Zeit: 15 Uhr 23
Ort: Eiscafé Adami, Worms
Dieser Donnerstag trägt ein Kleid aus Grau und Düsternis.
Vom gestrigen „Lila-Laune-Himmel" mit seinem Schneefall und dem magischen Wintergefühl bin ich Welten entfernt – verbannt durch selbstverschuldete Müdigkeit und einer bleiernen Schwere, die sich in mir ausgebreitet hat.
Doch ein Funken Freude keimt auf, wenn ich die bunten LED-Lämpchen betrachte, die vor der Fensterscheibe des „Adami" baumeln. Auch die Lichter aus der Pizzeria „Papabu" und dem „Atrium" wirken wie kleine, farbenfrohe Aufmunterungen.
Trotzdem scheint die Schwere nicht nur in mir zu ruhen. Die Stadtgänger, die am „Adami" vorbeieilen, tragen ernste, angespannte Mienen. Keine Spur von Heiterkeit – bis auf die wenigen Eltern, die stolz ihre Kinderwagen vor sich herschieben und beim Hineinsehen vor Liebe schmelzen.
Wenn ich mich jetzt nicht aufraffe und zahle, wird die Lust, in den Alltag zurückzukehren, wohl endgültig im Grau dieses Tages versinken.
Also: Auf los geht's los!
Ja, zur unleugbaren Schwere in mir.
Aber nein, zu innerer Leere!
Selbst an einem so faden, vermurksten Donnerstag fließt doch zu viel Leben durch mich, um mich der Schwere ganz hinzugeben.