Von John Baker Sander auf Dienstag, 09. September 2025
Kategorie: Öffentlich

„Spülarm Alarm“

Die Spülmaschine will nicht spülen. Fehlercode: „E23". Die Bezeichnung bedeutet, dass die Wasserpumpe in der Spülmaschine das Wasser nicht abpumpen kann.
Papa und ich werkelten. Na gut, ich gebe es zu, ich werkelte weniger, doch meinen Job als Beleuchter mit Taschenlampe in der Hand erledigte ich mehr als zufriedenstellend. Fast 15 Jahre haben wir diese Spülmaschine in unserer Küche stehen. Sie hat auch viel Familiengeschichte mitbekommen. Sollte ich unglücklich sein, dass sie nicht reden kann? In den knapp 15 Jahren mussten wir bisher - soweit ich, Papa und Mama sich erinnern können - nur im letzten oder vorletzten Jahr den Sprüharm austauschen. Warum das bei der Spülmaschine „Sprüharm" und nicht „Spülarm" heißt, überlasse ich denen, die für ihren technischen Verstand bekannt sind.

Hier heißt es einmal mehr: „Der Papa wird's schon richten, der Papa macht's schon gut". Wenn es jemand hinbekommt, dann Vater. Er werkelt und fummelt solange an defekten Geräten herum, bis diese es nicht mehr ertragen können, dann springen sie von alleine wieder an, da sie keine Lust haben, dass Papa noch länger bei ihnen auf Fehlersuche geht.


Im Training habe ich den Eltern gesagt, dass sie keine fremden Kinder mehr kritisieren sollten, solange es nicht ihre eigenen sind, und Worte wie „Rotzlöffel" oder „frech" unterlassen. Außerdem habe ich die Chance genutzt, mitzuteilen, dass man nicht in die Halle schreit und dort sein eigenes oder fremdes Kind zur Ordnung ruft, da dies die Autorität der Übungsleiter untergräbt. Das Gute daran: alle Eltern stimmten dem zu. Daran werden sie sich auch halten, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie es nicht mehr tun.

Der ältere Jahrgang macht mir Freude, Fairness, Miteinander und Verständnis untereinander zu jederzeit. Das gesamte Team hat durchgeatmet – die „Freundin des Geschichtenerzählers" ist auch in die Trainingsgruppe zurückgekehrt. Das Rätsel, wo der „Geschichtenerzähler" war, möchte ich nicht lösen. Dass ich mal nicht neugierig bin, das kommt vielleicht einmal pro Jahrhundert vor, möglicherweise auch zweimal.


Montag – das hieß: Bratwurst, Kartoffelbrei und Blumenkohl. Der Ketchup darf auch nicht vergessen werden, in dem die Bratwurst scheibchenweise ersäuft wurde. Sogar Bruder saß mit am Mittagstisch, wollte jedoch, nachdem er aufgestanden war, von Bratwurst und Co. noch nichts wissen. Originalton: „Das ist mir jetzt noch zu fettig nach dem Aufstehen".
Lieber einen heißen Kaffee, Brötchen, Butter und ein Klecks Marmelade darauf. Für mich sieht man vom Kaffee mal ab, der perfekte Sonntagsbrunch. Übrigens: was ich am Abend wohlwollend feststellte , mein eigener angewachsener Spülarm funktioniert ganz hervorragend. Ein wenig eingerostet, sonst aber ganz okay.

Den Abend verbrachte ich, wie bereits erwähnt, mit Vater vor der Spülmaschine. Mama kam in ziemlich genau 10 Minuten Abständen vom Wohnzimmer in die Küche und wieder zurück. Zum anderen vor den Computer, wo ich an den Bildern des Backfischfestumzugs herumdokterte.




Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch
seid!?

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