Um kurz vor neun – am Freitagmorgen - stand ich müde, aber gut gelaunt unter der heißen Dusche. Exakt eine Stunde später befand ich mich in einem Bekleidungsgeschäft unweit der „Kaiserpassage" in Worms mit dem Ziel, gemeinsam mit meinem Bruder etwas zu finden, das er und auch Papa Mama zum Muttertag schenken könnten.
Großes Lob an die Verkäuferinnen, die uns umgarnten, aber nie aufdringlich waren. Sie führten mit meinem Bruder Modegespräche, während ich mir innerlich ein Loch in den Bauch freute, weil mir das Ganze etwas surreal vorkam.
Wir liefen an einer großen Strandtasche vorbei. Sofort war eine Verkäuferin bei uns, zeigte auf die Tasche – was uns (Bruder und mich) zum Stehen brachte, direkt davor, wie Kandidaten vor dem Hauptgewinn einer Spielshow. Sie sagte: „Mit diesem Reißverschluss öffnen Sie die Tasche, einmal hin: AUF, dann zurückziehen: Tasche WIEDER ZU!"
Innerlich schüttelte ich mich vor Lachen. Die Verkäuferin, deren Aufgabe es war zu informieren und zu verkaufen, dachte sich vermutlich nichts dabei, wie sie den Reißverschluss und dessen Funktion erklärte. Aber es wirkte, als wollte sie uns eine hochkomplexe Technik näherbringen. Vielleicht hat sie es auch selten mit so einem albern aufgelegten Kunden zu tun?
Jedenfalls war es herrlich komisch, wie ernsthaft sie uns die „Zipper-Technik" präsentierte, als wären wir Neandertaler, denen man erstmals die Errungenschaften der modernen Verschlusskunst zeigt.
Auch bei T-Shirts oder Hosen wurden wir sofort von verschiedenen Verkäuferinnen über Kurzgrößen und weitere Details informiert. Die Sonne machte meinen Augen so zu schaffen, dass ich selbst im Laden Sonnenbrille trug. Letztlich entschied sich mein Bruder für eine dunkelblaue Hose und eine weiße Bluse.
Danach ging's noch ins „Adami". Zum ersten Mal in diesem Jahr saßen wir im Außenbereich unseres Stammcafés. Während mein Bruder genüsslich Eis verputzte und Kaffee schlürfte, begnügte ich mich mit einer Cola light.
Erwähnenswert, wir wurden nicht von einer einzigen Biene oder sonstigem Getier belästigt.
Wobei ich nicht weiß, ob mich das nicht eher hellhörig machen sollte, angesichts all der Artikel über das Bienensterben und dem Verschwinden anderer Krabbelwesen?
Seltsamerweise war „Christoph Kramer" – ehemaliger Fußballprofi und nun Buchautor – eines unserer Hauptthemen. Mein Bruder und ich schätzen an ihm, er wirkt direkt und geradeaus, scheint ein guter Typ zu sein. Seine Aussagen kommen oft mit einem Augenzwinkern, das trifft ziemlich genau meine Ebene. So versuche ich auch, Menschen zu begegnen … was bei mir allerdings – zugegeben - mal besser und mal noch besser klappt.
Auf der Heimfahrt lief im Radio: „Niemals geht man so ganz" von „Trude Herr" und „Wolfgang Niedecken". Dieser Song hat sich in meine Gehörgänge gegraben und wirkt bis jetzt nach. Das Lied passt zur aktuellen Familiensituation wie die Faust aufs Auge.
Sommerlich heiß war es erneut. Die Trainingseinheiten, okay.
Der Abend, „Let's Dance" im TV und parallel Bildbearbeitung am Computer.
Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander ,wer immer ihr auch seid!?