Ein Gespenst geht um auf der Burg, ein Mann mit einer hohen weißen Haube!" Diese Sage erzählen sich Burghauser seit jeher. Dieser Geist war Dietrich, dessen trauriges Schicksal lange Zeit jeder in der Stadt kannte. Während der gesamte Hofstaat jeden Tag zusammen auf der Burg lebte, ließ sich der Herzog nur selten blicken. Das "Witwenleben" langweilte die Herzogin, doch sie ertrug es eine lange Weile mit Geduld. Doch sie war noch so jung und schön, manch ein Ritter auf der Burg wäre gern ihr Freund gewesen. Aber aus Furcht vor dem Zorn und der Rache des mächtigen Herzogs traute sich niemand an sie heran. Nur einer war so in sie verliebt, dass er auch den Herzog nicht scheute. Dieser war kein tapferer Ritter, sondern nur ein einfacher Koch. Da es sich aber für eine Herzogin nicht schickte, mit einem Dienstboten zusammen zu sein, suchten sich die beiden einen geheimen Ort: Dietrich hatte in der riesigen Burg eine geheime Kammer gefunden. Doch eines Nachts kehrte der Herzog zurück: Zornig hob der Herzog sein Schwert, doch ließ es gleich darauf wieder sinken. "Nein", rief er dem Koch zu, "du verdienst einen schlimmeren Tod. Dafür, dass du meine Ehre gestohlen hast, sollst du lebendig begraben werden,...
archiv der stadt burghausen entnommen