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- 2 Stunden 11 Minuten her
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- Die Luder-Akademie
- »Ich fass’ es nicht – er ist da!«, rief Jenny freudig aus, als sie den langen, schlaksigen Mann mit dem Pferdeschwanz vor dem großen Tor zum Park der Luder-Akademie erblickte. Schleunigst rannte sie die Treppen hinunter und hätte dabei fast Nanna über den Haufen gerannt, die aber gerade noch ausweichen konnte. »Sag mal, was ist denn?«, raunte Nanna die Dekanin an. »Lemon ist da!«, war alles, was Jenny im Vorbeihetzen noch sagte und weiter ins Foyer eilte. Kaum dort angekommen, hörte sie auch schon die Glocke und riss freudestrahlend das große Eingangsportal auf. Prof. Dr. Lemon, Koryphäe in Popologie, war ein Jahr lang im Auslandseinsatz. Seine Versuche kanadischen Biberdamen das Tragen von Reizwäsche anzutrainieren, war ein schier aussichtloses Unterfangen, aber genau diese Herausforderungen sind es, die das sonst eher trockene Akademikerleben aufpeppen. Dekanin Jenny ließ ihn nur ungerne in die weite Welt ziehen, denn natürlich fehlte er auf der Luder-Akademie und so leicht fand man auch keinen Ersatz. Umso besser war es, dass er nun wieder an der Akademie war, denn für die Ausbildung des Engelchens brauchte man jede helfende Hand. Nach dem sehr herzlichen Willkommen im Foyer, zu dem sich nun auch Nanna gesellte und sogar Rainbow aus der Küche kam, erzählte Jenny auf dem Weg zu seinen Gemächern Prof. Dr. Lemon von ihrem Neuzugang. »Interessant...«, murmelte der Professor und zwinkerte Jenny zu, »eine Herausforderung also. Na, mal schauen!« Kaum hatte der Professor seinen Koffer in seinen persönlichen Räumen, die gut und gerne eine eigene Bibliothek hätten sein können, ausgepackt und die wenigen Habseligkeiten in den Schränken verstaut, ging er in den großen Spiegelsaal, der einst ein Ballsaal in diesem Anwesen war. Jenny und Nanna warteten bereits auf ihn. Dort angekommen nahm er auf einem Sessel Platz und holte aus seiner legeren Umhängetasche eine Mappe heraus, schlug diese auf und legte sie sich auf den Schoß. »Nun, lasst uns anfangen. Wo ist denn nun die junge Dame?«, fragte er. »Äh, Nanna ließ sie doch rufen, oder?«, fragte Jenny verdutzt und blickte in Richtung der blonden Professorin, die sofort die Augen aufriss und wie von der Tarantel gestochen in das Foyer sauste. »ENGELCHEEEEEEEN!«, schallte es so laut durch das altehrwürdige Gemäuer, dass der Stuck an der Decke bedrohlich wackelte. Da ging die Tür zur Küche auf und das kleine Engelchen kam kauend heraus. In jeder Hand hielt sie noch jeweils eine Brotscheibe, eine mit Leberwurst bestrichen, die andere mit Erdnussbutter und Erdbeermarmelade. »Waff ifft denn?«, fragte sie mit Unschuldsmine. »Was ist? Dein Studium ist! Nun aber dalli, der Professor wartet schon im Spiegelsaal. Mach hinne!«, trieb Nanna das junge Ding an, die sich dank dieser Ansage gleich beide Brotscheiben zugleich in den Mund steckte und im Affenzahn durchkaute. Gerade erst heruntergeschluckt kam sie im Spiegelsaal an, da verdrehte Jenny die himmelblauen Augen. »Kind, wie siehst Du aus?