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3 Minuten Lesezeit (576 Worte)

„Mehr als eine gute Idee“

Mit meinem Papa das Länderspiel in der Nacht anzuschauen, entpuppte sich als eine mehr als gute Idee.

Die erste Halbzeit verlief vor dem Fernsehgerät wie gewohnt.
Wir schauten das Fußballspiel an. Blödelten dabei über alles was nicht Niet- und Nagelfest war und besonders über uns und dass durchaus kurzweilige sportliche Geschehen im TV.

Ohne Vorwarnung, mit Beginn der zweiten Hälfte, fanden Vater und ich uns plötzlich in einem ganz tiefen Gespräch über unsere Familie wieder.
Vater wirkte so ernst, mitgenommen und voller Anteilnahme von dem Schicksal einzelner Familienmitglieder.

Besonders beschäftigte ihn das Schicksal seines Schwagers.
Der seit seiner Herzoperation nicht mehr derselbe ist. Im Büro nichts mehr recht geschafft bekommt, wie er es gewohnt ist.
Zwischendurch Erinnerungslücken hat.

Im Krankenhaus, das wundert nicht nur seine Ehefrau, alle seine Probleme jedoch äußerlich mühelos überspielen kann, als wäre er bei 100 %.

Dabei erfuhr ich, dass besagter Schwager meines Papas vor einem Vierteljahr einen seiner Brüder verlor, was die Familie des Schwagers jedoch erst durch einen Zufall, drei Wochen nach Beerdigung herausbekam.

Ich bezweifele, dass Vater und ich in den letzten 25 Jahren ein ähnlich intensives und vor allem emotional ernsthaftes Gespräch wie dieses geführt hatten. Über Familie, Leben (der anderen) und verpasste Chancen.

Mir hat das enorm viel bedeutet.
Gestern Nacht schon und heute früh beim Aufstehen nochmals ungleich mehr.


Mexico und Deutschland trennten sich übrigens leistungsgerecht beim Kicken 2:2.



Ich freue mich jede Woche noch etwas mehr darüber, dass „F" zu meinem Bekanntenkreis gehört.
Da „F" mir aufzeigt, wie glücklich man mit wenig – sieht man von den unzähligen Klamotten und Schuhen einmal ab, die „F" besitzt – sein kann.

Sie verriet mir, dass ihre Wohnung aus einem einzigen großen Zimmer bestehe.

„F", berichtete über einen Wasserkocher, der nach zwei Benutzungen seinen Dienst quittiert hatte. Vor allem ärgert sie sich über die in den Wasserkocher investierten 15 Euro. … leider hat sie die Rechnung nicht mehr.

„F" schimpfte in ihrer hauseigenen Fröhlichkeit über die deutsche Bürokratie.
Da sie schon wieder, nur um für ein weiteres Vierteljahr gewisse Zuschüsse zu bekommen, Stapelweise Papiere ausfüllen müsse, Belege fotokopieren und nachweise über „dies" und „das" erbringen muss.

„F" wünscht sich nichts mehr als eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis.
Seit sie zwei Jahre alt ist, wohnt sie in Deutschland.
Deutschland - das ihr Zuhause ist! Was sie auch immer wieder glaubhaft betont.

„F" kann nicht verstehen, warum sie diese endgültige Aufenthaltserlaubnis nicht bewilligt bekommt. Sondern immer nur von Jahr zu Jahr ihr diese erteilt wird.

„F", erzählte fast alle aus ihrem Bekanntenkreis haben diese begehrte Aufenthaltserlaubnis bereits, obwohl sie erst viel später als sie nach Deutschland kamen, erhalten.

Auch die fast wöchentliche Fotosession mit „F" machte mir mehr als gewohnt Spaß.

„F" ist ein positiver Sonnenstrahl mittlerweile in meinem Leben.
Unserer Fotosessions werden wir bestimmt, nicht ewig fortführen, unsere Bekanntschaft sicher darüber hinaus.





Eltern waren am Abend auf einem Klassentreffen.

Ich setzte mich ins Wohnzimmer, den momentan wärmsten Raum des Familienhauses. Da dort Vater einer der beiden Öfen zugeschaltet hat.Schaute dort den TV-Film: „Sörensen fängt Feuer."

Klasse gespielt. Unterhaltsam und doch spannend. „Bjarne Mädel" und alle Mitwirkende machen das prima.
Ich staunte, obwohl kein Live-Sport, war ich 90 Minuten gefesselt.
Bereits den erste „Sörensen"-Film mochte ich.

Diese in einen düsteren Look getauchte Filmreihe hat was Eigenes, wobei ich den Humor und die durchscheinenden Hoffnungsschimmer für die angeschlagenen Charaktere innerhalb der „Sörensen" Filmreihe besonders mag.

TV-Herbst-Unterhaltung der besten Art.



Seid nett zueinander und passt gut auf Euch auf! Wer immer Ihr auch seid?!

„Katze Josie“
„Spülmaschinenblog“
 

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