Teil 1 fehlt leider. Es konnte nur Teil 2 gerettet werden. Freie Zusammenfassung von Teil 1: "Treffen am Stammtisch, Kartenspielen. Plötzlich Schrei von außen. Entsetzen macht sich breit, als ein fledermausartiges Wesen eine hübsche lockige Dame packt und sich mit ihr in die Lüfte schwingt und auf und davon macht. Super-Freundchen eilt zur Rettung."
Super-Freundchen flog dem Wesen nach, das bereits so großen Vorsprung hatte, dass es nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war. Der Superheld wunderte sich über die Geschwindigkeit dieses mysteriösen Wesens und darüber, dass er so schlecht mithalten konnte. Aber mit viel Mühe hielt er sich ran und konnte sogar ein bisschen aufschließen. Der Flug ging in rasantem Tempo über das Land gen Küste, dort über das Meer zu einer kleinen Insel, die einsam und verlassen mitten im blauen Nichts lag. Ein einziger verwitterter Turm ragte aus dem Wald heraus, der die Mitte der Insel dicht bewuchs.
Super-Freundchen sah, wie das Wesen zur Landung auf einer Art Fahnenstange, die an einem der Turmfenster angebracht war, ansetzte und dann die mittlerweile ohnmächtig gewordene Frau mit beiden Krallen durch das Fenster ins Innere übergab. Scheinbar wurden sie erwartet und die Frau von gierigen Armen empfangen. Jedenfalls verschwand sie schnell im Turm und das Wesen flatterte mit einem knarrenden Giggeln davon, das man nie und nimmer als schönes Geräusch bezeichnen konnte. Super-Freundchen dachte kurz nach, ob es sich lohnen könnte, das Wesen zu verfolgen, doch verschwand es so schnell im Dickicht des Waldes, dass er die Idee wieder verwarf. Lieber wollte er der Entführten zu Hilfe eilen. Doch wie?
Super-Freundchen flog an das Turmfenster heran, durch das die Frau eben verschwand und spähte vorsichtig hinein. Aber selbst sein Super-Blick konnte darin nichts als öde Steinmauern erkennen. Kein Schmuck, keine Teppiche, keine Bilder. Nichts, was diesen Ort wohnlich gemacht hätte. Super-Freundchen überlegte, ob dieser Turm eine Art von Kerker sein könnte. Aber für was und von wem? Plötzlich riss ihn ein Schmerz aus seinen Überlegungen, den er von der Fahnenstange bekam, die sich in seinen Schritt bohrte und bald darauf plumpste Super-Freundchen zu Boden. Tja, da war wohl der Akku alle. Auch Superkräfte sind nicht ewig verfügbar und die Verfolgung war kräftezehrend. Super-Freundchen schaute seinen Knoppersvorrat an und rechnete schnell aus, ob ihm das für die Rettung und den Heimflug reichen würde. Wie er seine Rechenkünste einschätzte, kam er auf ein vages Vielleicht oder auch nicht und biss herzhaft in ein Knoppers um seine Kräfte wieder zu reaktivieren.
Erneut im Vollbesitz seiner Kräfte flog Super-Freundchen durch das Fenster ins Innere des Turms und schlich sich sodann durch die kahlen Gänge. Er strengte sein Super-Gehör an, doch konnte nichts hören. Sein Super-Blick ging zwar durch viele Wände, aber die dicken Mauern dieses Turmes vermochten auch sie nicht zu durchdringen. Einzig durch die Holztüren konnte er ein bisschen spähen, aber ohne Erfolg. Von der entführten lockigen Dame war weit und breit nichts zu sehen. So schlich er weiter, die Wendeltreppe des Turms hinab. Immer tiefer. Bis er Stimmen hörte!
Ganz unten am Ende der Treppe sah er etwas Licht durch einen Torbogen flackern. Vorsichtig spähte er um die Ecke und sah, wie die Entführte auf einer Art Altar lag und von einer Gestalt in einer Art Kutte begutachtet wurde. Kein Gesicht war unter der Kapuze zu erkennen, aber ein helles, doch leises und ängstigendes Kichern kam darunter hervor. Gelbe Hände rieben sich und fuhren der armen Frau fast zärtlich über den Körper. Die Gestalt ging langsam um den Altar herum, betrachtete die Frau und hob plötzlich eine Hand an, in der die Klinge eines Dolchs im Fackelschein blitze. Super-Freundchen wusste sich nicht zu helfen und schluckte, als er den Dolch hinabsausen sah!
