Der Diebstahl
Wir schreiben das Jahr 2170
Der Rückblick auf die letzten 141 Jahre:
Nach einer schmerzhaften Niederlage auf dem Mond kehrten die Minks mit einer überwältigenden Flotte von 60 Raumschiffen zurück, bereit, die Erde zu erobern. Die Ortungsgeräte auf der Mars-Station schlugen Alarm, als die feindliche Flotte aus dem Hyperraum auftauchte. Tara, eine erfahrene und kühle Raumflottenkommandantin, setzte sich sofort mit Oberst Pain in Verbindung. "Eine Flotte von 60 Schiffen nähert sich der Erde, John", informierte sie sachlich, während die Dringlichkeit in ihrer Stimme nicht zu überhören war. Der Großalarm wurde ausgelöst, doch dank des heldenhaften Eingreifens von Tara und Nessa, mit dem Raumschiff, gelang es, das Schlimmste zu verhindern. Trotz der Dunkelheit und des Verlusts von fast einer halben Million Menschenleben gelang es Tara und Nessa, einen Funken Hoffnung zu entfachen. Mit ihrem Mut und ihrer Unerschrockenheit hielten sie die Feinde auf Abstand und sorgten dafür, dass die Erde vorerst sicher war.
Nessa trat vor die versammelten Staatsoberhäupter, ihre Stimme klang kraftvoll und entschlossen. Die Welt schaute gebannt zu, als sie die Realität ungeschminkt präsentierte: Die Erde war nicht länger isoliert im Universum, und die Bedrohung durch die Minks war keineswegs gebannt. Ihre Worte hallten durch den Saal und erreichten Millionen von Menschen weltweit, die sich bewusst wurden, dass die Zukunft der Menschheit in ihren Händen lag. Die Forderung nach einer zentralisierten Regierung war unvermeidlich geworden, und Nessa war die unbestrittene Stimme dieser Bewegung. Ihre klare Vision und ihre unerschütterliche Führungsbereitschaft gewannen schnell die Unterstützung der Massen. Immer mehr Menschen sahen in ihr die Hoffnung auf eine sicherere Zukunft. Zwei Jahre später, in einem historischen Moment, wurde die zentralisierte Regierung gegründet, und Nessa wurde mit überwältigender Mehrheit zur Administratorin der Erde gewählt. Mit einer Zustimmung von 87,3 Prozent war ihre Legitimität unbestreitbar. Die Welt hatte ihre Anführerin gefunden, eine Frau, deren Mut und Weitsicht sie zu einem Symbol der Hoffnung gemacht hatten. Drei Jahre nach Nessas Amtsantritt machte Tara einen weiteren bedeutenden Schritt. Sie entschied sich, das technische Wissen ihrer außerirdischen Rasse der Menschheit zu übergeben. Diese Geste der Großzügigkeit und des Vertrauens stärkte die Bindung zwischen den Menschen und öffnete Türen zu neuen Horizonten. Seitdem wurde kein weiteres Lebenszeichen der Minks mehr vernommen. Die Menschheit hatte gelernt, sich zu vereinen und sich den Herausforderungen des Universums zu stellen, gestärkt durch die Führung von Nessa und das Vermächtnis von Tara. Und während die Sterne über ihnen leuchteten, begann die Menschheit eine neue Ära der Entdeckung und des Fortschritts.
Die Welt hatte eine erstaunliche Transformation durchlaufen. Die einstigen Probleme der Umweltverschmutzung und Energiekrisen waren längst überwunden. Die Menschheit hatte gelernt, ihre Ressourcen mit Bedacht zu nutzen und innovative Lösungen zu finden. Industrieanlagen waren in die Tiefen der Erde verlegt worden, während ein Großteil des Verkehrs unterirdisch stattfand, um die Oberfläche zu entlasten. Unterdessen blühten neue Städte im Ozean auf, als die Menschheit begann, das Meer als Lebensraum zu erschließen. Das Wetter wurde kontrolliert und manipuliert, um Katastrophen zu verhindern und das Klima zu stabilisieren. Der Mars war zu einer blühenden Kolonie geworden, die mittlerweile 500 Millionen Menschen beherbergte. Die rote Wüste hatte sich in eine lebendige Landschaft verwandelt, bevölkert von Pionieren und Träumern, die eine neue Welt erschaffen hatten. Auf dem Mond, einst nur ein ferner Traum, wurden gigantische Raumschiffwerften errichtet, wo die Menschheit ihre Flotte für die Erkundung des Universums baute. Und in den gewaltigen Stationen auf den Monden des Saturn und Jupiters pulsierte das Leben, während die Menschheit den Rand ihres Sonnensystems erreichte. Der Hunger war besiegt, und Bildung blühte auf. In den Schulen lernten die Kinder die Sprache des Kosmos, Interkosmus, eine Sprache, die von vielen Zivilisationen der bekannten Milchstraße gesprochen wurde. Die Menschheit hatte das Sonnensystem noch nicht verlassen, aber die Sterne waren in greifbare Nähe gerückt. Die Zukunft war voller Möglichkeiten, und die Menschheit war bereit, jeden neuen Horizont zu erobern.
Die Gegenwart:
Die Triebwerke ihres Flaggschiffs erloschen, als Generalin Tara mit majestätischer Präsenz auf dem großen Landefeld am Rande der Hauptstadt von Terra landete. Ein Hauch von Vorfreude und Ungeduld lag in der Luft, als sie auf das imposante zentrale Regierungsgebäude mit einem Gleiter zusteuerte. Es war eine monumentale Pyramide, die mit ihren beeindruckenden Ausmaßen die Wolken zu berühren schien – 800 mal 800 Meter an der Basis und stolze 1200 Meter in die Höhe ragend. Ein Symbol der Macht und Stabilität, das genau in der Mitte der prächtigen Stadt Atlantis thronte. Tara war früher als geplant angekommen, angetrieben von der Sehnsucht, ihre Freundin Nessa endlich wiederzusehen. Seit einem Monat hatten sie sich nicht mehr getroffen, und die Vorstellung, sie bald wieder in den Armen zu halten, erfüllte Tara mit freudiger Erregung. Atlantis pulsierte mit dem Leben von 50 Millionen Einwohnern, die sich in den Straßen und Gassen der Stadt tummelten. Doch unter der glitzernden Oberfläche verbarg sich das eigentliche Machtzentrum – 50 Kilometer unter der Erde, wo die Entscheidungen für das gesamte Sol-System getroffen wurden. Dort thronte der Fünf-Sterne-General John Pain wie eine Spinne in ihrem Netz, mit seinen Fäden der Kontrolle über alle Aspekte des Systems. Auch Tara trug den Titel einer Fünf-Sterne-Generalin und befehligte stolz die Solaren-Flotte. Ein beeindruckendes Arsenal von 3200 Raumschiffen, die in verschiedenen Größen und Klassen von 750 bis hinunter zu 100 Metern reichten. Ihre Flotte war das Schild und das Schwert der Menschheit, bereit, jeden Feind abzuwehren, der es wagte, Terra und die Menschheit zu bedrohen.
