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Don Williams -- Listen To The Radio

Don Williams (* 27. Mai 1939 in Floydada, Texas; † 8. September 2017 in Mobile) war ein US-amerikanischer...
Don Williams (* 27. Mai 1939 in Floydada, Texas; † 8. September 2017 in Mobile) war ein US-amerikanischer Country-Sänger und -Songwriter. Zu seinen erfolgreichsten Stücken gehören Amanda (1973), Some Broken Hearts Never Mend (1977), Tulsa Time (1978), I Believe In You (1980) und Listen to the Radio (1982).
Anfänge
Don Williams wurde 1939 als jüngster von drei Söhnen von Loveta Mae Lambert und James Andrew „Jim“ Williams geboren. Er wuchs in Portland auf und begann bereits als Kind Gitarre zu spielen. 1958 schloss er die Highschool ab. Mit Lofton Kline und Susan Taylor gründete er 1964 die Band Pozo-Seco Singers, die eine Mischung aus Folk und Popmusik spielte. Ein Jahr später hatte sie mit Time einen ersten Hit. Nach einigen weiteren kleineren Erfolgen löste sich die Gruppe 1971 auf.

Karriere
Williams kehrte zunächst nach Texas zurück. Susan Taylor versuchte unterdessen eine Solo-Karriere, und Williams ging nach Nashville, um sie bei der Produktion ihres ersten Albums zu unterstützen. Eine Zeitlang arbeitete er dort für Jack Clement, dem Produzenten von Susan Taylor, als Songwriter. 1973 spielte er bei dessen Label ein eigenes Album ein: Don Williams Volume I. Eine kurz zuvor veröffentlichte erste Single verkaufte sich nur schlecht, aber bereits seine zweite, The Shelter of Your Eyes, konnte sich in der Country-Hitparade platzieren. 1975 erreichte er mit We Should Be Together Position 5.

Der großgewachsene Texaner – der „Gentle Giant“ – hatte den Durchbruch geschafft. Mit seiner warmen, tiefen Stimme erschloss er sich eine Anhängerschaft, die weit über die Country-Szene hinausging. Nur wenige verkauften in den 1970er Jahren mehr Platten als er. Don Williams füllte die Lücke, die der frühe Tod von Jim Reeves gerissen hatte. Mit Songs wie Amanda (1973), Some Broken Hearts Never Mend (1977), Tulsa Time (1978) oder I Believe In You (1980) eroberte er weltweit Spitzenpositionen in den Hitparaden. Besonders erfolgreich war er in England, wo er 1978 die Alben-Bestsellerlisten anführte und 1976 mit I Recall a Gipsy Woman einen Single-Hit hatte (in den USA war Tommy Cash mit diesem Song erfolgreich). 1978 gewann er den CMA Award Country Vocalist of the Year.

Im gleichen Jahr trat er zusammen mit Eric Clapton, der sich selbst als Don-Williams-Fan bezeichnet, bei einem Konzert auf. Vor der Show spielte Williams ihm den kurz vorher von Danny Flowers geschriebenen Titel Tulsa Time vor, und Clapton war so begeistert, dass sie den Song wenig später zusammen im Studio einspielten. Tulsa Time erreichte die Spitzenposition der US-Country-Charts und wurde schließlich zur Single des Jahres gekürt. Clapton war 1980 mit seiner eigenen Interpretation des Titels ebenfalls erfolgreich. 1982 erschien das Album Listen to the Radio mit der gleichnamigen Single, die bei Erscheinen Platz 3 der Country-Charts belegen konnte und mit den Jahren zu einer oft gespielten Radio-Hymne avancierte. Williams Erfolgssträhne hielt auch in den 1980er Jahren an. Aufgrund von verstärkten Rückenproblemen und einer 1987 folgenden Operation zog er sich nach und nach auf seine in der Nähe von Nashville gelegene Ranch zurück. Seinen letzten Hiterfolg hatte er 1992 mit Lord Have Mercy on a Country Boy.

Don Williams war in den Popcharts in England und in Deutschland wesentlich erfolgreicher als in den USA. Obwohl er 17 Nummer-eins-Hits in den Billboard-Country-Charts hatte, konnte sich nur der Titel I Believe In You von 1980 in den US-Pop-Charts platzieren (Höchstposition: 24). 2004 erschien erstmals ein Konzertfilm von Don Williams. Die DVD mit dem Titel Into Africa zeigt ein 1997 in Simbabwe aufgezeichnetes Konzert, bei dem er 16 seiner größten Hits präsentierte. Dass der Country-Sänger auch in Afrika eine breite Fangemeinschaft hat, bestätigt die große Freude des Publikums über seinen ersten Besuch auf ihrem Kontinent.

2010 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.[1] Im Juni 2012 erschien mit And So It Goes sein erstes Studioalbum nach acht Jahren. Nach einer Abschiedstournee 2006 stand Williams ab 2010 wieder auf der Bühne, bevor er im März 2016 nach einer Hüftoperation zunächst alle geplanten Termine verschob und dann absagte, um sich endgültig ins Privatleben zurückzuziehen. Er starb im September 2017 in Mobile in Alabama nach kurzer Krankheit an einem Lungenemphysem.

Quelle : Wikipedia
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Johnny Cash - Orange Blossom Special

Johnny Cash (* 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas als J. R. Cash; † 12. September 2003 in Nashville, Tennessee)...
Johnny Cash (* 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas als J. R. Cash; † 12. September 2003 in Nashville, Tennessee) war einer der einflussreichsten US-amerikanischen Country-Sänger und Songschreiber. Er trat auch in einigen Filmen und Fernsehserien als Schauspieler auf.

