Fortsetzungsgeschichte: Siska

5 Jahre 10 Monate her - 5 Jahre 9 Monate her #24
Fortsetzungsgeschichte 3: Siska wurde erstellt von
Beitrag von Fizzy_Lemon am 17.04.2018 12:51 in der Ehemaligen Lunaria Galaxie erstellt

Dazu ein Vorwort: Diese Fortsetzungsgeschichte stammt aus der Community "Die Coolies" und wurde dort hauptsächlich von Eine Userin, punktal, June und Fizzy Lemon bearbeitet. Um diese Story vor einem etwaigen Verlust zu bewahren, kopiere ich sie hier hin und aus Gründen der Übersichtlichkeit raffe ich die bisherigen Teile zu einem Beitrag zusammen.

Wer möchte, darf gerne weiterschreiben.

Hier ist der Einleitungstext:

Es war einmal....eine junge Frau namens Siska, die inmitten eines durchwachsenen Waldes stand und sich nicht erinnern konnte, wie sie dorthin gelangt ist und was überhaupt geschehen ist davor....

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5 Jahre 10 Monate her - 5 Jahre 9 Monate her #25
antwortete auf Fortsetzungsgeschichte: Siska
Beitrag von Fizzy_Lemon am 17.04.2018 12:56 in der ehemaligen Lunaria Galaxie erstellt

Siska fröstelte vom frischen Tau im Wald, während sie sich krampfhaft versuchte an das zu erinnern, was am Abend zuvor passiert sei. Jedoch ist ihre Erinnerung an alles Vorgefallene wie ausgelöscht. Eines ist ihr aber klar: Hier stehen bleiben, wird ihr nichts helfen! Und so machte sich Siska auf den Weg, egal wohin, hauptsache weg von hier.

Obwohl Siska nichts wie weg wollte, entging ihr die wunderschöne Landschaft nicht. Die Reinheit und Frische, die Düfte der verschiedensten Pflanzen. Da entdeckte sie einen Hochstand, auf den sie stieg um den Ausblick zu genießen.

Hatte sie diesen Ausblick nicht schon mal gesehen? Sie befühlte das verwitterte Holz. Es vibrierte unter ihrer Berührung. Sie zuckte kurz zurück. "Siiiiiiiiiska", flüsterte etwas von oben. Ohne groß nachzudenken, erklomm sie die Sprossen bis hoch in den Ausguck. Dort oben angekommen, hielt sie den Atem an.

Siska nahm die letzte Sprosse der Leiter und streckte ihren Kopf langsam über die Schwelle....und konnte ihren Augen nicht trauen. Sie sah ein vertrautes Gesicht, doch zuordnen konnte sie ihn nicht. Einen jungen Mann, der ebenso verwildert aussah - zerrissene Kleidung trug und sie scheinbar auch kannte...

"Wer bist Du?" fragte Siska zögerlich den jungen Mann, der sich ängstlich und mit wild umherwandernden Augen etwas weiter weg von ihr rückte.

"Erinnerst du dich nicht, Siska?" Hektisch fuchtelte er mit den Armen. "Da war diese stille Explosion mitten auf der Lichtung, das gellende Licht", er kniff die Augen zusammen, "die Farben, der Sog ..."
Siska fragte sich, wovon der Kerl sprach - und wieso kannte er ihren Namen?

in windeseile spielten sich in Siska die verschiedensten bilder und gedanken ab. sie wurde sichtlich nervös, denn sie konnte sich nicht erinnern, wo sie ihn schon mal gesehen hat. ihr herz pochte wie wild ....

...ihre Ohren dröhnten, als würde sie die Explosion erneut erleben. Langsam kehrte die Erinnerung zurück und Siska glaubte nun zu wissen, wer der Fremde ist.

"Ich hab´dich schonmal gesehen...du warst mit mir in diesem Raum eingesperrt...in diesem dunklen, kalten Kellerraum......aber wie sind wir hierher gekommen? Was ist passiert?", und mit einem Schlag wurde ihr alles wieder bewusst...

"Na, das Portal! Es tauchte in unserem Kerker auf. Wir haben uns angeschaut: Jetzt oder nie! Und sind reingerannt. Es hat dich bei Austritt in den Wald geschleudert und mich an diesen Ausguck. Bin hochgekrabbelt, weil ich dachte, ich könnte dich sehen", antwortete Siskas Gegenüber.
Ja, sie erinnerte sich.
Der Kerker, die Folter, die widerlich schmierigen Wärter, vor denen sie ... Jacob ... ja, das musste er sein, ... immer versucht hatte, zu beschützen.
Sie öffnete den Mund, aber kein Laut kam über ihre Lippen.

"So heiße ich, Jacob." sagte er plötzlich ihre Gedanken unterbrechend. "W..w...wie bitte? Woher weiß..." stotterte sie ihm entgegen. "Ich konnte deine Gedanken hören, ich heiße Jacob, das ist richtig,...und du bist....Siska, stimmt´s?" entgegnete ihr Jacob. "Wow, das ist....unglaublich! Was haben die mit uns gemacht?!?" fragte Siska ihn ganz verwundert und im gleichen Moment hörte sie weit entfernte Gespräche, als ob jemand nahe wäre, doch niemand war zu sehen. "Und ich....ich kann scheinbar die Stimmen der Menschen hören....der Menschen, die nicht unmittelbar in unserer Nähe sind....was ist hier geschehen mit uns?!"...

