Jenny lag schlaftrunken in ihrer Kuschelecke und träumte von ihrer Hochzeit mit Herrn Freundlich. Schon lange ist sie heimlich in ihn verliebt, aber hat sich noch nie so richtig getraut ihm ihre Liebe zu gestehen. Sie träumte von einer weißen Stretchlimousine, die vor das Tor einer großen Kirche fährt. Sie sah, wie das Brautpaar aussteigt und an den umstehenden mit Reis werfenden Gästen vorbei flaniert, durch einen von langstieligen Rosen geformten Bogen hindurchschlüpft und von Orgelklängen begleitet den Gang durch das Kirchenschiff vor den Altar antritt. Herr Freundlich erwartet schon sehnsüchtigst die Braut, die noch unter ihrem Schleier verborgen war. Je näher sie ihm kam, umso mehr fing er an zu lächeln. Er strahlte die Braut förmlich an, als sie den Altar erreichte.
Jenny wurde es ganz warm... und dann hob die Braut ihren Schleier.
Jenny verschlug es erst die Sprache, als sie die üppigen blonden Locken sah, die plötzlich hervorquollen. Nach dem ersten Schock aber schrie sie laut: "Stutti?!? Razupaltuff!!!" und wachte schweißgebadet auf.
"Puh, zum Glück alles nur ein Traum! Ein furchtbarer zwar, aber doch nur ein Traum."
Ihr Herz pochte nicht mehr ganz so stark und sie legte sich wieder hin, jedoch ging ihr die ganze Nacht hindurch die Frage durch den Kopf: "Oder doch nicht?!"