Igor Stravinsky

Von Jenny in Musik 469 Aufrufe 15th Mai 2019 Video Dauer: 00:43:52
Strawinsky wurde in Oranienbaum in der Nähe von Sankt Petersburg in Russland geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in einer verhältnismäßig restriktiven Umgebung unter dem Einfluss seines Vaters Fjodor Strawinski. So studierte er wie dieser ebenfalls zuerst Rechtswissenschaft in St. Petersburg mit Abschluss 1905, war dann aber Schüler bei Rimski-Korsakow.

Im Jahr 1906 heiratete er die Russin Jekaterina Nossenko, mit der er zwei Söhne und zwei Töchter hatte (1907, 1908, 1910, 1914). Sie war Studentin an der Académie Colarossi in Paris, wo sie ihre „große Zeichenbegabung“ ausbilden ließ. 1923, zur Aufführung von Strawinskys Les Noces („Bauernhochzeit“), illustrierte sie den Text zur Komposition mit „hübschen Aquarellen mit den kräftigen Farben“.

Strawinskys Entdeckerdrang hielt sein ganzes Leben lang an; er legte ein unermüdliches Verlangen an den Tag, über Kunst, Literatur und das Leben selbst zu lernen und zu forschen. Seine russische Umgebung mit dem nach innen gerichteten Kulturleben, das eingeschränkt und provinziell auf ihn wirkte, erhöhte sein Verlangen nach der Außenwelt. 1910 reiste er erstmals nach Paris, dort wurden die Ballette Der Feuervogel (1910) und die Nachfolgewerke Petruschka (1911) und Le sacre du printemps (1913) aufgeführt. Nicht zuletzt wegen der bolschewistischen Revolution lebte Strawinsky seit 1920 in Frankreich; 1934 wurde er französischer Staatsbürger.

Er unternahm drei Amerikareisen: 1925, 1935 und 1937.[6] 1939 starb seine Frau. Kriegsbedingt verließ er Frankreich und begab sich 1940 endgültig in die USA, wo er seine langjährige Geliebte, die Malerin Vera Soudeikina de Bosset, heiratete.Für den Rest seines Lebens unterstützte ihn seine zweite Gattin zunehmend in der zunächst fremden Umgebung; zahlreiche Geschichten berichten über ihre unermüdlichen Bemühungen um sein Wohlergehen und die Ruhe, die er zum Komponieren benötigte. Strawinsky hatte sich an das Leben in Frankreich gewöhnt; mit 58 Jahren nach Amerika auszuwandern war für ihn schwierig, auch wenn er bereits 1946 die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten erworben hatte. Eine Zeit lang unterhielt er einen Freundeskreis ausgewanderter Russen, erkannte aber, dass dies sein künstlerisches und berufliches Wirken in den USA nicht würde unterstützen können.

Als er mit W. H. Auden eine Oper plante, traf Strawinsky – mit der englischsprechenden Welt noch unvertraut – mit dem Komponisten und Musiker Robert Craft zusammen, der bis zu dessen Tod bei Strawinsky blieb und als sein Übersetzer, Chronist, assistierender Dirigent und Faktotum für unzählbare musikalische und gesellschaftliche Aufgaben fungierte.

Mit Ernest Ansermet verband Strawinsky eine intensive Arbeit an seinem Werk: Der schweizerische Dirigent leitete zwischen 1918 und 1930 sieben Uraufführungen für Strawinsky. Strawinskys Hinwendung zur Zwölftonmusik ab 1952 allerdings betrachtete er in seinem Werk Die Grundlagen der Musik im menschlichen Bewusstsein kritisch.

Im Jahr 1967 verlieh die Rutgers University in New Jersey Strawinsky die Ehrendoktorwürde.

Igor Strawinsky starb am 6. April 1971 in New York; Totenmesse und Beisetzung erfolgten auf Wunsch des Komponisten auf dem Friedhof San Michele in Venedig, wo auch seine zweite Frau beigesetzt ist.
Wirken

Er schrieb zunächst Werke in spätromantisch-impressionistischer Tradition (Der Feuervogel), danach wandte er sich einer völlig neuen Tonsprache zu (dominante Rhythmik, Melodienarmut, revolutionär neue Akkorde: Le Sacre du Printemps, Histoire du soldat), und danach schrieb er im neoklassizistischen Stil (vgl. Béla Bartók).Wichtige Stilmittel seiner Musik waren bis zum Zweiten Weltkrieg die Polytonalität und eine ausgeprägte Rhythmik, mitunter auch Zitate der Unterhaltungsmusik. Strawinsky komponierte in den 1950er Jahren auch serielle Musik. In seiner Musik sind viele verschiedene Einflüsse zu finden, die er zu einem unverwechselbaren Stil verschmolz.