Er ist bekannt für seine markante Bassbariton-Stimme und den sogenannten „Boom-Chicka-Boom“-Sound seiner Begleitband Tennessee Three sowie seine kritischen und unkonventionellen Texte. Sein musikalisches Spektrum reicht von den 1950er Jahren mit Country, Gospel, Rockabilly, Blues, Folk und Pop bis hin zum Alternative Country Anfang des 21. Jahrhunderts.

Er erreichte mit 13 Singles Platz 1 der amerikanischen Country-Charts; die erste war 1956 I Walk the Line, die letzte 1976 One Piece at a Time. Viele seiner Platten konnten sich auch in den amerikanischen Pop-Charts platzieren. Berühmt sind seine Konzerte in den Gefängnissen Folsom und San Quentin Ende der 1960er Jahre. Johnny Cash, der den Beinamen „Man in Black“ trug, schrieb etwa 500 Songs, verkaufte mehr als 50 Millionen Tonträger und wurde mit 13 Grammy Awards ausgezeichnet.
Erste Jahre
J. R. Cash war das vierte von sieben Kindern des mittellosen Farmers Raymond Cash (13. Mai 1897, Kingsland, Arkansas – 23. Dezember 1985, Hendersonville, Tennessee) und dessen Frau Carrie Rivers Cash (13. März 1904, Rison, Arkansas – 11. März 1991, Hendersonville, Tennessee). Sein Vorname lautet tatsächlich „J. R.“ und war ein Kompromiss aus dem von der Mutter präferierten „John“ und „Ray“ nach dem Vater.[1]

Drei Jahre nach seiner Geburt zog die Familie auf eine Farm in Dyess, Arkansas, die der Familie im Rahmen des New Deal unter Präsident Franklin D. Roosevelt günstig zur Verfügung gestellt worden war. Das nahe am Tyronza River gelegene Haus, in dem Cash bis zu seinem Highschool-Abschluss wohnte, wurde zweimal durch Hochwasser beschädigt, worauf sich sein später geschriebener Song Five Feet High and Rising bezieht.[2] Seit Mai 2018 ist dieses Haus ein offiziell eingetragener historischer Ort der USA.[3]

Schon im Alter von fünf Jahren arbeitete Cash auf den Baumwollfeldern. Er hatte sechs Geschwister: Roy, Louise, Jack, Reba, Joanne und Tommy. Sein zwei Jahre älterer Bruder Jack starb im Mai 1944 im Alter von 14 Jahren bei einem Unfall mit einer Kreissäge.

Johnny Cashs Mutter schenkte ihm seine erste Gitarre, als er zehn Jahre alt war, und er erhielt in dieser Zeit auch einige Gesangsstunden. Im Mai 1950 hatte Cash anlässlich seiner Abschlussfeier auf der Highschool seinen ersten Solo-Auftritt als Sänger. Nach seinem Schulabschluss arbeitete er zunächst unter anderem am Fließband der Fisher-Automobilwerke in Pontiac, Michigan sowie in einer Margarinefabrik in Texas.

1950 ging Cash zur U.S. Air Force, wo er seinen Vornamen in „John R.“ änderte, weil das Militär Initialen als Vornamen nicht akzeptierte. Ab Oktober 1951 wurde er auf dem Fliegerhorst Landsberg/Lech bei der 12th Radio Squadron Mobile (RSM) des United States Air Force Security Service (USAFSS) eingesetzt und hörte auf einer Abhörstation Morsecodes aus dem sowjetischen Funkverkehr ab.[4][5]

In Landsberg kaufte er sich im Musikhaus Ballach für 20 DM eine Gitarre und begann, damit auf Bühnen aufzutreten.[6] Hier gründete Cash, der neben Gitarre auch Mundharmonika spielte, seine erste Band, die Landsberg Barbarians, eine Anspielung auf die in Landsberg verlegte Truppenzeitung The Landsberg Bavarian. Nachdem er im Oktober 1951 im „Amerikino“ in der Kaserne den Film Inside the Walls of Folsom Prison (deutscher Filmtitel: Meuterei im Morgengrauen) gesehen hatte, schrieb er hier den Folsom Prison Blues. Ab Februar 1952 trat er regelmäßig als Sänger bei den Wohltätigkeitsveranstaltungen der US-Streitkräfte auf, meist zugunsten hilfsbedürftiger deutscher Kinder.

Nachdem er seine Militärzeit in Westdeutschland im Juni 1954 als Staff Sergeant beendet hatte, zog er nach Memphis und heiratete die zwei Jahre jüngere Vivian Liberto, die er 1951 in San Antonio kennengelernt hatte. Aus dieser Ehe stammen seine Töchter Rosanne (geb. 1955), Kathleen (Kathy, geb. 1956), Cindy (geb. 1959) und Tara (geb. 1961).

Karrierebeginn
Tagsüber jobbte Cash als Vertreter für Elektrogeräte, abends spielte er zusammen mit den Tennessee Two, dem Gitarristen Luther Perkins und dem Bassisten Marshall Grant (aus denen 1960 mit dem Schlagzeuger W. S. Holland die Tennessee Three wurden), in verschiedenen Clubs in Memphis. Da Cashs Band zu dieser Zeit noch keinen Schlagzeuger hatte, ließ er ein Stück Papier hinter die Saiten der Rhythmusgitarre klemmen; dieses perkussive Schnarren wurde zum typischen Merkmal, ebenso wie der berühmte „Boom-Chicka-Boom“-Sound von Perkins.[7] Die Bezeichnung ist eine lautmalerische Beschreibung für den schnellen, stampfenden Klang ähnlich dem eines fahrenden Güterzugs (Freight train rhythm).

Schließlich stellte Cash sich Sam Phillips vor, dem Besitzer und Produzenten von Sun Records, der ihn unter Vertrag nahm.[8] Cashs erste Single bei Sun Records, Hey, Porter / Cry! Cry! Cry!, erschien am 21. Juni 1955 und erreichte Platz 14 der US-Country-Charts. Im August 1955 hatte Cash seinen ersten großen Auftritt im Vorprogramm von Elvis Presley.