«, rief sie, nahm sich ein Taschentuch aus ihrer Tasche, spuckte darauf und wischte damit Engelchens Gesicht sauber, wo sich noch sämtliche Spuren von Rainbows Verköstigungen fanden. »So, nun siehst wieder manierlich aus. Engelchen? Darf ich vorstellen? Das ist Prof. Dr. Lemon. Dein Dozent.« Man grüßte sich wortlos, indem man sich nur die Hände gab. Nanna war inzwischen wieder im Spiegelsaal und schloss die barocke Tür. Das auf Hochglanz polierte Parkett knarzte leicht, als man in den Raum schritt. »Also gut… dann wollen wir mal«, sagte Prof. Dr. Lemon. »Die erste Lektion wird es sein, möglichst unschuldig die Umwelt zu reizen. Nicht zu viel, aber so, dass es deutlich ist. Dabei muss es unschuldig – sehr unschuldig wirken.« Er schaute seine Schülerin streng an, die davon eingeschüchtert war und sich immer noch fragte, ob es eine gute Idee war, sich hier an der Luder-Akademie einzuschreiben. Doch nun war es schon so. Da musste sie durch. »Nun, die Aufgabe soll sein, hier entlang zu schlendern, sich dann zu bücken, wobei sich die Kehrseite entblößt. Nicht zu viel – aber auch nicht zu wenig! Dann muss in einer geschmeidigen Bewegung die Hose im Aufstehen gerichtet werden und mit einem überzeugter Unschuldsmine ein ‚Huch‘ mit vorgehaltener Hand erfolgen. Jenny? Darf ich Sie bitten, es dem Engelchen einmal vorzumachen?« Die Dekanin nickte und schlenderte mit aufreizendem Hüftschwung den Spiegelsaal entlang. Dann bückte sie sich, als ob sie nach etwas greifen würde, das sie eben fallenließ, und gab dadurch den Blick auf fast alles frei, was sich unter ihrer Jeans verbarg. Natürlich nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber gerade so lange, dass man davon Notiz nahm und sich dieser kurze Augenblick ins Gedächtnis brannte. Mit einer Bewegung, die wie aus einem Guss zu sein schien, richtete sie ihre Jeans im Aufstehen, sodass ihre Reize wieder verdeckt waren, hielt sich leicht geniert eine Hand vor den Mund und hauchte förmlich ein »Huch«. »War das gut so?«, fragte sie den Professor, der allerdings mit offenem Mund in seinem Sessel saß und wie Nanna und Engelchen wie paralysiert wirkte. »Professor? Huhu!« »Ähm…. Äh… ja...oh ja… genau so….jaja….«, stammelte der hagere Mann und schluckte erstmal, bevor er aufstand (dabei seine Mappe auffallend vor dem Schritt hielt), sich zu seiner Schülerin wandte und sie zu sich winkte. »Genauso, wie eben gezeigt, muss das sein. Hast Du das verstanden?«, fragte er das Engelchen. Die nickte einfach nur, auch wenn sie selbst gar nicht so sicher war, ob sie wirklich verstanden hatte, aber sie war gewillt, es zu versuchen. »Also los… versuche es!«, sagte der Professor, der sich wieder in seinen Sessel plumpsen ließ. Das Engelchen war redlich bemüht. Stakste den Saal entlang, bückte sich, stand wieder auf, doch so sehr sie sich auch anstrengte, jeder Versuch von ihr wurde mit einem Kopfschütteln des Professors quittiert und ein donnerndes »Nochmal!« war von ihm zu hören. »Er hat von seiner Strenge nichts eingebüßt«, flüsterte Jenny zu Nanna, die der Lektion zusahen. »Ja, aber das wird schon. Warte es ab«, flüsterte Nanna zurück. »Nein, nochmal! So wird das nichts«, hörte man den Professor rufen. »Das war zu wenig!