November 2023

1 Jahr 1 Monat her #5142
November 2023 wurde erstellt von Freundchen
Die drei Worte für den November 2023 sind:
  • Sekundärösterreicher
  • Zippelgusse
  • Schlampampen
Viel Spaß!
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1 Jahr 1 Monat her - 1 Jahr 1 Monat her #5144
Fizzy Lemon antwortete auf November 2023
"Ah, es ist echt herrlich hier im Kaiserwinkel", sagte Herr Freundlich als er auf der Terrasse des Restaurants stand und sich das Bergpanorama ansah. Tief sog er die Alpenluft in seine Lungen und begab sich dann gelassen vor sich hin grinsend zu seinem Tisch.

"Ach, sieh an, du bist Österreicher?", hörte er das Gespräch seiner Tischnachbarin, die einem hageren Kerl mit langen, zu einem Zopf gebundenen, braunen Haaren in die Augen sah, nachdem sich Herr Freundlich setzte.
"Na, nicht ganz", sagte dieser zu der kleinen Frau, die ihn aus ihren grünen Augen anstarrte, dann aber einen tiefen Zug aus ihrem Almdudlerglas nahm.
"Wie meinst du das? Nicht ganz?", fragte sie ihn, nachdem sie ihr Glas wieder abstellte.
"Nun, ich bin quasi Sekundärösterreicher. Also ich bin immer nur dann Österreicher, wenn ich einen Vorteil davon habe", sagte der Mann lachend. "Ansonsten bin ich eher Primärschwabe."

Die beiden lachten herzhaft. Herr Freundlichs Aufmerksamkeit aber fiel auf eine Falte im Tischtuch. Als er gerade mit der Hand diese Falte im rot-weiß karierten Tischtuch zu glätten versuchte, schaute er der Bedienung entgegen, die schon zu seinem Tisch kam. Das Dirndl sah mindestens genauso gut aus, wie die Bedienung selbst. Ihr schwarzes Haar wehte wie in einer Shampoowerbung und ein Lächeln war nicht nur auf ihren Lippen, sondern auch im Blick aus ihren rehbraunen Augen.
"Was darfs denn sein?", fragte sie mit einer erotischen Stimme, durch die der tirolerische Akzent klang.
"Almdudler bitte und dazu Speckknödel und zum Dessert Buchteln mit Weichselsosse", sagte Herr Freundlich prompt.
"Sehr wohl, kimmt glei", sagte die Bedienung während sie die Bestellung notierte. Dann drehte sie um und ging schnellen Schrittes Richtung Küche.
Als sie sowohl die Kräuterlimonade als auch die Speckknödel an den Tisch brachte und sich vornüberbeugte, um den Teller vorsichtig abzustellen, lunzte Herr Freundlich durch den Ausschnitt ihres Dirndls und es stieg ihm bei dem Anblick dieser Knödel eine leichte Röte ins Gesicht. Verlegen stammelte er ein "Dankeschön" und nahm sogleich einen großen Schluck der kühlen Limo um sein Gemüt etwas abzukühlen.
Mit Genuss aß er das Gericht, ließ sich die Sonne auf die Haut scheinen und seinen Blick über die Landschaft schweifen. Als auch das Dessert verdrückt war und die Bedienung die Rechnung brachte, fragte sie ihn, ob es denn geschmeckt hätte.
Herr Freundlich erwiderte darauf hin: "Es war zum schlampampen¹."
Der irritierte Blick der schönen Bedienung fiel ihm sofort auf, auch das zornige Blitzen in ihren Augen. Sie legte den Kopf schief und fragte unwirsch: "Haben Sie mich eben Schlampe genannt?!"
"Nein, nein, gar nicht!", versuchte Herr Freundlich die Wogen zu glätten und schob erklärend nach, "Ich sagte »schlampampen«. Das heißt so viel wie schlemmen oder genießen, wissen Sie?"
Die Bedienung dachte einen kurzen Moment darüber nach, ob sie ihm glauben sollte, besann sich dann aber auf ihre Tugenden als Gastgeberin und entschied sich, diesen Fauxpas wortlos zu übergehen. Sie schnappte sich das Geld, das Herr Freundlich mit einem gemurmelten "Stimmt so" auf den Teller legte, auf dem zugleich der Quittungsbeleg lag, drehte um und schritt wie ein pikiertes Model davon.
"So eine Zippelgusse²", dachte sich Herr Freundlich noch, stand auf und verließ das Lokal.