Die gewaltige Pyramide erhob sich stolz über die Stadt, und ganz oben thronte die riesige Dachterrasse der Administratorin. Von dort aus erstreckte sich ein atemberaubender Blick über die glitzernden Lichter von Atlantis, die sich unter ihr wie ein funkelndes Meer erstreckten. Unter der strahlenden Sonne, die über die Terrasse glänzte, lag ihr Büro mit den angrenzenden Nebenräumen. Hier wurden die Geschicke des Sol-Systems gelenkt, die Fäden der Politik und des Schicksals der Menschheit gewebt. Doch das Herz der Pyramide gehörte nicht nur den Angelegenheiten des Staates, sondern auch den persönlichen Belangen der Administratorin Nessa. Die nächsten drei Etagen waren ihre Privaträume, ein Rückzugsort für Momente der Ruhe und Kontemplation, weit weg von den Strapazen des Regierens. Unterdessen beanspruchte ihr langjähriger Stellvertreter, Luk Stone, die Etagen darunter für sich. Ein Halbmutant von außergewöhnlicher Intelligenz und Unsterblichkeit, der seit über einem halben Jahrhundert als ihre rechte Hand diente. Seit Tara ihm im Jahr 2082 einen Zellaktivator überreichte, der ihm Unsterblichkeit verlieh, hatte er Nessa loyal und treu unterstützt. In den 55 Jahren seiner Amtszeit hatte Luk Stone die Aufgaben eines Stellvertreters mit Bravour gemeistert. Tara landete ihren Gleiter weit oben in der Pyramide, der nur für einige auserwählte Personen zugänglich war. Tara gehörte zu diesen Auserwählten.
Die mächtige Pyramide strahlte im Sonnenlicht, als Tara lässig aus ihrem Gleiter stieg. Die Wachmannschaft stand stramm, bereit, jeden Befehl der Generälin zu befolgen. Doch Tara winkte lässig ab. "Cool bleiben, Kinder. Ich bin ja nicht offiziell hier", sagte sie mit einem Grinsen, während sie locker grüßte. Die Wachhabende antworteten gehorsam "Jawohl, Generälin", während Tara sich in den Zentrallift schwang und geschmeidig zum Büro der Administratorin schwebte. Im Vorzimmer saß Lusi, die Chefsekretärin der Administratorin, und begrüßte Tara mit einem warmen Lächeln. "Ist die Administratorin in ihrem Büro?", erkundigte sich Tara. Lusi nickte. "Ja, Tara. Sie kämpft sich durch einen Stapel Akten und ist schon ziemlich genervt", berichtete sie mit einem amüsierten Lachen. Tara grinste. "Dann werde ich sie mal besuchen", sagte sie und öffnete die Tür zum Büro der Administratorin. Nessa, die Administratorin, blickte auf, als Tara eintrat, und ihr Gesicht erhellte sich sofort. "Huhu, Tara! Schön, dass du schon da bist. Ich hatte dich erst in zwei Tagen erwartet", begrüßte sie ihre Freundin herzlich und stand auf, um sie zu umarmen. Tara erwiderte die Umarmung und lächelte. "Ich konnte mir ein paar Tage früher freinehmen", erklärte sie. Nessa öffnete die Tür und richtete sich an Lusi. "Ich möchte heute nicht mehr gestört werden", verkündete sie bestimmt. Lusi nickte verständnisvoll. "Ich werde die restlichen Termine für heute absagen, Administratorin." Nessa wandte sich an Tara. "Lasst uns auf die Dachterrasse an den Pool gehen." Die beiden Frauen machten sich auf den Weg und betraten die sonnenbeschienene Dachterrasse, von der aus sie einen atemberaubenden Blick über die Stadt hatten. Im Osten erstreckte sich der größte Raumhafen von Terra, 50 mal 50 Kilometer groß, wo Raumschiffe landeten und starteten.
Tara wandte sich an Nessa mit einer besorgten Miene. "Hat Elli sich in den letzten Tagen benommen?", fragte sie und lehnte sich entspannt gegen die Reling der Dachterrasse. Nessa seufzte und schüttelte den Kopf. "Elli war nicht mein Problem", erklärte sie mit einem resignierten Tonfall. "Albert Neuhaus hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. Er hat dreimal Epidemie-Alarm ausgelöst. Beim ersten Mal hat ihn die Nase gejuckt, beim zweiten Mal hatte er einen Pickel an der Hand, und beim dritten Mal meinte er, er wäre von einem Floh befallen." Tara krümmte sich vor Lachen. "Albert Neuhaus", murmelte sie. "Der größte Wissenschaftler und gleichzeitig der größte Hypochonder, den die Menschheit je hervorgebracht hat." Nessa nickte zustimmend. "Genau", bestätigte sie. "Er und Elli arbeiten an der Verbesserung der Positronik, aber statt zusammenzuarbeiten, streiten sie sich nur." Plötzlich änderte Tara das Thema und sagte überrascht. "Ich möchte meine Heimat besuchen, Barkon", offenbarte sie, ihre Augen ernst. "Ich muss herausfinden, ob es den Robot-Imperator gibt und ob er eine Gefahr für die Menschheit darstellt. Die Aussage der Minks damals hat mich die ganzen Jahre beunruhigt." Nessa dachte einen Moment nach und nickte dann entschieden. "Ich komme mit dir, die Akten bringen mich sowieso noch um", sagte sie mit einem leichten Lächeln. Tara wies auf die ernste Seite hin. "Das wird unserem General John Pain nicht gefallen. Du weißt, er ist für deine Sicherheit verantwortlich." "Zum Glück bin ich hier die Chefin", erklärte Nessa selbstbewusst. "Ich mache die Regeln." Tara erzählte Nessa von ihrem Plan, während die Sonne langsam über den Horizont glitt und der Himmel sich in ein faszinierendes Farbenspiel verwandelte.
Auf dem schweren Kreuzer Dal:
Zwischen den imposanten Gasriesen Saturn und Jupiter schwebte der schwere Kreuzer Dal, ein stolzes Raumschiff der 250-Meter-Klasse. Sein Kommandant, Oberst Conan, war bekannt für seine aufmüpfige Art und seine Tendenz, sich nicht immer an die Befehle zu halten. Schon dreimal war er zum Oberstleutnant degradiert worden, und sein weiteres Verhalten würde darüber entscheiden, ob er aus der Flotte ausgeschlossen würde. Doch die Flotte war sein Leben, und Conan war fest entschlossen, seinen Platz darin zu behaupten. "Kommandant, es ist eine Meldung vom Flottenoberkommando eingegangen. Wir sollen zum Mond zurückkehren. Sie bekommen ein neues Kommando. Sie sollen 14 Besatzungsmitglieder auswählen, die Sie begleiten", erklang die Stimme des Funkers durch die Kommandozentrale der Dal. Die Dal setzte Kurs auf den Mond, und Oberst Conan konnte seine Aufregung kaum verbergen. Ein neues Kommando bedeutete neue Möglichkeiten, vielleicht sogar ein Kommando über einem Schiff der 500-Meter-Klasse oder sogar der mächtigen 750-Meter-Klasse. Es wurde höchste Zeit, dass er für seine Verdienste anerkannt wurde, dachte er voller Vorfreude. Als die Dal schließlich auf dem Landefeld des Mondes landete, bot sich Conan ein beeindruckendes Bild. In der Nähe standen zwei glänzende Schiffe der 750-Meter-Klasse und drei der imposanten 500-Meter-Klasse. Sie waren frisch aus der Werft gekommen und strahlten in der schwachen, untergehenden Sonne des Mondes. Ein Lächeln breitete sich auf Conans Gesicht aus, als er sich vorstellte, vielleicht schon bald das Kommando über eines dieser prächtigen Schiffe zu übernehmen.
