Tief im weitverzweigten Höhlensystem von Moria feierten die Zwerge Silvester. Sie hatten zwar keine Ahnung, wie, aber das war ihnen auch egal. Hauptsache genug Alkohol. Rund um ihren Festplatz schmückten sie alles mit bunten Luftschlangenketten und Wimpeln, setzten sich lustige Hüte auf und feierten ausgelassen Mitternacht entgegen. Der Bierbrauerzwerg Gubyn, ein sehr weit entfernt Verwandeter des großen Durin I. maulte allerdings, dass so viel Fröhlichkeit den Zwergen überhaupt nicht gut stünde. Zwerge, die hart schuften um genug Mithrill zu fördern, sollten seiner Meinung nach nicht tanzen und lachen. So saß er mit verschränkten Armen da und grummelte vor sich hin. In Wahrheit aber wäre Gubyn sehr gerne mitten unter den Partygästen, gestand sich das selbst aber nicht ein. Zumal es ihn wurmte, dass die Zwerge nicht nur zum ersten Mal Silvester feierten, sondern auch die anderen Angewohnheiten übernahmen und statts Gubyns Bier ein Gesöff namens Sekt tranken. Gubyn war dieses blubbernde Zeugs ein Gräuel. Sah mehr als sein Bier nach Urin aus und schmeckte zu sauer und doch irgendwie zu süß. Von der vielen Kohlensäure musste man nur rülpsen, dass der Staub von der Decke fiel. Und es missfiel ihm, dass nach einer gewissen Menge Sekt auch die Hemmschwelle der Zwerge fiel und sie sich küssten und gegenseitig auf den Hintern klapsten. Bei einem Sektanstoss rülpste ein Zwerg einer Zwergin beim Küssen ins Gesicht. Welch Ungeheuerlichkeit! Schon brummte Gubyn aus seiner Ecke heraus: "Das macht man nicht mit Frauen!". Sein Grummeln allerdings ging im ausgelassenen Partygetümmel vollends unter. Die Zwerge zählten die Minuten und Sekunden bis Mitternacht und sauften anschließend fröhlich weiter, bis keiner mehr stehen konnte.