« »Ich brauch ein Luder-Bräu«, sagte Nanna zu Jenny. »Na, das wird wohl noch dauern hier«, antwortete Jenny. »Warte, ich komm mit.« Die beiden gingen sich ein leckeres Bierchen aus heimischer Produktion zu gönnen, während das Engelchen ein ums andere Mal versuchte, den Professor endlich zufrieden zu stellen. »NEIN! Das war nun viel zu viel. Herrgott… doch nicht alles auf einmal! Nochmal!«, herrschte dieser seine Schülerin an, die wieder die Hose hochzog und es abermals versuchte. Der Tag schritt voran und aus dem Spiegelsaal donnerte nichts weiter als »Nochmal!« »Der nimmt sie ja ganz schön ran«, kicherte Nanna und nahm einen großen Schluck Luder-Bräu. »Ja, aber er hat noch jede Schülerin zum Abschluss gebracht. Warte es ab, es mag ein hartes Stück Arbeit sein, aber das wird«, sagte Jenny selbstbewusst und Nanna nickte. Natürlich musste Gärtner Guby just an diesem Tage die Hundsrosen unter den Fenstern zum Spiegelsaal zurückschneiden und da er ein Mutlitaskingtalent ist, polierte er zugleich mit seiner Nasenspitze das Fensterglas. Ein Wunder, dass er sich nicht in was Wichtiges schnitt. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten und das Engelchen am Ende ihrer Kräfte, da versuchte sie es ein letztes Mal. Schon ein weiteres »Nochmal!« erwartend, schaute sie mit einem unschuldigen »Huch« zum Professor, der aus seinem Sessel aufsprang und rief: »Ja, jetzt hat sie’s! Endlich!« Das Engelchen konnte kaum glauben, dass sie es geschafft haben sollte, den Professor zufriedenzustellen und ein Lächeln kam ihr über die Lippen, da hörte sie den Zausel wieder mit alter Strenge sagen: »Nochmal!« Sie atmete kurz durch und wiederholte die Prozedur genauso, wie sie es eben tat und der Professor klatschte in die Hände. »Nochmal!« Sie schnaubte, aber machte abermals die Aufgabe und nun war der Professor endlich zufrieden. »Jawohl, genau so. Ich denke, wir können für heute Schluss machen«, sagte Prof. Dr. Lemon sichtlich entspannt. Jenny und Nanna kamen in den Spiegelsaal, nachdem sie hörten, dass der Professor nun zufrieden sei. »Endlich, ja?«, fragte Jenny Prof. Dr. Lemon. »Ja, ich denke das Popo-Luder hat sie nun«, sagte dieser nun wieder in jovialer Art und lächelte dabei. Das Engelchen atmete erleichtert auf. Sie hatte ihre erste schwere Lektion hinter sich und auch wenn es nicht leicht war, ist sie nun doch stolz auf sich, diese Herausforderung gemeistert zu haben. Der Abend dämmerte über der Luder-Akademie und man traf sich auf der großen Terrasse zu einem kleinen Umtrunk mit Luder-Bräu. Man tratschte über alles, was sich in der letzten Zeit zugetragen hatte, erzählte den einen oder anderen Schwank aus der langen Geschichte der Akademie, was das Engelchen mit großer Neugierde hörte und sah dabei den Gärtner Feierabend machen, der sich mit roten Backen … äh… gesunder Gesichtsfarbe aufs Fahrrad schwang und nach Hause fuhr. Luni, die am Abend zu der Gesellschaft stieß, unterhielt sich mit Lemon über seine Versuche in Kanada und wollte unbedingt wissen, ob er denn wieder dahin zurückkehren würde. Doch diese Frage konnte – oder wollte – er nicht beantworten und beließ es dabei. So klang ein weiterer Tag in der Luder-Akademie aus und das Engelchen hatte ihre ersten Schritte zum Luder-Master gemacht.
