Der kleine Ritter Tumb von Döselstein ritt auf seinem Esel, den er im Vertrauen darauf, ein edles Pferd zu erwerben, viel zu teuer kaufte, zu einem Turnier im Lande König Wiesgards, bei dem er die Klingen kreuzen wollte. Weit war es nicht mehr. Nur noch diese Hügel und Ritter Tumb wäre da. Doch sein treuer Esel bockte, als er den steilen Anstieg auf die Hügel sah und wollte nicht mehr weiterlaufen. „Wie nun? Streik? Gibt es bei mir nicht! Wenn ich doch nur ein Treibmittel für den Esel hätte...“, dachte sich Ritter Tumb. Er stieg ab und ging in den angrenzenden Wald, wo er sich einen schönen Ast besorgte. Daran band er einen Faden und ging zu einem Bauernhof, der dem Waldstück gegenüber lag. Dort erbat er sich unter Anstrengung all seines Charmes bei der Bäuerin eine Möhre, die sie ihm gerne überließ. Wann wird man denn schon so bezirzt? Jedenfalls nicht von diesem Trunkenblod eines Bauern, der oft so dicht ist, dass er seine Frau nicht von der Ziege unterscheiden kann! Erfreut ging Tumb mit einem Lächeln im Gesicht zurück zu seinem Esel. Auf dem Weg band er noch die Möhre an den Faden. Er stieg auf den Rücken des Esels und hielt ihm die Möhre vor die Nase. Der Esel roch sie, iahte freudig und wollte sich die Möhre schnappen, doch war sie zu weit von seinem Maul entfernt. So lief der Esel dann doch vorwärts und den Hügel hinauf, so dass Ritter Tumb von Döselstein rechtzeitig zu Turnierbeginn im Lande König Wiesgards erschien. Wie sich Tumb aber schlug, das ist leider nicht überliefert.