Cashs nächste Veröffentlichung, Folsom Prison Blues mit der Rückseite So Doggone Lonesome, die im Dezember 1955 erschien, erreichte bereits Platz 4 der Country-Hitparade. Einen Teil des Textes des Folsom Prison Blues hatte Cash dem Stück Crescent City Blues von Gordon Jenkins aus dem Jahr 1954 entnommen; er wurde wegen Plagiats verklagt und musste eine Ausgleichszahlung von 75.000 US-Dollar leisten.[9] I Walk the Line mit der B-Seite Get Rhythm vom Mai 1956 schaffte es schließlich auf Platz 1 der Country-Charts und konnte sich auch unter den Top 20 der Pop-Charts platzieren.

Am 4. Dezember 1956 fanden die bekannten „Sun Session“-Aufnahmen des sogenannten „Million Dollar Quartets“ mit den Rock-’n’-Roll-Größen Carl Perkins und Jerry Lee Lewis, die ebenfalls bei Sun Records unter Vertrag waren, sowie Elvis Presley statt. Cash ist auf den Aufnahmen, die bisher erschienen sind, nicht zu hören, obwohl sowohl Perkins als auch Cash immer wieder von mehr als den bisher bekannten Aufnahmen sprachen, auf denen auch Cash zu hören sein soll.

1956 lernte Cash hinter der Bühne der Country-Radio-Show Grand Ole Opry in Nashville, die damals noch im Ryman Auditorium aufgezeichnet wurde, seine spätere Ehefrau June Carter von der berühmten Carter Family kennen, die er schon seit seiner Kindheit bewunderte. Zu dieser Zeit begann Cash auch, jedes seiner Konzerte mit den Worten „Hello, I’m Johnny Cash“ zu eröffnen, was zu seinem Markenzeichen wurde.

Weitere Erfolge

Johnny Cash und June Carter Cash, 1969
Zum Ende der 1950er Jahre ging es mit Cashs Karriere steil bergauf und er war ständig auf Tournee, was die Ehe mit Vivian Liberto sehr belastete. Cash hielt dem Konzertstress nur schwer stand und nahm nach eigener Aussage 1957 während einer Tour mit den Musikern Faron Young und Ferlin Husky seine erste Benzedrintablette. In der Folgezeit griff er immer häufiger zu Alkohol, Amphetaminen und Barbituraten.

1958 zog Cash mit seiner Familie nach Kalifornien und wechselte zu Columbia Records, die ihm ein lukratives Angebot machten. Dort erschien im November desselben Jahres das Album The Fabulous Johnny Cash, das unter anderem den Nr.-1-Hit Don’t Take Your Guns to Town enthielt. Mit diesem Album erweiterte Cash sein musikalisches Spektrum um Pop, Folk und Gospel. 1958 trat er auch im Unteroffizierclub (NCO Club) auf der Rhein-Main Air Base in Wiesbaden in Westdeutschland vor US-Soldaten auf und am 20. September 1959 auf einem Festival in Frankfurt am Main.

Das Album Songs of Our Soil, größtenteils bei einer einzigen Session im März 1959 aufgenommen, ist im Americana-Stil gehalten. Der bekannteste Song hieraus ist Five Feet High and Rising, ein Lied über das Mississippi-Hochwasser, das in den 1930er Jahren beinahe das Haus der Cashs in Arkansas weggerissen hätte. Neben Songs auf Englisch hat Cash zwischen 1959 und 1965 auch Songs in Deutsch und Spanisch aufgenommen. Vom 2. bis 11. Dezember 1960 tourte er in Westdeutschland mit Auftritten durch mehrere US-Militärstützpunkte.

Am 25. März 1963 nahm Cash den Song Ring of Fire auf, der in seiner Version, unterlegt mit den markanten Mariachi-Trompeten, ein Welthit wurde. Das Lied hatte Merle Kilgore zusammen mit June Carter geschrieben, die darin Cashs Sucht und ihre verbotene Liebe zu ihm beschreibt. Cash und Carter waren beide zu diesem Zeitpunkt noch mit anderen Partnern verheiratet, aber seit langem ineinander verliebt, und seit 1961 wurde Cash von June Carter und der Carter Family auf seinen Tourneen begleitet.

Anfang der 1960er Jahre erschienen einige Konzeptalben Cashs, unter anderem im September 1964 das wütende Bitter Tears: Ballads of the American Indian, auf dem sich das Aufkommen der US-amerikanischen Indianerbewegung und die zunehmende Empörung über den Umgang der US-Bürger mit den Ureinwohnern des Landes niederschlagen. Auf diesem Album verwendet Cash Stammestrommeln und indianische Gesänge, identifiziert sich mit den Unterdrückten und bezichtigt die US-Präsidenten des Betruges an den Indianern. Ein Höhepunkt des Albums ist The Ballad of Ira Hayes, eine Hymne an den gleichnamigen indianischen Kriegshelden, der als bettelarmer Alkoholiker starb. Mit diesem in kommerzieller Hinsicht riskanten Projekt begründete Cash bei der aufkommenden Protestbewegung und der damit verbundenen Subkultur seinen Ruf als glaubwürdiger Künstler.

Abhängigkeit

Obwohl Cash seinen Fans das romantische Image vom Gesetzlosen verkaufte, war er nur einige Male kurzfristig wegen kleinerer Vergehen im Gefängnis. Am 27. Juni 1965 verursachte er durch einen defekten Auspuff seines Wohnmobils im Los-Padres-Nationalpark ein Großfeuer, das 205 Hektar Wald vernichtete; Cash musste 82.000 Dollar Schadenersatz zahlen. Am 4. Oktober 1965 wurde er auf dem Flughafen von El Paso, Texas, verhaftet, als er in seinem Gitarrenkoffer über 1000 Amphetamintabletten von Mexiko in die USA geschmuggelt hatte.