¹ schlampampen = schlemmen, genießen
² Zippelgusse = blöde Ziege
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1 Jahr 4 Wochen her - 1 Jahr 4 Wochen her #5145
punktal antwortete auf November 2023
In den 70.ger Jahren war es in Wien noch üblich, dass man seine Nachbarn nicht nur grüßte, sondern sehr gut kannte und mit ihnen auch feierte. Man half sich gegenseitig, wie in einer großen Familie. Damals gab es noch Hausbesorger, oder sie wurden auch Hauswart genannt.
Es war also noch ganz normal, dass man seine Nachbarn, also den ganzen Gang quasi, abwechselnd einlud. Man feierte den Fasching gemeinsam, zu Weihnachten ging man in jede Wohnung und betrachtete den tollen Baum. Kekse, Glühwein und Punsch wurden natürlich auch verkostet. Man war auch bei einer Hochzeit, Geburt oder einem Trauerfall dabei.
Um bei den Hausbesorgern zu bleiben. In den meisten Fällen handelte es sich um  Sekundärösterreicher. Sehr liebenswerte Menschen, die geachtet wurden, keine Frage. Natürlich gab es auch Idioten die sie schimpften. Die meisten von ihnen lebten nicht nur hier, sondern hatten in ihrem Ursprungsland noch ein Haus. Deshalb verwende ich den Ausdruck Sekundärösterreicher.
Die Hausbesorgerin, diese Zippelgusse ^^, wir mochten sie total, war ewig am meckern mit ihrem Mann, der ihr nichts recht machen konnte. Beide verstanden es aber so richtig zu feiern und zu schlampampen. Oftmals gab es heimliche Verkostungen nach der Schule für die Kinder des Hauses, da standen beide mit Tellern und den Köstlichkeiten ihres Landes. Das war noch eine schöne Zeit wo man sich kannte und vertraute.
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1 Jahr 4 Wochen her #5146
Jenny antwortete auf November 2023
Herr Freundlich´s Terminkalender ist immer Proppevoll, so das er sich des öfteren mal einen kleinen Urlaub von den ganzen Urlauben gönnt. Und schließlich muss er ja noch mindestens 3 Tage zwischen all seinen Reisen, arbeiten. So hatte er beschlossen seine langjährige Chatfreundschaft Bibi Haxenhuber einen Besuch im schönen Tirol ab zu statten. Im stillen erhoffte er sich doch ein bisserl mehr von dieser Reise, doch seit Bibi zwischen ihren Beinen die Postleitzahl gewechselt hat, kommen ihr Männer nicht mehr ins Haus. Nach langer Fahrt und ebenso langem suchen, nach ihrem Haus stand er endlich davor, klopfte fröhlich und harrte der Dinge, die da kommen mögen. Bibi eilte zur Tür, riss selbige auf und sagte kurz und knapp.
"Pfiat di " Joa wer bist denn jetzt du ?"
" Ich bin der Herr Freundlich, aus dem Dulli Chat" grinste er.
Bibi schaute ihn deppert an und knallte ihm die Türe vor der Nase zu.
"So eine Zippelgusse" sagte er, das war übrigends auch das einzige Wort was er kannte. Dann zog er bedröppelt ab und kehrte ins Gasthaus zum fetten Eber ein. Dort bestellte er sich erstmal was so richtig zum schlampampen. Er fraß die ganze Karte rauf und runter, bis er sich nicht mehr bewegen konnte. Hier gefiehl es ihm und er beschloss sich ein Häuschen zu kaufen, wo er die halbe Zeit zwischen seinen Urlauben leben wollte, so das aus ihn ein waschechter Sekundärösterreicher wurde. 

 
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1 Jahr 4 Wochen her - 1 Jahr 4 Wochen her #5147
Fizzy Lemon antwortete auf November 2023
Laaach

...doch seit Bibi zwischen ihren Beinen die Postleitzahl gewechselt hat, kommen ihr Männer nicht mehr ins Haus.


Ich kringel mich vor Lachen

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