- 5 Stunden 43 Minuten her
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- Dezember 2025
- wie versprochen... Die meisten Märchen fangen mit… Es war einmal ein Riese Namens Izybizy. Er war so klug, weise und alt, dass alle Bewohner*innen vom Engal Dorf zu ihm aufsahen und ihm vertrauten, und das nicht nur wegen seiner Größe. Jedes Jahr zur selben Zeit las er den Kindern der Dorfgemeinde hinter der Kirche auf der Wiese eine Geschichte aus vergangenen Tagen vor. Er saß auf einem Granitstein, und zu seinen Füßen war er umringt von den Kindern, die es kaum erwarten konnten wieder eine neue Geschichte zu hören. Die in Steintafeln gemeiselten Niederschriften waren in einer Schrift, die nur mehr er lesen konnte. Izybizy war nicht nur Anwalt, Polizist und Richter. Nein, durch sein Wissen war er natürlich auch der Lehrer der Dorfschule in den wichtigsten Fächern. Und so kam es, dass er den interessierten Mitbewohnern*innen jeder Altersklasse diese alte Schrift zu lehren versuchte. Ein mühsames Unterfangen, denn vorlesen musste noch immer er. Da er so groß war, hatte er eine tief klingende, laute Stimme und brauchte für seine Geschichten kein Mikrophon.Izybizy begann wehmütig zu lesen, denn dieses Jahr handelte es sich um eine traurige Geschichte. „Wie das Adventsbrauchtum ausstarb oder der Adventmarkt zugrunde ging“, war die Überschrift. „Es gab mal viele handwerkliche Berufe. Einen Schuster, einen Sattler, einen Schneider und dann gab es noch Frauen die in mühsamer Handarbeit Hauben, Schals, Handschuhe und Pullover strickten. Der Imker, der nicht nur den Honig erzeugte, sondern auch Seifen und Kerzen produzierte. Diese Erzeugnisse wurden übers Jahr hergestellt und zur Vorweihnachtszeit bei den Märkten angeboten und verkauft.“ Er hörte kurz zu lesen auf und sah in die erstaunten Gesichter der Kinder. Er versprach ihnen, dass sie über diese Berufe in der Schule mehr erfahren würden. Anschließend wandte sich Izybizy wieder an die Kinder und fuhr fort. „Doch euren Vorfahren war es zu mühsam, die Produktion war ihnen zu langsam und der Profit war zu gering. So erfanden sie für alles Maschinen. Die einzigen Marktbuden die es seit damals noch gibt und die ihr kennt, handeln mit Essen und Trinken. Die Kekse für Alt und Jung sind vom Bäcker mit der Zuckerwatte und den Zuckerstangen zum Glück auch geblieben. Aber stellt euch vor und überlegt wie das einmal war. Damals haben die Großeltern, die Eltern und die Kinder gemeinsam Kekse gebacken, oder an den Adventsonntagen zusammen musiziert, gemeinsam Kränze gebunden und mit Kerzen bestückt. Heute wird nur mehr alles gekauft und nichts mehr Wert geschätzt.“ Izybizy wurde immer leiser und trauriger je mehr er las. Die Kinder fühlten mit ihm, und einige begannen sogar zu weinen, denn sie kennen das so wirklich nicht. Er versprach ihnen mit der Direktorin Remlunbow zu reden, damit er ihnen zuerst einen alten Film zeigen kann, wo das noch darauf zu sehen ist. Danach will er mit den Kindern 2, 3 alte Lieder einstudieren und diese dann an Heilig Abend in der Messe singen. Kekse backen steht auch ganz oben auf seiner Liste, um vielleicht damit ihr Interesse für die alten Bräuche noch mehr zu wecken. All das, so wie man es eben vor langer Zeit gemacht hat. Jetzt strahlten die Kinder vor Freude, und sie gingen nun doch noch mit einem guten Gefühl heim, obwohl die Geschichte sehr traurig ist und zum Nachdenken anregt. Aber sie hatten etwas den Eltern zu erzählen und die Vorfreude es zu erleben war riesengroß.
- 20 Stunden 45 Minuten her
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- Stadt - Land - Fluss
- 20 Stunden 49 Minuten her
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- Wörter im Dialekt raten
- also ich zerleg mal wieder das wort ein wenig gg Bussierschtängel = Bussier würd bei mir von posieren stammen schtängel ^^ wär dann der stängel... bleibt nur die frage, welcher? also alles in allem mit nem Stängel posieren... z.B. für ein Foto k.A.
- 21 Stunden her
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13 Dezember 2025
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10 Dezember 2025
Zeit: 13 Uhr 35 Ort: „Eiscafé Adami", Worms Am Außenstand meiner Lieblingsbuchhandlung sondierte ich wie so oft die verbilligten Bücher. Dabei hörte ich bevor ich sah: Mann (um die 50 Jahre): „Also bleibt morgen die Küche kalt?" Frau (um die 50 Jahre...
10 Dezember 2025
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09 Dezember 2025
So ein wenig am Abend in gefühlt Hunderte von Weihnachtssongs hineingehört und hineingefühlt, das hat mir Freude gemacht, und den ein oder anderen Text haben meine Lippen synchron zum Interpreten mühelos und textsicher mitgesungen. Meine Liebe für lu...















