Ich habe Fronleichnam anders verbracht wie gedacht. Vor allem das Putzen trat ungeahnt in den Vordergrund. Dabei hörte ich Podcasts. Erst einen. Dann einen zweiten und dann, wer hätte es gedacht einer dritten und vierten? Man(n) sollte nicht glauben, was für ein Staub sich auch innerhalb eines Computers ansammeln kann trotz verschlossener Klappe zu...
Kenny war nun fast jeden Abend in der 52nd Street. Überall wo jemand gebraucht wurde stieg er mit ein und passte sein Spiel dem neuen Stil an. Zu dieser Zeit nahm er kaum noch Drogen zu sich, nur ab und zu mal einen Joint. Zu sehr war er fasziniert von dieser neuen Musik, die dort jetzt überall aus den Lokalen klang. Auch das Publikum, das zu ...
Das kleine Hexenhäuschen wurde friedlich von der Sonne beschienen, die kleine Hexe war wie immer damit beschäftigt neue Formel und Rezepte zu testen. Auch die kleine DäMone tat das was sie immer machte, nämlich nichts oder dummes Zeugs. Und auch der Postzusteller Herr Freundlich brachte wie immer, so auch an diesem Tage, die vielen Fanbriefe zum He...
Zeit: 17 Uhr 23 Ort: Adenauerring, Worms Sommer! Nicht nur sichtbar. Auch hörbar. Die Perfekte, sommerliche Geräuschkulisse. Vögel singen. Lärm von Baumaschinen. Autos, aus denen Musik dröhnt. Kindergeplapper, Freundinnen Gegacker, Männergebabbel. Blätterrauschen. Schritte auf Stufen, die erklommen werden. Absätze, die auf hartem Steinpflaster hall...
Sonntagmorgen stand ich zuerst vor und dann in der katholischen Kirche meines Heimatdorfes. Vor dem Gottesdienst machte ich mich kurz mit den Jubilaren – die vor 50, 60 oder gar 70 Jahre ihre Erstkommunion feierten- bekannt. Viele waren nicht erschienen. Sechs, um genau zu sein. Die Jubilare, die sich vor 20, 25 oder 40 Jahre ihre Erstkommunion fei...
Es war im Winter 1966. Juditha und ihre Zwillingsschwester Roberta wurden damals 22 Jahre alt, und sie luden ihre Freundinnen zur Geburtstagsfeier ein. Da es sich bei deren Alter um eine Schnapszahl handelte, bauten sie alles darauf auf. Jede lud 11 Freundinnen ein. Die Feier war am 11.November und sie startete um 22 Uhr in ihrem Stammlokal dem Fructis 44. Dort gab es die besten Cocktails, und man konnte auch tanzen.
Als alle eingetroffen waren bestellten die Zwillinge eine Getränkerunde ihres Lieblingscocktails. Den Morellis, wie er heißt, bekommt man nur in diesem Lokal. Als Geburtstagsgeschenk spendierte der Chef die erste Runde an die Partygesellschaft. Es war eine tolle Stimmung und nach dem Cocktail mussten die beiden jungen Frauen mit der ganzen Lokalmannschaft inklusive dem Chef einmal tanzen. Auch der Barkeeper Joe, mit dem sie sogar privat befreundet sind, forderte sie zum Tanzen auf. Während des Tanzes flüsterte er jeder der Schwestern als Geburtstagsgeschenk die Zubereitung des Cocktails ins Ohr. Sein letzter Satz lautete: „Natürlich darf in dem Getränk zum Schluss oben mittig eine Morelle also eine Weichsel, wie sie eher genannt wird, nicht fehlen.“
Diese Gemeinheit dachte er sich mit der Hoffnung aus, dass sie es bis am nächsten Tag wieder vergessen haben. Doch er hatte nicht mit der Klugheit der Beiden gerechnet. Sie gingen, wie es eben so bei Frauen üblich ist, gemeinsam aufs WC und notierten sich alles zur Vorsicht in ihr kleines Handtaschentelefonbuch. Bestens gelaunt kehrten sie zu ihrer Partygesellschaft zurück und spendierten ebenfalls eine Getränkerunde.
3Jahre später konnte Joe wieder beruhigt schlafen, denn er heiratete Juditha, und so blieb das Rezept vom Morelli Cocktail in der Familie.