Buch-Club

Andreas Eschbach
"DIE HAARTEPPICHKNÜPFER"

Inhalt:
In einer anderen Welt, in einer anderen Zeit...

Seit undenklichen Zeiten knüpfen sie Teppiche für den Hof des Kaisers - Teppiche aus den Haaren ihrer Frauen und Töchter, so dicht und fein, daß jeder Haarteppichknüpfer nur einen einzigen Teppich in seinem ganzen Leben vollendet. Die Kunst wird vom Vater auf den Sohn vererbt, seit Jahrtausenden, seit dem Anbeginn der Zeit.

Doch eines Tages wird alles anders. Das Reich der Gottkaiser zerfällt, und die Fremden von den Sternen kommen, um der Spur der Haarteppiche zu folgen.

Und sie stoßen auf ein Geheimnis jenseits aller Vorstellungskraft...


Daten:
Seiten: ca. 320
- erhältlich in mehreren Ausgaben diverser Verlage -

Fizzys Meinung:
Eschbach basteltete einst aus einer Kurzgeschichte ein ganzes Universum und verwob darin viele Handlungsstränge zu einer großen Geschichte zusammen, deren Auflösung wirklich lange auf sich warten lässt. In Teilen erinnerte mich das Buch ein bisschen an "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein" der Strugatzki-Brüder, aber Eschbach nutzt viel mehr einzelne Handlungen. Wahrscheinlich auch, weil sein Universum eben aus zig Welten besteht und sich nicht alles auf nur einem Planeten abspielt. Im Kern dieser fantastischen SF-Geschichte steckt die Hinterfragung indoktrinierter Gesellschaften und wie verwurzelt man in Traditionen sein kann, deren Sinn man sich gar nicht erklären kann. Wie gut, dass es dann Prediger gibt, die einem in verschwurbelten Worten die vermeintlich Richtigkeit dieser Traditionen hinbiegen, bis man sie lieber (auch unter Androhung von Gewalt oder sonstigen drakonischen Strafen) ungefragt glaubt.
Eschbachs erster Roman erschien bereits 1995, aber sein Universum bietet ihm heute noch immer genug Stoff für Träumerei und es erschien immer mal wieder eine weitere kleine Kurzgeschichte. Vielleicht wird es in Zukunft eine erweiterte Fassung der Haarteppichknüpfer geben?