Ein Gleiter näherte sich der Dal, und sein Pilot, ein junger Leutnant, meldete sich bei Oberst Conan. "Ich soll Sie und Ihre Mannschaft zum neuen Schiff bringen", erklärte er. Oberst Conan und seine Mannschaft folgten dem Leutnant und stiegen in den Gleiter. Die Vorfreude auf das vermeintlich prächtige Schiff der 750-Meter-Klasse spiegelte sich in Conans leuchtenden Augen wider. Doch die Enttäuschung war greifbar, als der Gleiter plötzlich in eine andere Richtung abdrehte und auf ein kleines Schiff zusteuerte, das am Rand des Landefeldes stand. Der Leutnant erklärte "Das ist die gute alte Imke. Sie ist ein Handelsschiff mit einem Durchmesser von 100 Metern. Eine alte Lady von 98 Jahren, die schon längst verschrottet werden sollte. Die Ladung ist schon an Bord". Verwirrt fragte Oberst Conan "Welche Ladung?" Der Leutnant antwortete mit einem Grinsen "Hundert Tonnen Kartoffeln." "Kartoffeln?", wiederholte der Oberst ungläubig. "Ja, das sind diese Dinger, die man essen kann. Und wenn man eine in die Erde steckt, werden aus einer Kartoffel viele", erklärte der Leutnant mit einem Hauch von Ironie. Angespannt sagte Oberst Conan "Seien Sie nicht frech, Leutnant. Wollen Sie mich veräppeln?" Der Leutnant blieb gelassen. "Morgen kommen noch sechs Besatzungsmitglieder dazu. Dann bekommen Sie Ihre Befehle", sagte er und lenkte den Gleiter zur Landung. Während Oberst Conan noch immer fassungslos auf das alte, rostige Schiff starrte, das vor ihnen lag, brodelte seine Wut innerlich. Wer hatte ihm das Kommando über so eine Schrottkiste gegeben? Er schwor, der oder die, ordentlich die Lawieten zu lesen. Die Mannschaft spürte die Spannung und hielt sich an diesem Abend lieber von ihrem aufgebrachten Kommandanten fern.
Auf Terra:
Am nächsten Tag versammelten sich die wichtigsten Köpfe des Sol-Systems zu einer Besprechung. Neben unserer Administratorin Nessa und Pain, unserem Abwehr-Chef, war auch Luk Stone, der stellvertretende Administrator, anwesend, ebenso wie ein Teil des Mutanten-Korps. Natürlich durften auch Elli und Tara nicht fehlen. Die restlichen Mutanten waren unterdessen mit speziellen Aufträgen von John Pain beschäftigt, der immer wieder Mutanten von Nessa für geheime Missionen auslieh. Nessa blieb jedoch weiterhin die direkte Vorgesetzte der Mutanten. Tara präsentierte den Anwesenden ihren Plan, sie wollte ihre Heimatwelt Barkon besuchen und die Wahrheit über den Roboter-Imperator herausfinden. "Ich selbst hege nicht viel Interesse an meiner Heimatwelt. Ich bin nur noch ein Relikt meines Volkes. Alle, die ich einst kannte, sind seit über 5000 Jahren verstorben. Mein Platz ist hier", erklärte sie. Nessa erklärte ihren Wunsch, an der Mission teilzunehmen, was Pain vehement ablehnte. "Wie soll ich für deine Sicherheit garantieren? Das kommt überhaupt nicht infrage", erklärte er bestimmt. Elli, wie immer selbstbewusst, meinte "Wer uns zu nahe kommt, dem drehe ich den Hals um." Pain, mit einem hinterhältigen Grinsen, stimmte überraschenderweise zu "Wenn du dabei bist, kann ja nichts schiefgehen", was Elli zu einem verärgerten Blick und einer sarkastischen Bemerkung veranlasste. Tara erläuterte weiter ihren Plan "Wir werden nicht mit einer ganzen Flotte auffahren, sondern nur mit einem Schiff. Es ist die Imke, ein 100 Meter Handelsraumschiff. Die Ladung ist auch schon an Bord, 100 Tonnen Kartoffeln." Ein allgemeines Gelächter erfüllte den Raum, als sie fortfuhr "Wir wollen ja nicht auffallen. Ein kleines Handelsschiff ist genau das Richtige. Eine Besatzung ist auch schon an Bord. Ich habe sie selbst ausgesucht. Wenn Oberst Canon herausfindet, dass ich hinter seiner Versetzung stecke, wird er mich hochkant von Bord werfen", scherzte sie. General Pain war skeptisch "Meinst du den Oberst Canon? Von dem hat man schon Sachen gehört. Er soll es mit Befehlen nicht so genau nehmen. Den wollt ihr euch anvertrauen?" Tara verteidigte ihren Kommandanten "Er ist einer meiner besten Kommandanten, wenn nicht sogar der beste. Wenn es nach mir ginge, hätte er schon längst ein Kommando über eines der großen Schlachtschiffe. Aber auch ich kann nicht einfach meine Generäle übergehen." Nessa entschied "John und Luk, ich weiß, die Menschheit ist bei euch in guten Händen, und Luk, ich habe noch ein paar Akten, die durchgearbeitet werden müssen. Ich lasse sie dir zukommen." Luks Blick sprach Bände, aber er nickte nur zustimmend. Nach drei Stunden intensiver Diskussion und Planung war unser Vorhaben bis ins kleinste Detail durchdacht und bereit, in die Tat umgesetzt zu werden.
