Ein paar mit der nervigen DäMone hatten Herrn Freundlich den aller letzten Nerv geraubt, so war er froh, das der Arzt sein Ok zur Entlassung gab. Die kleine DäMone musste zur ihrem Leidwesen noch ein paar Tage länger bleiben. Herr Freundlich packte rasch seine sieben Sachen zusammen und machte das er eiligst zur Tür raus kam, das allerdings nicht, ohne der DäMone noch einmal die Zunge heraus zu strecken.
Natürlich ließ es sich Remi Pfannwend nicht nehmen ihm auf zu lauern, als er das Hospital verließ.
"Herr Freundlich schnell ein paar Fragen fürs Hintersalatblatthausener TV" sagte Remi.
Herr Freundlich ließ sich dazu nicht lange bitten und sein dicker Wasserkopf füllte den ganzen Bildschirm aus.
"Wie sieht denn nun ihr Wahlprogramm aus und was sagen sie dazu, das die Hexe Jen mit etlichen Stimmen vorne liegt".
Herr Freundlich blickt traurig in die Kamera.
"Nun ja, ich werde alles versuchen unser kleines Städtchen so schön wie möglich zu machen, Spielplätze für unsere Kinder, eine Disco für die Dorfjugend und ich werde für mehr Rechte eintreten für unsere lieben Hexengemeinde"
Die kleine Hexe schaute, während sie einen neuen Kessel mit Pilzlikör ansetzte, gebannt auf den Bildschirm und sah das es ihm ernst war dieses Amt zu bekleiden. Eigentlich war es ihr gar nicht wichtig Bürgermeisterin zu werden, es ging ihr doch bloß darum zu zeigen, das eine Hexe alles schaffen kann, was sie sich vor nimmt. Dann holte sie sich ein Gläschen aus dem Schrank und prostete sich selber zu. Später flog sie noch fix zum Krankenhaus und holte die kleine DäMone ab. Die Ärzte machten drei Kreuzzeichen, das sie dieses kleine Luder endlich los waren.
Die Tage bis zur Bekanntgabe des Wahlergebnisses verliefen Ereignislos, Herr Freundlich trug weiter die Post aus, oder betätige sich als Oberschlauchführer der Nicht ganz freiwilligen Feuerwehr. Die kleine Hexe stellte fleißig ihren Likör her und versuchte sich auch neuerdings an die Herstellung von Hintersalatblatthausener Qualitätsweinen. Bei der Verköstigung des Weines mit der kleinen DäMone konnte es dann schon mal spät werden.
Dann war es endlich soweit, der Tag der Wahrheit war gekommen. Im Rathaus herrschte reges treiben, Remi Pfannwend die fürs Fernsehen und dem Käseblättchen gleichzeitig tätig war, hatte alle Händevoll zu tun. Ein wirrwarr von Stimmen herrschte im Rathaus, bis eine Glocke ertönte und es plötzlich toten Stille wurde. Der Altbürgermeister betrat die Bühne. Er nahm das Blatt mit den Ergebnissen zur Hand, räusperte sich und schob seine Brille nach oben, die ihm auf die Nase gerutscht war. Herr Freundlich und die kleine Hexe saßen ganz vorne in der ersten Reihe und lauschten aufgeregt was da jetzt wohl kommen würde. Die kleine DäMone hatte Jen vorsorglich ins Firlefanzglas gesteckt, wo sie keinen Unsinn machen konnte.
"Meine sehr verehrten Damen und Herren" begann der scheidende Bürgermeister.
"Ich habe nun die große Freude, das Ergebnis der Wahl zu verkünden" sagte er mit feierlicher Stimme.
"Auf Herrn Freundlich fielen 366 Stimmen"
Applaus kam auf und Mamsi Puschmuck pfiff so laut sie konnte und rief ständig "Bravo, Bravo"
"Auf die kleine Hexe Jen fielen 620 Stimmen"
Das Ergebnis ging im tosenden Applaus unter, die Feuerwehrkapelle spielte spontan die alten Kameraden und der Jubel war einzigartig. Dann betrat die Hexe ein wenig gerührt auf das Podest und hielt eine flammende Rede.
"Liebe Gemeinde, liebe Hexen, lieber Herr Freundlich, ich bin gerührt die Wahl doch so deutlich gewonnen zu haben, doch habe ich gemerkt das unser lieber Herr Freundlich mit seinem ganzen Herzblut bei der Sache war, ich bin mir sicher das niemand so gut die Geschäfte weiter führen könnte wie er. Und darum nehme ich die Wahl nicht an".
Absolute Stille herrschte für einen Augenblick, dann stand Herr Freundlich auf und applaudierte und immer mehr schlossen sich ihm an. Herr Freundlich hatte Tränen in den Augen und trank noch an diesem Abend Brüderschaft mit allen Hexen aus der Gemeinde.