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3 Minuten Lesezeit (580 Worte)

„Stillstand“

Bestens gelaunt nach einer sehr gelungenen Trainingseinheit – bei der wieder einmal auch Eltern durch gute Atmosphäre und Aufsicht an den Bewegungsstationen zum Erfolg beitrugen – kam ich nach Hause. Ein Lächeln auf den Lippen, musste ich besonders an eine Begebenheit gegen Ende der Stunde denken.

Beim Wegräumen der großen Gymnastikbälle halfen mir Eltern und Kids. Wir mussten durch einen anderen Bereich der Halle, wo ältere Damen aufopferungsvoll Gymnastik machten. Meine jüngsten Sportkinder betrachteten durchaus mit Interesse die Übungen der Frauen im fortgeschrittenen Alter. Einer meiner Jüngsten – gerade mal vier – fragte laut und unüberhörbar:
„Trainer, ist das der Sport für alle Omas?"
Einen Moment lang hätte man eine Stecknadel fallen hören, obwohl gut und gerne zwanzig Personen in diesem Abschnitt der Halle gleichzeitig unterwegs waren.

Kaum zu Hause, klingelte das Telefon. Wir erfuhren, dass Mamas Cousine G. einen unerwarteten Herzstillstand erlitten hatte und auf die Intensivstation verlegt wurde.

Für Mama war das eine deutlich schlimmere Nachricht als für uns – zumal Mama und Papa erst am Samstag bei ihr im Krankenhaus gewesen waren. Es ging ihr den Umständen entsprechend gut. Unsere Eltern beschrieben sie als munter und ausgesprochen gesprächig.

Wir sorgten uns sehr, dachten aber; Das schafft sie, sie ist stark.
Sie hatte sich auch von einer Operation, bei der ihr eine neue Herzklappe eingesetzt wurde, großartig erholt und sich ins Leben zurückgekämpft.
Sie war wieder in der Stadt unterwegs. Ich bin ihr dort mehrmals begegnet – bis auf den Rollator, den sie brauchte, wirkte sie fit und klar genug, um allen Herausforderungen des Lebens zu trotzen.

Heute Abend, während Vater und ich auf der Vorstandssitzung unseres Vereins waren, kam der Anruf eines Bekannten:
Cousine G. hat es nicht geschafft.
Am Nachmittag war sie verstorben. Mein Bruder war glücklicherweise bei Mama, informierte uns per WhatsApp; woraufhin Vater und ich die Sitzung sofort verließen und nach Hause eilten.

Für Mama natürlich ein großer Schock.
Sie war immer für Cousine G. da; übernahm Einkäufe, erledigte Friedhofsarbeiten und war bei Krankheiten oder Krankenhausaufenthalten stets aufopferungsvoll an ihrer Seite.
Cousine G. war durchweg präsent in Mamas Leben. Von der Kindheit bis weit ins siebte Lebensjahrzehnt hinein.

Dieser Verlust tut besonders weh – noch mehr, als es ohnehin schon schmerzt, wenn man einen gemochten und geliebten Menschen verliert.
Und der Zeitpunkt fühlt sich besonders grausam an.
Wobei für einen Trauerfall gibt es wohl nie den richtigen Zeitpunkt.
Als hätten Eltern in den vergangenen 16 Monaten mit dem Tod von Schwager, Schwester, Klassenkameraden und mehreren Verwandten und Bekannten nicht schon genug Verluste erlitten.

Manchmal ist es einfach zu viel. Einfach zu viel!

Ich werde mich an Mamas Cousine G. erinnern als die Frau, die mir als Kind zu Weihnachten immer Hörspiele von „Der Hexe Schrumpeldei" schenkte.
An eine Frau, die ihre Meinung sagte – ob bei der Fastnacht, gegenüber ihren Mietern oder innerhalb der Familie.
Mit der ich einige Busfahrten erlebte, bei denen wir nebeneinandersaßen und sie mit mir die Familie auf Erinnerungswürdige und liebevolle Weise auseinanderpuzzelte und wieder zusammensetzte.
An eine Frau, die großzügig war, besonders wenn man etwas für sie erledigte. Geschenkt wollte sie nichts haben.
Ein Mensch, mit dem ich stets gut auskam.

Mit Herz und Kopf sind wir sicher bei Mamas Cousine G., die wir alle sehr gerne mochten.
Noch mehr allerdings – dass bitte ich uns nachzusehen – sind unsere Gedanken bei Mama.
Bei der Hoffnung, dass sie diesen so unerwarteten Verlust einigermaßen gut wegsteckt.




Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?


„Oder vielleicht doch?“
 

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