Auf dem Mond:
Kaum waren Nessa und Tara auf dem Mond angekommen, schwangen sie sich in einen Gleiter, der sie zur Imke brachte, dem Schiff von Oberst Conan. Die anderen vier, Elli und die drei Mutanten, würden erst vier Stunden später nachkommen. Tara und Nessa hatten schon die Kleidung passend für den Einsatz angezogen und sahen aus wie Piraten aus dem goldenen Zeitalter der Piraterie, als sie die spanischen Schatzschiffe im Atlantik und im Indischen Ozean überfielen. Als sie in der Schleuse ankamen, wurden sie von einem jungen Leutnant empfangen. Er erkannte sofort, wer vor ihm stand, salutierte ehrfürchtig und sagte "Administratorin, Generalin." Tara und Nessa erwiderten den Gruß. Tara befahl "Leutnant, informieren Sie Oberst Canon, dass er uns hier treffen soll." Der Leutnant meldete sich über die Gegensprechanlage und sagte, ohne die Lautsprecher abzuschalten "Oberst, zwei neue Besatzungsmitglieder sind eingetroffen, es sind zwei Ladys, sie bitten um Ihre Anwesenheit in der Schleuse." Der Leutnant hatte absichtlich verschwiegen, wer die beiden Ladys waren. Oberst Conan knurrte gefährlich leise, ohne zu ahnen, dass Tara und Nessa mithörten "Ahh, zwei Schnepfen, die verlangen, dass ich mich zur Schleuse bequeme. Die beiden werde ich so zur Schnecke machen, dass sie bereuen, dass sie mir je begegnet sind. Conan Ende." Er kappte die Verbindung. Nessa und Tara plauderten gelassen mit dem Leutnant und warteten auf den Oberst. Als Oberst Canon die Schleuse betrat, standen die beiden Ladys mit dem Rücken zu ihm. Er erkannte nicht, wer die beiden waren, und sagte "Da sind ja die beiden Täubchen." Seine Stimme wurde schärfer "Was soll das Kostüm? Ist heute Fasching? Habt ihr noch nie was von Bordkleidung gehört?" Die letzten Worte brüllte er schon fast. Tara und Nessa wandten sich um. Er sah sofort, wer vor ihm stand: die beiden mächtigsten Frauen im Sol-System. Er blieb wie angewurzelt stehen. Er dachte (Das ist wohl das Ende meiner Karriere in der Flotte), schließlich hatte er die beiden Frauen als Schnepfen und Täubchen bezeichnet. Tara salutierte und sagte "Generalin zur Stelle, Oberst." Nessa tat es ihr nach und sagte "Administratorin ebenfalls zur Stelle, Oberst." Oberst Canon wurde kreidebleich. Nessa sagte "Keine Panik, Oberst. Nicht dass Sie mir noch umkippen." Oberst Conan fasste sich schnell und sagte "Oh, da habe ich mich aber ordentlich blamiert." Tara sagte "Kein Problem, Oberst. Wir sind hier unter uns. Sie können uns ruhig Tara und Nessa nennen." Man sah, dass der Oberst verlegen war. Er fragte "Was führt Sie zu mir, meine Damen?" Tara sagte "Wir wollen mit Ihnen die Kartoffeln ausliefern. In drei Stunden kommen die anderen vier Besatzungsmitglieder an: drei Mutanten und Elli."
Nachdem Elli und die drei Mutanten am Bord waren, erklärte Tara die Besatzung ihren Plan. Als die Imka abhob, fielen plötzlich drei der acht Triebwerke aus, und für einen beängstigenden Moment drohte das Schiff nach rechts abzudriften. Doch dann zündeten die Triebwerke wieder und die Imka beschleunigte, während sie sich mühsam stabilisierte. Als sie schließlich 60 % der Lichtgeschwindigkeit erreichte, sprang sie in den Hyperraum und verschwand aus dem Normalraum. Nach der dritten Etappe verließen sie den Hyperraum und fanden sich wieder im Normalraum. Die Entfernung zur Erde betrug nun 15.000 Lichtjahre. Eine dringend benötigte Pause von 10 Stunden wurde eingelegt, um die Maschinen zu überprüfen. Die Imka war ja nicht mehr die Neueste, wie alle wussten. In der Kommandozentrale erschien plötzlich Yoko Matsuri, die Telepathin, und verkündete "Ich empfange Gedanken-Impulse in der Nähe des Schiffs. Sie sind chaotisch, aber drücken Hunger, Durst und Angst aus." Oberst Conan reagierte sofort und gab den Befehl an die Ortungszentrale, die Umgebung des Schiffes zu sondieren. Die Ortungszentrale meldete bald darauf "Wir haben da etwas. Ich projiziere es mal auf den Panoramaschirm." Es erschien ein seltsames Objekt, das wie ein Sarg aussah und die Maße von drei Metern Länge, 1,5 Metern Breite und einem Meter Höhe hatte. Elli konnte sich einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen "Hätten wir ein Schiff aus unserer Flotte genommen, hätten wir das schon längst auf dem Ortungsschirm, aber nein, wir mussten ja so ein schrottiges Schiff nehmen. Kann ich mich doch gleich oben auf den Ausguck stellen und mit einem Fernglas die Umgebung ausspähen." Nessa, leicht genervt, drohte Elli mit Arrest, was zu einem Kichern in der Kommandozentrale führte. Die Anspannung löste sich langsam, und Nessa entschied schließlich "Wir nehmen den Sarg an Bord." Es versprach, eine weitere aufregende Wendung in ihrem Abenteuer zu werden.
Oberst Conan gab die entsprechenden Befehle, und ein Schleusentor öffnete sich, während ein Traktorstrahl den Sarg packte und ihn in die Schleuse zog. Nachdem der Druckausgleich stattgefunden hatte, betraten sie die Schleuse. Tara wies Elli an "Elli, untersuche den Sarg." Elli führte die Untersuchung durch und begann dann zu schmunzeln "Es ist ein Lebewesen drin, es ist sehr schwach und scheint schon seit Tagen nichts mehr gegessen zu haben. Der Deckel kann geöffnet werden." Nessa wandte sich an die Telikenetin Saki Wong "Versuche den Deckel zu öffnen." Saki griff nach dem Deckel und mit ihren telekinetischen Fähigkeiten gelang es ihr, ihn zu öffnen. Als der Deckel aufsprang, waren alle sprachlos. Vor ihnen lag ein 80 cm großer Teddybär. Die Überraschung war groß, als der Teddy plötzlich seine Augen öffnete und dann verschwand. Oberst Conan reagierte sofort und gab Alarm für das Schiff. Es war klar, dass hier etwas nicht stimmte, und sie mussten wachsam bleiben.
