Mein morgendliches Schockerlebnis, oder das große, unheimliche Ding in meinem Schuh.
Zu Beginn sollte ich eventuell erwähnen, dass meine Familie behauptet ich sei eine kleine bis mittelschwere Fee. Sozusagen eine Katastro“fee“.
Also ich liebe im Sommer diese Plastik-Clogs in den Nichtfarben. Die passen überall dazu, man ist schnell sowie leicht drinnen und draußen (ich red noch immer von den Schuhen), und sie sind sehr leicht zu reinigen.Etwas muss ich noch vorweg sagen, ich gehöre zu den Frauen, die es lieben regelmäßig zum Frisör, zur Maniküre und zur Pediküre zu gehen. Somit bin ich natürlich gepflegt und hab immer lackierte Nägel.
Heute in der Früh, ein Montag, wie jeder andere sollte man meinen, stand ich wie immer um 7Uhr auf, bzw. rollte ich mich unelegant unter sehr ächzenden Lauten aus meiner Wohlfühlzone, ziehe ein Longshirt über und schlüpf in meine Clogs.
Nicht nur meine auf halbmast sich befindenden Augen, sondern auch der Rest der da dran hängt, benötigt immer mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Stunden um alles richtig wahrzunehmen.
Also in diesem tranceähnlichen Zustand befindend bewege ich mich, nach einer kurzen Katzenwäsche und der Reinigung meiner schneidenden Hohlraumvernichtungslade (geduscht und so wird erst nach dem Frühstück), in Richtung Küche.
In stiller Harmonie mit mir selbst, sage ich mir innerlich den Ablauf meiner zu erledigenden Dinge vor. So wie die weiteren 6 Tage der Woche auch.
Doch ganz plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln, etwas aus meinem linken Clog heraus aufblitzen.
Da sie schwarz sind, und dieses Etwas funkelte, erschrak ich extrem. In der Sekunde war ich hell wach, zumindest dachte ich das. Mein Herz raste, jeder Muskel verspannte sich. Ganz erstarrt stand ich da, und wusste nicht was ich machen sollte. Meine Gehirnzellen rotierten ohne Ergebnis. Ein grauenvoller Zustand. Ich wagte erneut einen Blick auf dieses Ding. Es bewegt sich kaum, aber funkelt mich an, ich sehe es aber ich spüre nichts. Mein ganzer Körper zitterte. Ich war nur froh, dass ich nichts mehr in Händen hielt, denn das war sicher zu Bruch gegangen. Nun griff ich in die Küchenlade und holte das große Fleischmesser heraus. Danach schwor ich mir, wenn ich erst einmal meinen Fuß aus dem Schuh hab, werde ich dieses ~was auch immer~ zur Strecke bringen. Mord hin oder her.
Das sind so Momente, wo ich es hasse alleine zu sein.
Also tat ich es…
Tief Luft holend nahm ich allen Mut zusammen, zog den Fuß sehr schnell aus dem Schuh. Das Messer in der recht Hand bereit zu zustechen. Ich kam mir vor wie in einem Hitchcock Thriller, nur die unheimliche Musik fehlte noch. Keine Ahnung warum ich ausgerechnet jetzt daran dachte. Zu meiner Überraschung kam jedoch absolut nichts heraus, oder sprang weg. Ich ließ die angehaltene Luft los, mein Herz raste noch immer, wenn auch nicht mehr ganz so schnell, steckte meinen Fuß wieder in den Schuh, sah danach noch einmal darauf und musste herzhaft lachen.
Wie blöd ich doch war, schimpfte ich mich selber.
Es war der perlmutfarbene Nagellack vom großen Zeh, der mich so bedrohlich anblitzte.
Ach du liebe Schande, der Tag fängt ja schon gut an, oder anders, der Tag kann nur noch besser werden.