Seine Tablettenabhängigkeit war auf dem Höhepunkt angekommen, was zur Scheidung von Vivian Liberto, Gewaltausbrüchen auf der Bühne und einigen Konzertabsagen führte. Cash magerte auf 70 kg bei einer Größe von 1,87 m ab, seine Stimme wurde brüchig. 1967 teilte er sich für einige Zeit ein Appartement mit dem Country-Sänger Waylon Jennings, der ebenfalls tablettensüchtig war. Dann kaufte Cash ein Haus am Old Hickory Lake in Hendersonville in der Nähe von Nashville.

Anfang Oktober 1967, nachdem er mehrere Tage nicht gegessen und geschlafen hatte, zog Cash sich in die Nickajack-Höhle in der Nähe von Chattanooga zurück und legte sich dorthin, um zu sterben. Er schrieb in seiner Autobiografie, dass ihm dort irgendwann klar wurde, dass er seinen Todeszeitpunkt nicht selbst bestimmen könne. Zitat: „Ich würde sterben, wenn Gott die Zeit für gekommen hielt, und nicht, wenn ich es wollte.“ June Carter und ihre Eltern standen Cash bei seinem nun folgenden schwierigen Entzug zur Seite und schirmten ihn vor allem von Leuten ab, die ihm Tabletten besorgt hatten. Am 11. November 1967 gab Cash an der Highschool von Hendersonville sein erstes Konzert in nüchternem Zustand seit mehr als zehn Jahren.

Legendäre Konzerte
Als Nächstes versuchte Cash, seine Plattenfirma von der Aufnahme eines Live-Albums in einer Strafanstalt zu überzeugen, die diesen Plan zunächst als unrentabel verwarf. Cash setzte sich schließlich durch und nahm am 13. Januar 1968 zusammen mit June Carter, Carl Perkins, den Statler Brothers und der Carter Family das Album At Folsom Prison im kalifornischen Folsom State Prison auf, das Platz 1 der Country-Album-Charts belegte.

Nachdem sich June Carter wegen Cashs Drogen- und Alkoholabhängigkeit lange geweigert hatte, ihn zu heiraten, nahm sie am 22. Februar 1968 seinen Heiratsantrag an, den er ihr auf der Bühne während eines Konzertes in London (Ontario) in Kanada machte. Sie heirateten am 1. März 1968 in Franklin, Kentucky.

Beim zweiten Live-Album aus einem Gefängnis wurde der im August 1968 bei einem Hausbrand verstorbene Cash-Gitarrist Luther Perkins durch Bob Wootton ersetzt, der Cash bis an dessen Lebensende begleiten sollte. Der Erfolg des Folsom-Prison-Albums wurde von At San Quentin mit der Nr.-1-Single A Boy Named Sue noch übertroffen und erreichte sowohl in den Country- als auch in den Pop-Album-Charts Platz 1. Dieser Auftritt in der Strafanstalt San Quentin in Kalifornien am 24. Februar 1969 machte Cash auch international bekannt. Ein Filmmitschnitt des britischen Fernsehsenders „Granada Television“ wurde von den großen Sendeanstalten wegen Cashs gesellschaftskritischer Aussagen zunächst jedoch nicht ausgestrahlt.

Am 5. Dezember 1969 spielte Cash vor 21.000 Zuschauern im ausverkauften Madison Square Garden in New York City. Das dazugehörige Live-Album At Madison Square Garden wurde erst 2002 veröffentlicht. Mit Cash auf der Bühne waren erneut Carl Perkins, die Statler Brothers, die Carter Family und sein Bruder Tommy Cash. June Carter Cash fehlte bei diesem Auftritt, da sie schwanger war. Am 3. März 1970 wurde das einzige gemeinsame Kind von Johnny und June, John Carter Cash, geboren.

The Man in Black
Am 7. Juni 1969 hatte The Johnny Cash Show beim US-Sender ABC Premiere. Die im Ryman Auditorium aufgezeichnete Fernsehsendung wurde jeden Samstagabend zur besten Sendezeit ausgestrahlt. Gäste in der ersten Ausgabe waren unter anderem Bob Dylan, mit dem Cash befreundet war, seit sie in den späten 1960ern in New York Nachbarn gewesen waren, und Joni Mitchell. Den Statler Brothers verhalf Cash zur Karriere, indem er sie als Hausband der Show engagierte. Weitere berühmte Gäste waren beispielsweise Neil Young, The Monkees, Stevie Wonder und Ray Charles sowie viele Größen aus der Country-Szene. Auch Country-Sänger und Songwriter Kris Kristofferson wurde durch einen Auftritt in Cashs Show populär. Die Show lief erfolgreich bis 1971.

1970 gab Cash für den damaligen Präsidenten Richard Nixon ein Konzert im Weißen Haus. 1971 spielte Cash zusammen mit Kirk Douglas in dem Western Rivalen des Todes – Gunfight. In den frühen 1970er Jahren begann Cash, nur noch in schwarzer Kleidung aufzutreten, was ihm den Beinamen „Man in Black“ einbrachte. Seine Kleidung stand in starkem Kontrast zu den sonst üblichen farbenfroh-kitschigen Hemden der Country-Musiker dieser Zeit. Im Juni 1971 veröffentlichte Cash den Song Man in Black; das gleichnamige Album war die achte und zu Cashs Lebzeiten letzte Nr.-1-Platzierung eines seiner Solo-Alben in den Country-Charts.

Vom 28. Februar bis 2. März 1972 gab er Konzerte in Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Saarbrücken, am 21. September 1972 in Bremen, am 30. September 1972 für den Beat-Club und am 13. Dezember 1972 für den Musikladen. Mitte der 1970er Jahre sank Cashs Popularität langsam, trotzdem verkauften sich 1975 von seiner Autobiografie Man in Black 1,3 Millionen Exemplare.