Nessa entschied sofort "Wir werden ihn nicht jagen. Er muss ein Teleporter sein, er kann nur hier irgendwo auf dem Schiff stecken. Yoko, kannst du ihn orten?" Yoko Matsuri schloss die Augen, konzentrierte sich und antwortete "Er ist in der Bordküche." Nessa beschloss "Tara und ich werden hingehen, die anderen können ihrer Arbeit nachgehen." Leise näherten sie sich der Küche und entdeckten den kleinen Teddy in einer Ecke auf dem Boden sitzen. Nessa griff nach einer Tüte Kekse, nahm einen heraus und hielt ihn dem Teddy hin. "Komm her, Schnucki, Schnucki," lockte sie. Tara fing an zu lachen und bemerkte "Schnucki, Schnucki, er ist doch kein Kätzchen." Nessa schaute Tara verärgert an und erwiderte "Was soll ich denn sagen?" "Probiere es mal mit 'Teddy, komm her'." Nun musste auch Nessa lachen. Plötzlich spürte Nessa, wie etwas an dem Keks zog, den sie in der Hand hielt. Sie öffnete ihre Hand, und der Keks schwebte zum Teddy. Dieser ergriff den Keks, steckte ihn in den Mund und begann zu knabbern. Tara bemerkte "Oh, er ist auch noch ein Telekinet. Er krümelt uns den ganzen Fußboden voll." Nessa beschloss "Wir werden ihn Krümel nennen." Nessa hielt Krümel die ganze Tüte Kekse hin. Plötzlich spürten sie, wie etwas versuchte, in ihre Gedanken einzudringen. Tara bemerkte "Merkst du das auch? Er versucht in unsere Gedanken einzudringen. Somit haben wir einen Teleporter, Telekinet und Telepathen vor uns." Nessa öffnete leicht ihren Gedankenblock und dachte (Du bist aber ein kleiner lieber). Krümel machte einen Teleportersprung und saß plötzlich auf Nessas Schoß, kuschelte sich an sie. "Jetzt hast du ein Teddybär, Nessa." Nessa öffnete ihren Gedankenblock weiter, damit Krümel ihre Gedanken lesen konnte, und wies ihn an, was er zu tun hatte. Sie begaben sich gemeinsam mit Krümel auf die Krankenstation, damit er eine Hyposchulung der Stufe 3 erhalten konnte, um unsere Sprache zu lernen. Als Krümel auf der Liege lag, legte Elli ihre Hand auf Krümels Stirn. Krümel schlief sofort ein, und der Datenfluss von Ellis Gehirn auf Krümels Gehirn begann. Es war der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft.
Nach 5 Minuten zog Elli ihre Hand zurück und erklärte "Krümel wird jetzt 5 Stunden schlafen, sein Gehirn muss erstmal die Datenmengen verarbeiten." Als die 5 Stunden vergangen waren, standen Nessa, Tara und Elli neben der Liege, wo Krümel schlief. Als er die Augen öffnete und sich umsah, fragte Elli "Kannst du mich hören?" Krümel antwortete frech "Klar kann ich dich hören, hab doch nichts an den Ohren." Tara bemerkte trocken "Scheint ein frecher Teddybär zu sein, Nessa. Viel Vergnügen", und grinste. "Wo bin ich hier?" erkundigte sich Krümel. Nessa erklärte geduldig "Du bist in einem Raumschiff. Das ist ein Fahrzeug, mit dem man zu den Sternen reisen kann." Krümel fragte nach seiner Bestimmung, und Nessa hakte nach "Was meinst du mit deiner Bestimmung?" Krümel begann zu erzählen "Wir sind ein kleines Volk auf einem Paradiesplaneten. Wir ernähren uns von den Früchten der Pflanzen. Die meisten von uns sind Teleporter, einige haben zwei Fähigkeiten, und ganz selten drei, so wie ich. Einmal im Jahr, wenn unser Mond sich rot färbt, landet so ein Ding bei uns, und einer muss da hineingehen. Die Legende sagt, wenn wir das nicht tun, wird unser Planet untergehen. Wir haben keine Ahnung, wohin die Reise geht." Nessa fand die Geschichte seltsam "Deine Heimat könnte tausende Lichtjahre von hier entfernt sein, in welche Richtung auch immer. Wenn du möchtest, kannst du bei uns bleiben. Sollten wir deine Heimat finden, bringen wir dich zurück." Krümel stimmte zu "Wenn ich jeden Tag meine Kekse bekomme, bleibe ich. Die sind lecker" und grinste. Nessa seufzte humorvoll "Na toll, nun muss ich auch noch meine Kekse teilen." Sie lachten gemeinsam. Tara machte sich Gedanken (Wer mag das sein, der einmal im Jahr einen Teddy von seinem Planeten entführt? Welchen Grund mag das haben? Wieder ein Rätsel, was wir vielleicht eines Tages lösen werden).
Mit gemächlicher Fahrt flogen sie in Taras Heimatsystem ein. Die Ortungsgeräte liefen auf Hochtouren, denn es herrschte reger Raumschiffsverkehr im System. Nessa hatte den Befehl gegeben, dass die Mutanten auf keinen Fall ihre Fähigkeiten zeigen sollten, was auch Krümel einschloss. Er sollte sich wie ein Kuscheltier benehmen. Elli sollte sich wie ein einfacher Dienstroboter verhalten, was ihr gar nicht gefiel. Plötzlich schoss ein Kriegsschiff auf sie zu und setzte einen Warnschuss vor ihren Bug. Der Funker meldete "Man wünscht eine Verbindung mit uns." Nessa hielt sich zurück und überließ Tara die Rolle der Kommandantin. Sie befahl dem Funker "Auf den Schirm." Ein Mann von Taras Volk, Kommander Roh, wurde sichtbar. Er forderte sie auf "Stoppen Sie sofort. Wir wollen Ihr Raumschiff inspizieren." Tara reagierte schroff "In wessen Auftrag?" "Im Auftrag des Robot-Imperators. Wir setzen ein Beiboot rüber." Die Verbindung wurde unterbrochen, und Tara sah zu Nessa und sagte "Also doch, der Robot-Imperator wurde gebaut und hat die Macht übernommen. Sonst würde er sagen, im Auftrag des Imperators, wenn an der Spitze ein Imperator stünde." Die Spannung stieg, während sie sich darauf vorbereiteten, den Anweisungen von Kommander Roh zu folgen, und sich gleichzeitig darauf vorbereiteten, mögliche Konsequenzen zu bewältigen. Es war eine kritische Situation, die ihr Geschick und ihre Entschlossenheit auf die Probe stellen würde.
Als Kommander Roh mit einem Begleiter und zwei Kampfrobotern eintraf, zeigte er auf Krümel und fragte "Was ist das?" Nessa antwortete trocken "Das ist ein Haustier." Der Kommander erwiderte mit einem schiefen Grinsen "Hoffentlich hat er keine Läuse." Man konnte deutlich sehen, dass Krümel am liebsten dem Kommander an die Kehle gesprungen wäre. Der Kommander deutete auf Elli und bemerkte "Ein Kampfroboter darf nicht eingeführt werden", und lachte spöttisch. Daraufhin mischte sich Oberst Conan ein "Das ist kein Kampfroboter, er ist ein nutzloser Dienst-Roboter. Ich habe auch keine Ahnung, warum wir ihn immer mitschleppen. Wir nennen ihn Blechbüchse." Nachdem der Kommander Roh die Ladung begutachtet hatte, verließ er das Schiff, und sie durften in das System einfliegen. Elli konnte ihre Unzufriedenheit nicht zurückhalten und meinte zu Oberst Conan "Über das Wort Blechbüchse unterhalten wir uns unter vier Augen nochmal, Oberst."