Jacob ließ mit einem Seufzen seinen Kopf zwischen seine Knie sinken. Da erblickte Siska an Jacobs Hinterkopf eine kreisrunde, kahle Stelle, einer Tonsur ähnlich, in deren Mitte eine frische, aber sehr sorgfältig und fachmännisch versorgte Narbe war.

Sie trat näher und streckte mechanisch ihre Hand danach aus. Als sie ihre Fingerkuppen auf sein verbliebenes Haar legte, durchzuckten sie ... seine Gedanken. Es waren also keine Stimmen von Menschen in der Nähe, wer sollte auch in diesem Wald um die Uhrzeit hausen? Es waren die Stimmen von Menschen aus seinem Kopf!

Erschrocken trat Siska einen Schritt zurück: "Hast du was bemerkt als ich dich berührt habe?!" und Jacob entgegnete ihr nur mit einem "Nein".

Es war offensichtlich,...beide konnten die Gedanken des Anderen hören,...doch funktionierte das auch bei anderen Menschen?

Siska und Jacob berieten sich kurz und beschlossen, so schnell wie möglich von dort zu verschwinden...

Beide rannten mehr, als dass sie gingen, durch den Wald. Einfach nur um von dieser Lichtung wegzukommen, ohne ein bestimmtes Ziel. Das Unterholz kratzte an ihren Beinen und der Tau duchnässte langsam die Kleidung. Plötzlich geriet Siska ins Straucheln und fiel der Länge nach hin.
"Ist Dir was passiert, Siska?", fragte Jacob und beugte sich zu ihr hinunter, um ihr aufzuhelfen.
"Nein, Jacob, alles gut.", erwiderte Siska ganz außer Atem. "Jacob! Da...." Siska zeigte erschrocken mit dem Finger auf einen Farn direkt vor ihnen. Jacob hob mit der Hand einen der unteren Farnwedel an und erblickte darunter einen menschlichen Fuß.

Der Fuß ragte so aus der Erde, als wäre der Mensch kopfüber in den Boden gerammt worden. "Abhauen, sofort! Komm!" Als Jacob den Farn losließ, streifte dieser anscheinend den Fuß. Die Zehen bewegten sich als hätte er sie gekitzelt ...
Siska traute ihren Augen nicht.

Beiden blieb vor Schreck schier der Atem weg. Die Neugierde trieb Jacob aber dazu, den Fuß genauer anzusehen, da die Bewegung wieder aufhörte. Er grub mit den Händen den Fuß aus dem Boden. Viel mehr als ein bisschen Schienbein war nicht mehr daran und beide waren sich schnell einig, dass es sich wohl nur um Nervenimpulse gehandelt habe, die die Zehen in Bewegung versetzten. Doch die nun brennende Frage war, wem dieser Fuß gehörte?
Fragend blickte Jacob zu Siska, bei der sich, wohl aufgrund des Schreckens, ihre Blase meldete und sie sich eiligst hinter einen Busch, der ein paar Schritte weg war, hockte.
Während sie sich erleichterte rief sie zu Jacob: "Was soll das, Jacob? Was machen wir nun?"
Jacob unterstand sich in Siskas Richtung zu blicken und versuchte betont beiläufig zu sagen: "Ich weiß nicht... ich denke... ich... ich...i.. i... ... i...."

Siska blickte zu Jacob, der sich windend und im Kreis zu drehen schien. Seine Augenlider flackerten und sein Mund, aus dem nur noch stammelnde Laute kamen, klappte mechanisch auf und zu. Siska sprang auf, knöpfte noch im Lauf die Hose zu und hechtete zu Jacob hin, der mittlerweile auf den Boden fiel und sich in scheinbar epiletischen Krämpfen befand. Bei ihm angekommen, wusste Siska nicht was sie tun sollte. Tränen der Verzweiflung standen ihr in den Augen und sie legte eine zittrige Hand auf Jacobs schwarzes Haar.
Mehr um der Ohnmacht dieser Situation zu entkommen, als wirkliche Überlegungen, kreisten ihr Gedanken durch den Kopf.

Wenn dieser Fuß auch einem von ihnen gehörte, dann sind bei der Explosion ein paar gestorben? Vielleicht haben andere auch überlebt? Gab es überhaupt andere oder waren Siska und Jacob die einzigsten Figuren in diesem merkwürdigen Spiel?

Siksa stand weiterhin vor Jacob und ihr kam alles so surreal vor...und so wie Jacob´s Anfall anfing, endete er auch plötzlich wieder und man konnte sehen, wie sein Körper erschlaffte. Sämtliche Muskeln gaben nach und ließen ihn aussehen, als würde er schlafen.

"Jacob" stoß Siska mit lautem Schrei aus, "Jacob, geht´s dir gut?" Sie rüttelte an ihm und wurde immer unsicherer.
Plötzlich hörte sie Schritte, Schritte die immer näher kamen...als würde jemand durch das Geäst an sie herantreten...."Keine Angst....wir tun euch nichts" rief es aus dem Gebüsch heraus, doch Siska konnte nichts sehen und hockte sich näher zu Jacob in beschützender Pose....

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