Cash übernahm seit Anfang der 1960er Jahre auch immer wieder Fernsehrollen, beispielsweise 1974 in der Folge Schwanengesang der Krimi-Reihe Columbo und 1976 in der Folge Der Mann des Himmels in der Serie Unsere kleine Farm an der Seite seiner Frau June. 1973 erschien der von Cash produzierte und auch musikalisch unterlegte Film The Gospel Road bei 20th Century Fox. Cash schrieb mit Larry Murray das Drehbuch, Regie führte Robert Elfstrom, der auch Jesus spielte. Im Film waren auch Cashs Schwester Reba sowie June Carter und Jimmy Snow als Darsteller zu sehen. Der Soundtrack erschien bei Columbia Records und floppte ebenso wie der Film an den Kinokassen. 1979 errichtete Cash gegenüber seinem Wohnhaus in Hendersonville eine Blockhütte, die zunächst als Rückzugsort für sich und seine Frau gedacht war, doch später auch als Studio genutzt wurde.

Highwaymen – Die 1980er Jahre

Cashs Anzug und seine Gitarre in der Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland
1980 erhielt Cash die höchste Auszeichnung in der Country-Musik. Er wurde in die Country Music Hall of Fame aufgenommen und war mit 48 Jahren der jüngste lebende Künstler, dem diese Ehre zuteilwurde. Vom 7. bis 19. April 1980 gab er 10 Konzerte in Westdeutschland und einen Auftritt in Hannover in der vom ZDF produzierten Sendung Freddy Quinn und seine Freunde.

Im Juni 1980 erschien Cashs Album Rockabilly Blues, bei dem ihn im Studio der New-Wave-Musiker Nick Lowe, Ehemann von Cashs Stieftochter Carlene Carter, begleitete. Ähnlich konzipiert war auch Cashs Album Johnny 99 vom September 1983, auf dem Cash mit Johnny 99 und Highway Patrol Man unter anderem zwei Coverversionen von Bruce Springsteens gerade veröffentlichtem Album Nebraska sang. Bereits seit Ende der 1970er Jahre griff Cash erneut zu Tabletten, bis ihn seine Familie im Dezember 1983 dazu überredete, ins Betty Ford Center, eine Suchtklinik in Kalifornien, zu gehen. Nach einem sechswöchigen Aufenthalt wurde er am 31. Januar 1984 entlassen und nicht wieder rückfällig.

Cash hatte weiterhin Fernsehauftritte, beispielsweise noch im selben Jahr im Bürgerkriegsepos Fackeln im Sturm, in dem er den Abolitionisten John Brown spielte, oder später in den 1990er Jahren zusammen mit seiner Frau June Carter Cash in der Western-Serie Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft mit Jane Seymour in der Hauptrolle. Auch auf der Leinwand war er immer wieder zu sehen, beispielsweise 1986 als Frank James an der Seite von Kris Kristofferson im Film Die letzten Tage von Frank und Jesse James.

Cash gehörte mit seiner rebellischen Art und seinen Liedern über Strafanstalten und Revolverhelden seit Ende der 1960er Jahre zu den Wegbereitern der sogenannten Outlaw-Bewegung, die sich gegen die immer glatter werdenden Country-Pop-Produktionen Nashvilles auflehnte. Im Mai 1985 schlossen sich die erfolgreichsten Mitstreiter dieser Bewegung, Waylon Jennings, Willie Nelson und Kris Kristofferson, mit ihrem Freund und Vorbild Johnny Cash zusammen und gründeten The Highwaymen. Mit dem Album Highwayman und dem gleichnamigen Titelsong erreichte Cash das erste Mal seit mehr als 10 Jahren wieder Platz 1 der Country-Charts. 1986 erschien Cashs einziger Roman Man in White, der von Paulus von Tarsus und dem Damaskuserlebnis handelt, der Wandlung „vom Saulus zum Paulus“.

1988 musste sich Cash einer Herzbypass-Operation unterziehen. Gleichzeitig erlebte seine Karriere gegen Ende der 1980er Jahre ihren Niedergang, der auch mit der Umstrukturierung einer sich rein an Marktgesetzen orientierenden Countrymusik-Industrie zusammenhing. Alte Stars wie George Jones, Dolly Parton und eben Cash waren zumindest im Mainstream nicht mehr gefragt. Radiosender und Plattenfirmen ignorierten Künstler, die sich im Hinblick auf den Publikumsgeschmack wenig flexibel zeigten. Mit dem parodistischen Song Chicken in Black arbeitete Cash aktiv an der Demontage der eigenen Legende. Sein Plattenvertrag mit Columbia Records lief aus, es folgte ein Vertrag mit Mercury/PolyGram, aber diese Produktionen waren kommerziell wenig erfolgreich. Das wohl wichtigste Album aus dieser Zeit ist Water From the Wells of Home vom November 1988, auf dem Cash Duette mit bekannten Künstlern wie Linda & Paul McCartney, The Everly Brothers, Emmylou Harris und seinen Kindern Rosanne und John singt.

Das Comeback – American Recordings

Johnny Cashs Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
1992 wurde Cash in die Rock and Roll Hall of Fame[10] aufgenommen und galt für viele jüngere Rockmusiker nach wie vor als Ikone. So schrieb die irische Rockband U2 für ihn den Song The Wanderer, den er für ihr 1993 veröffentlichtes Album Zooropa einsang.