Als sie Taras Heimatplaneten erreichten, wies die Raumschiff-Behörde ihnen einen Landeplatz zu, der für Handelsschiffe vorgesehen war. Im Anflug passierten sie auch einen großen Landeplatz für Kriegsschiffe. Ihr Blick fiel auf einen imposanten Koloss, der doppelt so hoch wie die anderen war und einen Durchmesser von mindestens 1500 Metern haben musste. Es war offensichtlich, dass der Robot-Imperator seine Macht demonstrieren wollte. Nach der Landung machten sich Nessa und Tara auf den Weg zur Behörde, um den bürokratischen Kram zu erledigen. Am richtigen Schalter angekommen, erklärte Tara "Wir möchten den Stellplatz für zwei Monate mieten, da wir noch Reparaturen an unserem Raumschiff vornehmen müssen. Wir möchten das mit unserem Gewinn bezahlen, aus dem Verkauf unsere Ware." Der Mann am Schalter begann zu lachen und bemerkte "Von welchem Gewinn redet ihr? Ihr wisst wohl nicht, dass der Robot-Imperator 90 % des Gewinns als Steuer einbehält." Tara konnte sich kaum zurückhalten und begann zu schimpfen. Nessa zog sie ein Stück zurück und flüsterte ihr einen Plan ins Ohr. Tara fing lauthals an zu lachen und schlug vor "Bevor wir den Plan umsetzen, sollten wir erst einen schönen Baum finden." Verwirrt fragte Nessa nach dem Grund, und Tara erklärte "Du weißt doch, wenn der Robot-Imperator uns dabei erwischt, wird er uns an den Baum hängen. Aber der Plan gefällt mir, er ist genau nach meinem Geschmack, und dass wir ihn wegen der 90 % hereinlegen sollten, gebe ich dir recht." Tara kehrte zum Schalter zurück und verkündete dem Mann "Wir werden den Deal machen", bevor sie die Papiere unterschrieb. Es war ein gewagtes Spiel, was Nessa plante.
Um so viele Informationen wie möglich über den Robot-Imperator zu sammeln, ohne aufzufallen, schmiedeten sie einen Plan. Nessa erläuterte ihre Idee "Ich könnte euch auch befehlen, daran teilzunehmen, mache ich aber nicht. Das wird sehr gefährlich. Wir machen es nur, wenn alle freiwillig daran teilnehmen." Alle stimmten zu. Krümel bemerkte "Ich würde gerne das blöde Gesicht vom Robot-Imperator sehen, wenn er eins hätte, wenn es klappt." Nessa antwortete "Oberst Conan, Sie werden mit drei Männern um Ersatzteile kümmern. Die restlichen werden in vier Gruppen aufteilt und abends in die Stadt gehen. Dort werden wir am einfachsten Geschichten hören, über den Robot-Imperator, ohne dass es auffällt." Es war ein riskantes Unterfangen, aber sie waren entschlossen, die Geheimnisse des Robot-Imperators ans Licht zu bringen und herauszufinden, welche Macht er wirklich innehatte. Die Nacht würde ihnen Antworten bringen.
Sie hatten Erfolg und sammelten wertvolle Informationen über die Herrschaft des Robot-Imperators. Vor etwa 3500 Jahren hatte er die Macht über das Imperium übernommen. Zu dieser Zeit war das Volk von Tara zunehmend dekadent und wurde durch den Angriff eines Feindes mit einer geheimen Waffe bedroht. Das Imperium stand am Rande des Zusammenbruchs. Der Robot-Imperator regierte mit harter Hand, was zu Unzufriedenheit bei vielen Völkern führte. Besonders interessant war die Enthüllung über ein riesiges Raumschiff – das erste seiner Größe -, das aus einer Werft stammte und als Prototyp betrachtet wurde. Diese Entdeckung deutete darauf hin, dass der Robot-Imperator über fortgeschrittene Technologie und militärische Stärke verfügte, was seine Herrschaft weiter festigte.
Der Plan sah vor, als Raumschiff-Besatzung vom Roboter-Imperator rekrutieren zu lassen. Die Ausbildung dauerte einen Monat, wobei Oberst Conan und sein Team bereits zur Elite-Mannschaft gehörten. Die drei Mutanten, mit ihrem weit über hundert Jahre alten Wissen, hatten ebenfalls keine Probleme, sich anzupassen. Nessa und Tara mussten teilweise über die Aufgaben schmunzeln, da sie strengere Standards gewohnt waren. Nessa kommentierte "Wir müssen versuchen, immer ein bisschen besser als die anderen zu sein, aber auch nicht übertreiben." Es war offensichtlich, dass der Robot-Imperator dringend Besatzungen suchte. Nessa durfte Krümel als ihr Haustier behalten, während Tara Elli als ihren Dienst-Roboter behielt. Die beiden spielten ihre Rollen gut. Sie hatten auch erfahren, dass der Robot-Imperator über eine Flotte von ca. 70.000 Raumschiffen verfügte. Allerdings wussten sie noch nicht, für welche Schiffe der Robot-Imperator Besatzungen suchte. Sie wurden als Besatzung des großen Raumschiffs zugeteilt, was nun aus 100 Raumfahrern bestand, was sie ärgerte, da es nun schwieriger werden würde, ihren Plan umzusetzen. Die ersten beiden Tage verbrachten sie mit der Besichtigung des gigantischen Schiffes. Krümel, der das Laufen durch die Gänge leid war, jammerte "Mir qualmen langsam die Pfoten." Sie bemerkten, dass an allen wichtigen Punkten Kampfroboter positioniert waren. Tara flüsterte zu Nessa "Der Robot-Imperator überwacht genau unsere Schritte. Wenn er mitbekommt, dass wir eine krumme Tour vorhaben, sind wir erledigt. Sicherlich gibt es hier eine Positronik, mit der der Robot-Imperator Kontakt hält, um uns zu überwachen." Nessa antwortete entschlossen "Die müssen wir finden und ausschalten." Tara lächelte "Das wird sicherlich nicht einfach werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es einen Ein- und Ausschaltknopf gibt."
Als wir die Kommandozentrale betraten, waren wir beeindruckt von ihrer Größe. Hinter uns schlossen sich die Panzertüren, und vor uns erstreckte sich ein riesiger Panoramabildschirm, flankiert von den Plätzen für die Schiffssteuerung. Dahinter thronte der Sitz des Kommandanten. An den Seiten waren die Feuerleitzentrale und die Ortungszentrale angeordnet, während auf der linken Seite die Funkzentrale und die Bedienungselemente der Schiffspositronik zu finden waren. Hinten links gab es einen Tisch mit Sesseln, den sogenannten Karten- oder Besprechungstisch. Doch das Einzige, was nicht ins Bild passte, war in der Mitte des Raums eine Kuppel von etwa 2 Metern Höhe und einem Durchmesser von 3 Metern. Tara flüsterte Nessa zu "Das ist sicherlich die Positronik, mit der der Robot-Imperator Verbindung zum Schiff hält." In der Kommandozentrale befanden sich auch 6 Kampfroboter. An der Kuppel gab es keine Bedienungselemente, und sie bestand aus Metall. Wie sollten wir dieses Teil ausschalten, damit der Robot-Imperator keine Verbindung mehr zum Schiff hatte? Die Frage war auch, wie der Robot-Imperator reagieren würde. Würde er an einen Defekt oder an Sabotage denken? Wir wussten, dass der Robot-Imperator immer hart und kompromisslos handelte. Sobald die Verbindung nicht mehr bestehen würde, würde er sofort Alarm schlagen. Wir mussten also so schnell wie möglich mit dem Raumschiff in den Weltraum verschwinden.