Seine bekanntesten Werke entstammen seiner frühen russischen Periode: Der Feuervogel, Petruschka und Le sacre du printemps. Diese Ballette führten praktisch zu einer Renaissance des Genres. Strawinsky schrieb auch für ein breites Spektrum von Ensemble-Kombinationen und klassischen Formen. Sein Werk reicht von Symphonien und Opern bis hin zu Klavier-Miniaturen.

Weiterhin erlangte Strawinsky Berühmtheit als Pianist und Dirigent, oft mit Uraufführungen seiner eigenen Werke. Außerdem war er als Autor tätig. Mithilfe seines Protegés Robert Craft, der ihn in Hinblick auf die englische Sprache unterstützte, erstellte Strawinsky ein theoretisches Werk Poetics of Music. Darin stellt er die bekannt gewordene Behauptung auf, dass Musik „nichts als sich selbst ausdrücken kann“. Craft übersetzte auch verschiedene Interviews mit dem Komponisten, die als Conversations with Stravinsky publiziert wurden.

In seinen Erinnerungen schildert Strawinsky sehr detailliert seine musikalische Entwicklung bis zur Psalmensinfonie und dem Tanzmelodram Persephone. Am Anfang stand der Klavierunterricht. Er lernte schnell Noten zu lesen und am Klavier zu improvisieren, und er studierte die Partituren russischer Opern aus der Bibliothek seines Vaters. Nach der Reifeprüfung studierte er gemäß dem Wunsch seiner Eltern widerwillig Jura, wobei er schließlich nebenbei Harmonie-Unterricht nehmen durfte. Unabhängig davon studierte er seit seinem neunzehnten Lebensjahr selbständig mit großer Befriedigung die Lehre vom Kontrapunkt anhand eines gängigen Lehrbuches. Die weitere Entwicklung spiegeln seine Werke wider, deren Entstehungsprozesse er sehr detailliert in seinen Erinnerungen beschreibt. Von großer Bedeutung war für ihn der Kontakt und der Austausch mit den Menschen, die seine Entwicklung begleiteten und die er genau charakterisierte – vor allem Rimski-Korsakow und Diaghilew. Seinen musikalischen Schaffensprozess fasste Strawinsky ganz unromantisch handwerklich auf. Er zielte auf ein rationales Verstehen seiner Musik bei den Zuhörern und wollte keine Gefühle erzeugen. Dementsprechend forderte er von den Dirigenten und Ausführenden eine genaue, werkgetreue Wiedergabe seiner Kompositionen ohne eigene Interpretationen. Verständnislos reagierte er auf Kritiker seiner späteren Werke, die den Stil der früheren Werke – insbesondere des Sacre du printemps – absolut setzten und nicht bereit waren, seine weiteren Entwicklungen zu akzeptieren.

Als kosmopolitischer Russe war Strawinsky sowohl im Westen als auch in seiner Heimat einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Adorno hat in seiner „Philosophie der Neuen Musik“ (erschienen 1949) den Komponisten als den herausragenden Vertreter einer zur Position Schönbergs genau entgegengesetzten Einstellung dargestellt, wodurch er ihm hohen Respekt in Bezug auf seine kompositorischen Fähigkeiten zollte. In Hinsicht auf die Aussage von Musik sind die Positionen Adornos und des Komponisten ähnlich. Andererseits kritisierte Adorno den Stil des Neoklassizismus allgemein als „Absud bereits gewesener Musik“. Potentiell positiv sei daran nur ein Erkenntnisgewinn dadurch, dass das Zerfallsmoment der klassischen Musik deutlicher hervortrete.

Einem breiten Publikum ist Strawinsky auch durch den Film Fantasia (1940) bekannt geworden, in dem Walt Disney und seine Künstler die Musik aus Le Sacre du Printemps in der Schöpfungs- und Dinosaurier-Sequenz in Bilder umsetzten.

Zu seinen Schülern gehörte der amerikanische Komponist/Erzieher Robert Strassburg (1915–2003).

Quelle : Wikipedia

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