1994 bot ihm Rick Rubin, der eigentlich als Produzent von Hip-Hop- und Metalbands wie Run-D.M.C., die Beastie Boys oder Slayer bekannt war, einen Plattenvertrag an. Für das erste gemeinsame Album mit dem Titel American Recordings machten die beiden viele Experimente. Zunächst wurde in Rubins Wohnzimmer ein Demoband nur mit Cash und seiner akustischen Gitarre produziert, dann arbeitete Cash mit verschiedenen Konstellationen von Bands zusammen, um herauszufinden, wie der „neue“ Cash-Sound klingen sollte. Schließlich entschieden Cash und Rubin sich für die minimalistische Version, wie sie auf dem ursprünglichen Demoband zu hören war. Sie setzten ein Konzert im Viper Room in Los Angeles an und verwendeten die Live-Versionen zweier Songs für das Album.

Eröffnet wird American Recordings mit Delia’s Gone, einer Ballade über einen Mörder, in der Tradition von Cashs düstersten Songs. Mit dem dazugehörigen Video, in dem Topmodel Kate Moss die Hauptrolle spielt, wurde Cash schließlich auch dem jüngeren „MTV-Publikum“ bekannt. Eines der weiteren Highlights des Albums ist Bird on a Wire, ein Song, der ursprünglich von Leonard Cohen stammt.

Für das zweite Album Unchained im Jahr 1996 holte sich Cash Begleitmusiker von Tom Petty & the Heartbreakers, den Red Hot Chili Peppers und Fleetwood Mac. Als Höhepunkte dieses Albums gelten Tom Pettys Southern Accents und das inbrünstig gesungene Spiritual. Bei den Aufnahmen zu diesem Album ging es Cash gesundheitlich schon so schlecht, dass er zwischendurch immer wieder Pausen einlegen musste. Er hatte sich die Blockhütte, die er in den 1970ern gegenüber seinem Wohnhaus errichtet hatte, nun endgültig als Studio Cash Cabin hergerichtet, damit er ungestört an den Aufnahmen arbeiten konnte, ohne weit fahren zu müssen. Viele Songs der American-Recordings-Reihe wurden hier aufgenommen, und sein Sohn John war als Co-Produzent und zweiter Toningenieur an diesen Aufnahmen beteiligt. Cash spielte bevorzugt mit einer Martin D-35 Custom. 1997 widmete ihm die Firma zwei Signature-Modelle, die „Johnny Cash D-42JC“ und die „D-35 Johnny Cash“.[11] Seltener spielte Cash auch auf Gitarren von Guild und Gibson. Vom 7. April bis 3. Mai 1997 gab er mehrere Konzerte in Europa, darunter sechs in Deutschland, zwei in Österreich und eins in der Schweiz, sowie vom 18. bis 31. Juli 1997, darunter vier in Deutschland.

Auf dem im Oktober 2000 erschienenen Album American III: Solitary Man klingt Cashs sonst so fester Bariton erstmals brüchig; auffällig zu hören ist dies bei Tom Pettys I Won’t Back Down. Einer der für Cash ungewöhnlichsten Titel auf diesem Album ist Nick Caves The Mercy Seat, der Monolog eines in der Todeszelle wartenden Strafgefangenen und nach Cashs eigenen Angaben einer seiner Lieblingssongs. Um die Narbe auf Cashs rechter Wange rankten sich viele Gerüchte, bis er im November 2002 zu Gast in Larry Kings Talkshow war und dort erklärte: „I had a cyst removed when I was in the Air Force, that is all.“ („Als ich bei der Air Force war, wurde mir eine Zyste entfernt, das ist alles.“)[12]

Mit Cashs letztem zu Lebzeiten veröffentlichten Album, American IV: The Man Comes Around vom November 2002, gelang ihm mit dem 2. Platz in den Country-Charts noch einmal ein großer Erfolg. Cashs Gesang ist hier fragil und zurückhaltend. Man hört ihm an, dass er schwer krank ist, die Gebrochenheit seiner Stimme passt jedoch zum Grundton des Albums, das vorwiegend von Liebe, Tod und dem Leben danach handelt. Mit dem Titelsong The Man Comes Around machte Cash deutlich, dass er nach wie vor auf der Höhe seiner Schaffenskraft als Songwriter war. Das Video des Nine-Inch-Nails-Coversongs Hurt wurde mit dem MTV Video-Music-Award und einem Grammy ausgezeichnet. Beim letzten Song des Albums, We’ll Meet Again, unterstützte ihn gesanglich und instrumental die gesamte „Cash-Gang“ inklusive des Personals. Diese vier letzten Alben Cashs der American-Recordings-Reihe fanden weltweit auch außerhalb der Country-Szene große Anerkennung.

Krankheit
Im Oktober 1997 wurde Cash bei einem Auftritt in Flint, Michigan, beinahe ohnmächtig, als er ein Plektrum aufheben wollte. Die anschließende Untersuchung ergab zunächst den Verdacht, dass Cash an der Parkinson-Krankheit leide. Es dauerte lange, bis die Ärzte schließlich herausfanden, woran Cash tatsächlich erkrankt war. Anfang 1999 wurde bei ihm das Shy-Drager-Syndrom diagnostiziert, eine Parkinson-ähnliche Krankheit, die nicht heilbar ist. Wenig später wurde Cash mitgeteilt, dass er nicht am Shy-Drager-Syndrom erkrankt sei, sondern an autonomer Neuropathie, einer Erkrankung des Nervensystems, bei ihm vermutlich infolge von Diabetes. Cash äußerte später, er habe gewusst, dass er nicht an einer Krankheit leide, die ihn geistig schwächen würde. Cash kämpfte gegen die Krankheit an, und im Frühjahr 1999 teilte er der Zeitung USA Today mit, dass er sich vorgenommen habe, den Namen der Krankheit zu vergessen und ihr keinen Raum in seinem Leben zu geben. Er wolle positiv denken und nicht glauben, dass er eines Tages behindert sein werde.