Die nächsten 3 Wochen würden aus Simulationsübungen bestehen, und danach sollten wir in den Einsatz geschickt werden. Doch wir hatten keine Ahnung, was für ein Einsatz das sein würde. Also hatten wir 3 Wochen Zeit, um hier mit dem Raumschiff zu verschwinden. Nessa sagte "Ich glaube, ich habe einen Plan." In den nächsten 3 Wochen wurden wir entsprechend unserem Test der Station zugeteilt und bereiteten uns auf die Bedienung des Raumschiffs vor. Nessa bekam den Platz an der Feuerorgel, Oberst Conan hatte den Platz an der Ortungszentrale, und Tara übernahm den Platz als Pilotin. Nessa richtete sich an Elli und Krümel "Wenn wir Übungen machen, setzt ihr euch an den Kartentisch und verhaltet euch ruhig. Ich will nichts von euch hören." Dann flüsterte sie den beiden zu "Ihr beide müsst jetzt zusammenarbeiten. Ihr habt die wichtigste Aufgabe in meinem Plan." Elli stichelte "Soll ich mit dem verlausten Fusselvieh zusammenarbeiten?" Krümel konterte "Elli, ich boxe dich gleich auf die Nase." Nessa unterbrach den Streit "Schluss jetzt, ihr beiden. Ihr habt genau 4 Tage Zeit, um herauszufinden, welcher Stecker in der Kuppel gezogen werden muss. Krümel, du tastest die Kuppel mit deinen telekinetischen Fähigkeiten ab und berichtest Elli, damit sie dir dann, wenn es so weit ist, helfen kann, den richtigen Stecker zu ziehen." Die ersten 5 Tage verliefen ohne Zwischenfälle. Am nächsten Tag verließen alle Besatzungsmitglieder das Schiff, außer die Besatzung der Imke, um ihre zwei freien Tag zu genießen.
Tara erbat die Erlaubnis vom Robot-Imperator, dass die gesamte Crew der Imka an Bord bleiben durfte, um das Training zu intensivieren und noch schlagkräftiger zu werden. Der Robot-Imperator war einverstanden. Morgen um Punkt 14 Uhr sollte der große Coup starten. Tara ging zu Elli und fragte "Wie schnell kannst du, wenn Krümel den Stecker in der Positronik gezogen hat, die bordeigene Positronik knacken, damit wir die Reaktoren und Generatoren über 100 % hochjagen können? Das wird sicherlich nötig sein." Elli antwortete "Gib mir 5 Minuten." "5 Minuten sind zu lang, denn hier wird die Luft brennen. Eine Minute gebe ich dir." Elli sagte "In zwei Minuten schaffe ich das." "Willst du etwa feilschen? Ok, zwei Minuten, aber keine Sekunde mehr", antwortete Tara. Zu ihrer Telekinetin Saki Wong sagte Nessa "Du wirst dich morgen um 14 Uhr hier in der Kommandozentrale aufhalten. Sollte einer der sechs Kampfroboter in Bewegung geraten, wirst du ihn mit deinen telekinetischen Fähigkeiten zerlegen."
Der Tag der Entscheidung war gekommen. Die restliche Crew genoss ihren zweiten freien Tag, um sich zu vergnügen. Der erste Teil des Plans war geglückt. Es gab so viele Unwägbarkeiten, die wir nicht kalkulieren konnten. Wie viele Kriegsschiffe des Robot-Imperators würden sich hier im System tummeln? Wie viele planetare Verteidigungsanlagen konnten uns ins Visier nehmen, die es bestimmt gab? Wie stark war der Schutzschirm des Raumschiffs, die Antriebe, die Waffen, die Reaktoren, die Meiler, die Generatoren und so weiter? Alles Daten, die wir nicht hatten. Die Uhr zeigte jetzt 5 Minuten vor 14 Uhr an. Kurz darauf sprang der Zeiger auf 14 Uhr.
Die Aktion lief wie am Schnürchen, jeder Handgriff saß, als hätten wir unser ganzes Leben lang darauf gewartet, diesen Moment zu erleben. Krümel zog die drei Stecker mit seiner telekinetischen Fähigkeit heraus. "Der Robot-Imperator hat uns unterschätzt", grinste er triumphierend. "Das Schiff gehört jetzt uns!" Tara schlug mit Nachdruck auf den Katastrophen-Alarm-Schalter, während sich die Panzerschotten mit einem beunruhigenden Zischen schlossen. "Sicher ist sicher", murmelte sie und wandte sich dann den Kraftwerken zu. In der Zwischenzeit sprintete Elli mit arrogantem Selbstbewusstsein zur Positronik. Sie und begann, ihre Fähigkeiten als Hackerin in die Waagschale zu werfen. "Die Codes werden bald unser sein, und dann können wir die Kraftwerke auf über 100 % bringen. Ein Kinderspiel für mich." Währenddessen nahm Nessa mit einem geschmeidigen Schwung Platz an der Feuerorgel. Ihre Finger tanzten über die Bedienelemente. "Wir wollen keine Spuren hinterlassen", und zielte mit dem Desintegratorgeschütz auf die alte Imka. Nessa feuerte, und die Imka löste sich in Staub auf, wie von Zauberhand verschwunden. "Schöner Schuss, Nessa!", rief Tara anerkennend, doch dann wurde ihr Blick ernst. "Jetzt gibt es kein Zurück mehr."
Die Uhr zeigte 14:01 Uhr an, als wir die Gleiter am Horizont auf uns zukommen sahen, eine bedrohliche Armada in der Ferne. Die Kraftwerke surrten nun mit voller Leistung, und Tara schaltete den Schutzschirm ein, bereit, unserem Schiff einen unsichtbaren Schutzschleier zu verleihen. Oberst Conan meldete sich zu Wort und rief Tara zu "Ich habe 83 Kriegsschiffe auf meinem Schirm, verschiedene Größen. Sie rücken schneller, näher, als wir dachten." Nessa grinste breit und ließ sich nicht von der drohenden Gefahr einschüchtern. "Ein heißer Tanz wird das", rief sie mit einem Funken von Aufregung in ihrer Stimme.
