Nachdem sich unsere Protagonisten von ihrem Urlaub auf hoher See erholt hatten, ging jeder wieder seinen gewohnten Tagesablauf nach. Die kleine Hexe machte sich eifrig daran ihren inzwischen sehr begehrten Pilzlikör her zu stellen. Den ganzen Tag war sie im Wald und hatte ordentlich Pilze gesammelt, die sie trocknete und dann fröhlich in den brodelnden Kupferkessel warf. Während der Abwesenheit der Hexe, machte es sich die kleine DäMone auf dem Saugroboter bequem, sie hatte sich einen Drink gemixt und biss herzhaft in eine mit Pilzwurst belegte Kniffte. Dabei las sie das neueste aus dem Hintersalatblatthausener Käseblatt. Kaum hatte sie die Zeitung aufgeschlagen, da blieb ihr fast das Brot im Halse stecken. Was musste die DäMone da lesen, der Oberschlauchführer und Postzusteller Herr Freundlich kandidiert für das Bürgermeisteramt. Das schlägt doch dem Fass den Boden aus, dachte sie sich und beschloss dringend was dagegen zu tun.
Als die kleine Hexe aus dem Walde kam rannte die DäMone ihr aufgeregt entgegen und hielt ihr das Blatt direkt unter ihre Nase.
"Da lies nur, das müssen wir verhindern" stammelte sie völlig außer Atem.
Die Hexe Jen überflog den Text kurz knüddelte die Zeitung wütend zusammen und warf sie zu Boden.
"Was will dieser Kerl denn noch alles machen, wenn der Bürgermeister wird, sind die Besenhalter vor dem Bahnhof Geschichte".
Die kleine Hexe und ihre Kolleginnen hatten sich schon öfter beschwert, das es keine Halterungen für ihre Besen gäbe, weder vor dem Bahnhof, noch sonst wo.
"Du musst dich auch aufstellen lassen" meinet die DäMone.
"Deine Chancen stehen gut"
"Du hast recht, ich gehe gleich los und gebe meine Kandidatur bekannt".
Herr Freund unterdessen war guter Dinge und glaubte die Wahl schon so gut wie sicher in der Tasche zu haben. So betrat er bestens gelaunt ins Bürgermeisteramt, um die letzten Formalitäten zu erledigen. Heinrich Schluderjahn, der scheidende Amtsinhaber saß in seinem Büro, als Herr Freundlich das selbige betrat.
"Hallo Heini, ich denke du kannst der Presse mitteilen, das der neue Bürgermeister Freundlich heißen wird" lachte er.
"Nicht so eilig, ich habe eben eine zweite Bewerbung für den Posten bekommen" antwortet er.
Herr Freundlich fiel die Kinnlade herunter, damit hätte er nicht gerechnet.
"Wer zum Kuckuck ist das" maulte er herum.
"Tja, du wirst staunen, es ist die sehr beliebte Hexe Jen"
Herr Freundlich musste sich setzen, das war zu viel, mit allem hatte er gerechnet, aber das riss ihm den Boden unter den Füßen weg.
"Jetzt brauch ich einen Schnaps" jappste er.
"Aber sicher doch, hier einen schönen Pilzlikör für dich" grinste Heinrich Schluderjahn.
Gerne hatte er bei der kleinen Hexe ein Gläschen getrunken, manchmal sogar so viel, das er seinen Namen nicht mehr kannte, doch dieses mal lehnte er entschlossen ab. Das Gebräu der Konkurrenz konnte und wollte er nicht mehr trinken. Er stand auf und sagte in einem fast feierlichen Ton.
"Wenn sie den Kampf will, soll sie ihn haben, wenn es sein muss, bis aufs Messer".