Gespräch ?" fragte Remi.
"Aber sicher doch, ich muss nur fix den Sud zum köcheln bringen" antwortete die kleine Hexe.
Dann bat sie Remi Pfannwend doch Platz zu nehmen und bat ihr natürlich ein Glas ihres Pilzlikörchens an. Auch die DäMone nahm Platz und war gespannt auf ihre Fragen.
"Na, wer bist du denn, du bist ja putzig" sagte Remi zur DäMone.
"Ich bin die Managerin von der kleinen Hexe" sagte sie leicht zornig und verschränkte dabei ihre Arme. Remi schaute ein wenig verdutzt, als sie die Kleine musterte.
"Nun gut" fuhr sie fort.
"Wie sieht denn nun ihr Wahlprogramm aus, was wollen sie den Bürger und Bürgerinnen sagen" wollte Remi wissen.
Die kleine Hexe kramte eine lange Liste aus ihrer Tasche und begann Punkt für Punkt die Liste ab zu arbeiten. Remi lauschte aufmerksam und trank dabei ein Likörchen nach dem anderen. Die kleine DäMone sorgte schon dafür, das ihr Glas nicht leer wurde. Und so kam es das sie erst gegen Einbruch der Dunkelheit nach Hause torkelte. Unterwegs kam sie an einem Wahlplakat vorbei, das den dicken Kopf von Postzusteller Freundlich zeigte, mit der Aufschrift "Diesen Mann können sie vertrauen". Remi grinste holte einen Edding aus der Handtasche und strich einige Buchstaben weg und ersetzte sie gegen neue.
"Diesen Mann können sie verhauen" lallte sie, lachte laut und bewegte sich immer an der Wand entlang nach Hause. Sie knallte mehrmals zu Boden, rappelte sich wieder auf und schaffte es dann Schluss endlich nach Hause, wo sie sich mit vollen Klamotten ins Bett fallen ließ.
"Mensch, das Zeugs hat es aber in sich" sagte sie noch zu sich selbst, dann überkam sie der Schlaf, der bis in den späten Nachmittag dauerte.