Die Uhr zeigte 14:02 Uhr, als Elli endlich den Code an Tara übermittelte. Mit geschickten Fingern tippte Tara ihn ein und brachte die Kraftwerke auf 120 % hoch, ein riskantes Unterfangen, das sie jedoch wagte, um den Vorteil voll auszunutzen. "Wir starten!", rief sie entschlossen und drückte auf den Knopf, ohne sich lange mit Bedenken aufzuhalten. Das Schiff bebte, als die Kraftwerke über ihre Grenzen getrieben wurden, ein riskantes Spiel mit der Gefahr einer möglichen Explosion. Doch Tara zögerte nicht und gab vollen Schub auf die Antriebe. Die Meiler heulten auf, und das Schiff beschleunigte mit einer beispiellosen Geschwindigkeit. Die Hölle brach los. Auf dem Panoramaschirm sahen wir, wie das Landefeld um uns herum begann zu glühen und sich in flüssige Lava verwandelte. Druckwellen fegten über das Feld, und selbst die massiven Einheiten der 750-Meter-Klasse begannen zu schwanken, unfähig, den enormen Druckwellen standzuhalten. Der Gigant erhob sich majestätisch, seine mächtigen Triebwerke einen Feuerschweif hinter sich herziehend, und verschwand schließlich in den Wolkendecken. Zurück blieb ein gewaltiger Krater.
Das Raumschiff hatte endlich den offenen Weltraum erreicht. Die Meiler und Triebwerke brummten bei überhitzten 120 %, sodass wir uns nur noch über Headsets verständigen konnten, um über dem Lärm zu sein. Die ersten Treffer von Planetenstellungen prallten auf unseren Schutzschild, der bereits auf 67 % beansprucht war. Jeder andere Schild wäre längst bei diesen Energiemengen zusammengebrochen. Doch dieses Schiff war ein Monster, das sich nicht so leicht bezwingen ließ. Mit einer Geschwindigkeit von 15 % Licht preschten wir voran. Aber das war bei Weitem nicht genug, um in den Hyperraum zu springen. Unter 60 % Lichtgeschwindigkeit würden wir beim Übergang zerfetzt werden wie eine Billardkugel im Zorn eines Giganten. Die ersten Einheiten des Robot-Imperators kamen näher und eröffneten das Feuer. Nessa, die Finger flink über die Eingabetasten ihrer Geschütze flitzend, schoss mit allem zurück, was sie hatte. Ihre Worte hallten durch das Chaos "Das Einschwenken der Geschütze dauert mir einfach zu lange. Da habe ich noch Zeit, Winter-Socken zu häkeln. Welche Farbe möchtest du, Tara?" Tara, eine Mischung aus Verzweiflung und Entschlossenheit in ihrer Stimme, antwortete "Ich hätte gerne schwarze." Vier Schiffe, die sich uns in den Weg stellten, wurden pulverisiert. Doch Nessa konnte sich einen kleinen Scherz nicht verkneifen "Ich wollte uns aber rote Socken häkeln, Oberst Conan. Welche Farbe bevorzugen Sie?" Oberst Conan, dessen Stimme so ruhig klang, als ob er gerade über Teepläne nachdachte, antwortete "Ihr beide habt doch einen Vogel. Streitet euch darüber, welche Farbe die Söckchen haben sollen. Die sind dabei, uns den Hintern wegzublasen. Und mir ist es schnuppe, welche Farbe meine Socken haben. Falls es euch interessiert, 15 Einheiten kommen auf uns zu, 7 der 500 Meter Klasse und 8 der 750 Meter Klasse."
Wir hatten 43 % Licht erreicht, und nur noch 17 % standen zwischen uns und dem Sprung in den Hyperraum. Doch Tara, mit einem Blick voller Herausforderung, sagte "Jetzt wollen wir mal sehen, was das Baby wirklich drauf hat". Sie drehte die Leistung der Kraftwerke auf 150 % hoch. Zu dem Brummen der Meiler kam nun ein Quietschen hinzu, und ein ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Kommando-Zentrale. Als wir in Reichweite der Feinde kamen, eröffneten sie das Feuer auf uns. Unser Schutzschild wurde bis zur Belastungsgrenze von 100 % strapaziert. Nessa gelang es noch, vier Schiffe zu vernichten, aber unser Schutzschirm bekam die ersten Risse, und die feindlichen Energiewellen trafen direkt auf die Schiffshülle. Das Schiff bebte wie eine Kirchenglocke im Sturm. Der Schutzschild drohte zu versagen, und das bedeutete unser Todesurteil.
Aus dem Augenwinkel sah Oberst Conan, wie Tara bei 57 % der Lichtgeschwindigkeit auf den Knopf hämmerte, um den Übergang in den Hyperraum zu starten. Er schrie "Die Frau ist wahnsinnig!" Doch das Schiff glitt ohne Schaden in den Hyperraum und wurde wieder ruhig. Elli, mit einem Hauch von Überheblichkeit, sagte "Das war mal wieder wie in den guten alten Zeiten." Tara grinste, und die Anspannung fiel von uns ab. Nessa, mit einem selbstgefälligen Lächeln, sagte zu Oberst Conan "Sie können sich wieder beruhigen, ist doch alles gut gegangen." Der Oberst erwiderte "Wenn ich mal so sagen darf, ihr beide seid verrückt, aber ich würde jederzeit wieder mit euch in den Einsatz gehen." Nessa und Tara lachten. Währenddessen führten Tara und Nessa ein Gespräch. Tara richtete sich dann an Oberst Conan "Nessa und ich haben beschlossen, Ihnen den Kommandosessel zu überlassen. Als Kommandant dürfen Sie dem Schiff auch einen Namen geben." Oberst Conans Augen leuchteten vor Freude, als er antwortete "Ich habe auch schon einen Namen. Ich werde das Schiff Pünktchen nennen." Ein kollektives Gelächter erfüllte die Kommando-Zentrale – ein Raumschiff-Gigant mit dem Namen Pünktchen. Nessa sagte "Oberst, bringen Sie uns nach Hause. Tara und ich werden erstmal duschen gehen." Nach fünf Tagen flogen wir endlich in unser Sonnensystem ein, bereit, nach Hause zurückzukehren.
Zur gleichen Zeit auf Terra:
Es war 4 Uhr morgens, als in General Pains Zentrale der Alarm losging. Er lag noch im Bett und fragte über die Gegensprechanlage den diensthabenden Offizier "Was ist los?" Dieser antwortete "In unserem Sonnensystem ist ein Raumschiff mit einem Durchmesser von 1500 Metern eingeflogen." Pain, ohne lange zu zögern, sagte "So viel ich weiß, ist unsere zweite Flotte in der Nähe von Neptun. Sie sollten auf Abfangkurs gehen." Pain sprang unter die Dusche und eilte dann in die Zentrale. "Das Raumschiff möchte mit uns Kontakt aufnehmen", sagte einer seiner Mitarbeiter. "Auf den Schirm", befahl Pain. Oberst Conan wurde sichtbar und sagte "Hier spricht Oberst Conan vom Raumschiff Pünktchen. Wir sind vom Einsatz zurück." Nessa wurde ebenfalls auf den Schirm geschaltet und sagte "John, heute Abend werden wir bei dir grillen. Tara und ich brauchen mal wieder ein saftiges Steak auf dem Teller." Pain erwiderte "Geht klar. Aber wer von euch hat diesem Raumschiff den bescheuerten Namen Pünktchen gegeben? Ich bin gespannt auf eure Geschichte."
Fortsetzung folgt