Ritsch, ratsch. Die Gestalt schnitt die Kleidung der Frau in Windeseile in klitzekleine Fitzelchen und Super-Freundchen dachte sich: „Na, mal abwarten... so schlimm isses noch nicht.“, schimpfte sich dann aber selbst für diese Gedanken aus. Der Dolch sauste nur so durch die Luft und die Frau war schon fast ganz nackt, als Super-Freundchen sich von hinten an diese Gestalt warf und sie zu Boden rang. Ein gellendes „Aaaaaah“ kam unter der Kapuze hervor und er blickte in zwei sehr schmale Augen. Das Gesicht kannte er doch! Erzählte man nicht von einem immer wieder kehrenden und angeblich unsterblichen Mann, der wohl zur Ming-Zeit geboren worden sein soll und sich vom Blut junger Frauen ernährt? Dadurch unsterblich wurde? Sollte er hier den sagenumwobenen Unterschlupf von Ming-Kaito gefunden haben? Diese Aussicht machte Super-Freundchens Superkräfte noch größer und er rang mit diesem verwunschenen Dämon aus vergangenen Zeiten, bis er den Dolch endlich in seine Gewalt brachte. In hohem Bogen schleuderte er ihn weg und schlug Ming-Kaito gekonnt K.O..
Durchschnaufend stand Super-Freundchen auf und schritt auf den Altar zu, wo er erst einmal die Frau beobachtete, die auch langsam wieder zu sich kam. Etwas peinlich berührt und mit sichtlich erröteten Wangen, warf Super-Freundchen den Umhang seines Heldenkostüms über sie, damit ihre Blöße verdeckt wurde und es die arme Frau, die ihn dankbar aus blauen Augen anblickte, nicht fror. Doch zu ihrem Entsetzten stand plötzlich Ming-Kaito wieder hinter Super-Freundchen, einen großen Dolch in die Höhe haltend, bereit zum tödlichen Stoß! Super-Freundchen reagierte schneller als der Blitz, griff seine Apfelfanta-Flasche und schütte sie diesem Dämon direkt in sein gelbes Gesicht. Dieser ließ den Dolch fallen, fasste sich mit beiden Händen in sein Gesicht und schrie gellend, windete sich und ging auf die Knie. Fast weinerlich schaute Super-Freundchen eine Fratze entgegen, die man nicht mehr als Gesicht erkennen konnte. „Was hast Du getan?“ fragte Ming-Kaito, während er sich Stück für Stück auflöste. „Verflucht seist Du, Super-Freundchen! Verflucht in alle Ewigkeit!!“, waren die letzten Worte, die der sich in Nichts auflösende Dämon noch von sich geben konnte. Nur seine Kutte blieb von ihm übrig.
Super-Freundchen hingegen hielt sich gar nicht damit auf, nahm die entführte Frau bei der Hand und führte sie an der Hand zum Ausgang des Turms. Die Tür war natürlich nicht verschlossen und man hätte gar nicht erst durch das Fenster fliegen müssen, aber hinterher ist man immer schlauer. Um kurz vor dem Heimflug noch etwas zu verschnaufen, plauderte man lässig, wodurch Super-Freundchen erfuhr, dass die eben Gerettete auf den hübschen Namen Cata hört und eigentlich nur zu Besuch war. Davon, dass sie in einer geheimen Identität als BeaverWoman immer wieder die Welt rettet und Ming-Kaito es gerade auf ihr spezielles Wunderblut abgesehen hatte, erzählte sie aber nichts. Auch nicht davon, dass eine einzige kanadische Biersorte ihre Superkräfte schwächt, was wohl der Dämon zu wissen schien und es einsetzte um sie endlich in seinen Besitz zu bekommen. Ganz in ihrer Tarnung als arme unschuldige Frau ließ sie sich von Super-Freundchen auf die Arme nehmen und nach Hause fliegen. Der Knoppersvorrat reichte gerade so eben bis dahin und kaum, dass sie gelandet waren, küsste sie ihren Retter zum Abschied, der sich wieder in zivil kleidete und zurück zum Stammtisch ging. Wo die Verrückten, Remember, Rainbow, Fizzy und der Bücherwurm John schon auf ihn warteten und die kugelrunde Jenny ihm eine Apfelfanta brachte.