Am 6. April 1999 wurde ihm zu Ehren im Hammerstein Ballroom in Manhattan, New York City das Konzert An All Star Tribute to Johnny Cash aufgezeichnet, bei dem viele Weltstars seine Lieder sangen. Es wurde am 18. April 1999 beim amerikanischen Fernsehsender TNT ausgestrahlt. Cash trat, stark geschwächt und zur Verwunderung und Freude des Publikums, auch selbst auf. Es war sein letzter Auftritt auf einer großen Bühne, danach spielte er nur noch im Carter Family Fold, einer gemeinnützigen Einrichtung der Carter-Familie zur Erhaltung traditioneller Musik in Bristol, Virginia.

Cash musste mehrmals mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Im Oktober 2001 wurde er so krank, dass die Ärzte ihn für eine Woche beatmen mussten. Außerdem litt Cash durch heftiges Asthma ständig unter Atemnot, und sein Sehvermögen war durch ein Glaukom stark zurückgegangen.

Tod

Das Grab von Johnny Cash und June Carter Cash
Am 15. Mai 2003 starb Cashs Ehefrau June Carter Cash im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Herzklappenoperation. Das Paar war 35 Jahre verheiratet. Bei ihrer Beerdigung saß Cash bereits im Rollstuhl. Zehn Tage nach ihrem Tod sagte Cash, er müsse wieder ins Studio und weiterarbeiten: „Ich möchte Musik machen und arbeiten, so gut ich kann. Sie würde das wollen, und ich will es auch.“ Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Cash am 5. Juli 2003 bei einem Konzert im Carter Family Fold. Das letzte Musikstück, das Cash drei Wochen vor seinem Tod aufnahm, ist das Traditional Engine 143. Es wurde 2004 auf der Tribute-CD The Unbroken Circle – The Musical Heritage of the Carter Family veröffentlicht.

Am 11. September 2003 telefonierte Rick Rubin zum letzten Mal mit Cash, um ihm mitzuteilen, dass er ihm Abmischungen für die CD-Box Unearthed schicken würde. Cash konnte diese nicht mehr anhören, er starb am nächsten Tag, dem 12. September 2003, im Alter von 71 Jahren im Baptist Hospital in Nashville an Lungenversagen. Johnny Cash wurde neben seiner Frau auf dem Friedhof Hendersonville Memory Gardens nahe seinem Wohnhaus in Hendersonville, Tennessee, bestattet.

Quelle : Wikipedia
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Waymore's Blues - Waylon Jennings

Waylon Arnold Jennings (* 15. Juni 1937 in Littlefield, Texas; † 13. Februar 2002 in Chandler, Arizona) war ein...
Waylon Arnold Jennings (* 15. Juni 1937 in Littlefield, Texas; † 13. Februar 2002 in Chandler, Arizona) war ein US-amerikanischer Countrysänger und -musiker. Er war neben Willie Nelson der erfolgreichste Sänger der Outlaw-Bewegung. Sein Beiname war Waymore.

Waylon Jennings wurde 1937 als Sohn von William Albert und Lorene Bea Jennings auf einer Farm in der Nähe der Kleinstadt Littlefield in Texas geboren. Der Name auf seiner Geburtsurkunde war Wayland, doch änderte seine Mutter die Schreibweise nach seiner Taufe. Später zog die Familie nach Littlefield, wo sie mit zwölf Personen in einer Zwei-Zimmer-Hütte wohnte und einen Laden besaß. Um den Lebensunterhalt zu sichern, arbeitete Jennings schon seit frühester Kindheit auf den Baumwollfeldern. Im Alter von acht Jahren lernte er von seiner Mutter Gitarre spielen; mit zwölf erhielt er bei einem kleinen lokalen Radiosender einen Job als Discjockey.

Anfänge
1954 zog er nach Lubbock, Texas, wo er erneut als Discjockey bei einem Radiosender arbeitete. 1958 traf er den Rock-’n’-Roll-Star Buddy Holly. Holly hatte sich gerade von seiner Begleitband, den Crickets, getrennt und suchte neue Bandmitglieder. Als Holly erfuhr, dass Jennings Bass spielte, nahm er ihn in seine neue Band auf. Zusammen mit Holly tourte Jennings nun durch den Süden der USA. Holly war, wie Jennings es beschrieb, eine Art Mentor für ihn. Er produzierte 1958 Jennings erste Aufnahme Jole Blon, bei der Holly auch als Gitarrist tätig war.

Am 2. Februar 1959 charterte Holly eine Beechcraft Bonanza, um zum nächsten Auftritt in Moorhead, Minnesota zu fliegen, während einige der Tour-Mitglieder mit dem Bus nachkommen sollten. Weil es im Tourbus Probleme mit der Heizung gab[1] und The Big Bopper Anzeichen einer Grippe zeigte und deshalb nicht fahren wollte, überließ ihm Jennings, der eigentlich für den Flug vorgesehen war, seinen Platz im Flugzeug. In der Nacht geriet die Maschine in ein Unwetter und stürzte ab; mit Bopper kamen auch Holly, Richie Valens und der Pilot Roger Peterson ums Leben.

Als Jennings vom Tod seiner Freunde und Bandmitglieder erfuhr, war er am Boden zerstört. Er fühlte sich schuldig, da seine letzten Worte zu Holly scherzhaft waren: „I hope your ole plane crashes.“ Es dauerte lange, bis Jennings sich wieder der Musik widmete. Später nahm er Boppers Song White Lightnin’ auf, der in der Version von George Jones bereits ein Country-Hit geworden war.

Beginn der Solokarriere
Nachdem Jennings für kurze Zeit wieder beim Radio in Texas gearbeitet hatte, zog er nach Phoenix, Arizona. Dort gründete er seine Band The Waylors und trat mit ihnen regelmäßig in der Bar JD’s auf. Hier entwickelte sich sein typischer Klang. Er mischte Rock ’n’ Roll, Folk und Country und verwendete bis auf das Schlagzeug nur elektrische Instrumente. Bei A&M Records in Los Angeles veröffentlichte er sein erstes Album Waylon Jennings at JD’s, das weitestgehend aus Coverversionen damals erfolgreicher Musiker wie Roy Orbison (Crying, Dream Baby), Buck Owens (Love’s Gonna Live Here Again) oder Bob Dylan (Don’t Think Twice, It’s All Right) bestand, sowie seine erste Single nach dem Tod Hollys, Four Strong Winds. Eines Tages kam der Countrysänger Bobby Bare in die Stadt und hörte Jennings spielen. Darauf rief er seinen Produzenten Chet Atkins in Nashville an. Da Jennings bei A&M unter Vertrag war, musste RCA ihn aus dem Vertrag herauskaufen, danach erhielt er einen Plattenvertrag bei RCA. Seine erste Single dort erschien am 16. März 1965.

Kurz danach zog er nach Nashville. Dort teilte er sich ein Apartment mit Johnny Cash. Die beiden wurden schnell Freunde und waren bald bekannt als The Hellraisers. Auch anderweitig hatte Jennings nun Erfolg, wie in dem Film Nashville Rebel, in dem Jennings die Hauptrolle spielte. Seine nächsten beiden Platten, The Chokin’ Kind und Only Daddy That’ll Walk the Line, kamen beide in die Top Ten der Billboard Charts, letztere auf Platz zwei. Seine Zusammenarbeit mit den Kimberleys brachte ihm einen Grammy für den gemeinsamen Titel McArthur Park ein.[2] Einen seiner ersten großen Fernsehauftritte hatte Jennings neben der Porter Wagoner Show in der Johnny Cash Show.

Durchbruch

Trotz seiner Erfolge war Jennings nicht zufrieden. Vor allem die typische Verfahrensweise der Plattenfirma machte ihm zu schaffen. RCA wählte aus, welche Titel er sang und mit welchen Musikern er diese einspielte. Nach und nach erhielt er jedoch mehr Freiheit, wählte seine Songs selber aus, produzierte selber und spielte mit den Waylors zusammen. 1969 heiratete er nach verschiedenen gescheiterten Ehen die Countrysängerin Jessi Colter, mit der er einen Sohn, Shooter hat, der ebenfalls Countrymusiker wurde.

Wegen seiner eigenwilligen Methoden und seiner unangepassten Musik ordnete die Presse Jennings und einige andere Künstler bald der sogenannten Outlaw-Bewegung zu. Seine Alben Lonesome, On’ry and Mean und Honky Tonk Heroes wurden große Erfolge. Auch seine folgenden Singles I’m a Ramblin’ Man und Are You Sure Hank Done It This Way? verkauften sich gut. Seinen ersten Nummer-eins-Hit hatte er 1974 mit This Time. 1975 wurde er von der Country Music Association zum Sänger des Jahres gewählt.

Seinen großen Durchbruch hatte Jennings 1975 mit Good Hearted Woman, ein Duett mit Willie Nelson. Das dazu erschienene Album Wanted: The Outlaws, das er mit Nelson, seiner Frau Jessi Colter und Tompall Glaser veröffentlichte, beinhaltete jedoch sonst älteres Material. Es war das erste Country-Album, das sich mehr als eine Million Mal verkaufte. In der Folge feierte Jennings weitere Erfolge, unter anderem 1977 mit Luckenbach, Texas und Mamas, Don’t Let Your Babies Grow Up To Be Cowboys zusammen mit Nelson, letzteres gewann einen Grammy für das beste Duett.[2] Jennings war seit langem tablettenabhängig, konnte seine Sucht aber überwinden und setzte seine Karriere fort.

1980er und 1990er Jahre
Bis Mitte der 1980er erreichte Jennings immer wieder die Spitze der Charts, wie beispielsweise mit I’ve Always Been Crazy, Amanda, I Ain’t Living Long Like This, Rose In Paradise und Lucille. Zudem wirkte er in der Fernsehserie Ein Duke kommt selten allein mit, für die er den Titelsong schrieb und sang und als Erzähler fungierte. 1983 unternahm er eine Konzerttournee durch Deutschland.

Außerdem holte Jennings seinen Schulabschluss nach, er hatte die Schule in der zehnten Klasse abgebrochen. Da seine Plattenverkäufe rückläufig waren, verlor er seinen Plattenvertrag bei RCA. Er unterzeichnete zuerst bei MCA, dann bei den Epic Records. Zusammen mit seinen langjährigen Freunden Johnny Cash, Willie Nelson und Kris Kristofferson gründete er die Band The Highwaymen. Ihre Single Highwayman erreichte Platz 1 der Charts; zwei weitere Alben folgten. Auch als Schauspieler engagierte er sich wieder verstärkt, beispielsweise als Gast in der US-Sitcom Eine schrecklich nette Familie. 1986 trat er mit Cash, Nelson und Kristofferson in Höllenfahrt nach Lordsburg, einem Remake für das Fernsehen von John Fords Ringo, als Spieler Hatfield auf. Nachdem er seinen Plattenvertrag bei RCA wiederbekam, veröffentlichte er weitere Alben. 1991 brachte er zusammen mit Willie Nelson, mit dem er nicht nur musikalische, sondern auch soziale Projekte realisiert hatte, das Album Waylon And Willie: If I Can Find a Clean Shirt heraus.

Krankheit und Tod
Gesundheitliche Probleme zwangen Jennings 1997 zur Aufgabe seiner Tourneen. Im Jahre 2001 musste ihm infolge von Diabetes ein Fuß amputiert werden. Im selben Jahr wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Bei der Aufnahmezeremonie konnte er jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht anwesend sein, stattdessen nahm sein Sohn Shooter die Auszeichnung in Empfang.

Waylon Jennings starb am 13. Februar 2002 im Alter von 64 Jahren in seinem Haus in Chandler, Arizona. Er wurde auf dem Mesa City Cemetery in Mesa, Arizona bestattet.

Quelle : Wikipedia
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