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„Umzugsgedanken zur Fastnachtszeit“

Dieses Fastnachtswochenende war einfach herrlich, unbeschwert und voller Lebensfreude. Es war faszinierend zu sehen, wie sich so viele Menschen von der Musik und der ausgelassenen Stimmung und Fröhlichkeit tragen ließen.
Natürlich gab es auch den ein oder anderen, der durch den Alkohol etwas ins Wanken geriet. Aber insgesamt blieben alle friedlich und höflich, zumindest solange ich bei den Veranstaltungen vor Ort war.

Was mich jedoch nachdenklich stimmte, war die Toleranz gegenüber Alkohol bei manchen Umzügen. Bei dem Umzug in „D." war in den letzten Jahren der Konsum von Alk- und weiteren Rauschmitteln auf den Wagen ausdrücklich verboten. Doch in diesem Jahr schien es keine solchen (mehr) Einschränkungen zu geben?

Besonders traurig war für mich eine Gruppe von Umzugsteilnehmern, die eigentlich bestätigt worden war, mitzumachen, aber dann wegen zu breiter Reifen ihrer Wagen nicht teilnehmen durften. Die Gruppe, deren Mitglieder alle nicht älter als 25 Jahre waren, wirkte nach der Absage besonders geknickt.
Ich schlug vor, sie sollten doch als Fußgruppe mitmachen. Doch die Enttäuschung war zu groß, und der Vorschlag wurde schnell abgelehnt. Ich kann ihre Enttäuschung so gut nachvollziehen, nach all der Mühe und Liebe, die in die Gestaltung der Wagen und die Kostüme sicher gesteckt wurden, war die Absage eine hart zu Schluckende Pille.

Ich musste beim Umzug in „D" kaum jemanden ansprechen. Die Teilnehmer kamen von sich aus auf mich zu: „Hey, kannst du ein Foto von uns machen?" Clever, wie sie das anstellten! Oft durfte ich mein Foto machen und wurde dann gebeten, ein weiteres Bild von der Gruppe mit einem Handy zu schießen.

Es war ein sonniger Tag, die Menschen waren gut gelaunt, und als der Umzug ins Rollen kam, war ich mitten im Geschehen – fotografisch gesehen. Das erste Mal seit Jahren fotografierte ich mit einem großen 55–210mm Objektiv und wechselte später zu meinem kleineren 18–72mm Objektiv.

An diesen Tagen vertrage ich sogar Mallorca-Musik und Gassenhauer, besonders gut.
Ich mag es, den Umzug an zwei unterschiedlichen Stellen zu fotografieren: zuerst an einem belebten Ort, wo sich viele Menschen versammeln, und später an einer ruhigeren Stelle, wo ich ungestellte Gruppenbilder aufnehmen kann. Die Bilder entstehen, wenn die Wagen und Fußgruppen nicht mehr dicht an dicht gedrängt fahren und laufen. Ich genieße es, mit den Teilnehmern zu plaudern, und finde, dass Fastnacht auf so vielen Ebenen Menschen zusammenbringt – ohne dass es aufdringlich wird.
Man schaut einfach zu, erfreut sich an den Kostümen, jubelt oder fotografiert – und das war's. Ein wunderbares und seltenes Miteinander!

Noch mehr Spaß hatte ich beim Jubiläumsumzug in G. Hier hatte ich zum zehnten Mal die Gelegenheit, diesen besonderen Umzug festzuhalten. Und spätestens dann wird mir klar, wie die Zeit vergeht. Einige Gruppen waren schon am Vortag dabei, was das „Hallo" umso herzlicher machte.

In diesen zwei Tagen war es kaum jemandem ein Anliegen, sich gegen ein Foto zu wehren – mit Ausnahme derer, die darum baten, nicht abgelichtet zu werden, weil sie offiziell noch krankgeschrieben waren.
Es war ein schönes Gefühl, dass mir die Umzugsteilnehmer so viele Fotowünsche abverlangten. Es scheint, als ob die Zahl jedes Jahr wächst.

Ein kleiner Schreckmoment kam, als mein Fotorucksack direkt hinter mir lag, während ich einen Umzugswagen fotografierte.
Ein Dienstwagen der Ordnungsbehörde hielt plötzlich neben mir an. Ein Ordnungshüter stieg aus, nahm meinen Rucksack in die Hand und fragte dann, wem der Rucksack gehörte? Es war eindeutig mein Rucksack, besonders, weil ich direkt davorstand. Was ich dem Mann von der Ordnungsbehörde mitteilte.
Trotzdem bekam ich eine etwas unnötige, barsche Ansprache: „Machen Sie das ja nie wieder", rief er mir zu, bevor er wieder kopfschüttelnd in das Auto stieg und davonfuhr. Dieser Vorfall hinterließ ein deutliches Geschmäckle bei mir. Ich fühlte mich zu Unrecht kurzzeitig vorgeführt.

Es gab aber auch viele herzliche Begegnungen.
Ich traf bekannte Gesichter, wie Papas Cousin und seine Frau, Menschen, mit denen ich zusammen Sport gemacht oder die ich trainierte hatte, oder Leute, die ich längst vergessen hatte. Diese kurzen, aber nette Momente des Wiedersehens waren für mich besonders wertvoll. Und das hat mich überrascht – ich war (und bin nicht) der Typ für Umarmungen, aber an diesem 1. und 2. März 2025 schien das irgendwie zu passen. Ein Fastnachtswunder?

Das Wetter war herrlich frühlingshaft. So sehr, dass ich in meiner dicken Jacke fast ins Schwitzen geriet und mein Wintermützchen abnahm. Die Vielfalt der Umzugsteilnehmer war einfach bemerkenswert: Musikappellen, Gugge-Musik, Blasorchester, Fußgruppen, Tanzgruppen, Sportvereine, Chöre und viele mehr. Ich mochte sie alle.
Vielleicht lag es daran, dass mir die Umzugsteilnehmer nicht nur mit Getränken wie Wasser und Cola, sondern auch mit Äpfeln, Bonbons, Keksen und kleinen Leberwursthäppchen versorgten?

In G. war ich auch kurz auf dem Festplatz aktiv, aber die Musik dort war mir dann doch zu laut, und das Gedränge zu dicht. Nach einer Dreiviertelstunde zog es mich vom Festplatz in G. wieder nach Hause, und ich machte mich mit dem Bus auf den Weg. Auch im Bus war die Stimmung ausgelassen.

Zuhause angekommen, gab es dann das Abendessen mit der Familie. Danach widmete ich mich der Auswertung der Bilder, schickte die ersten Gruppenfotos über die sozialen Medien und hörte dabei eine Menge Podcasts. Ich bin sicher, dass ich durch diese Erlebnisse wieder eine Menge über mich selbst gelernt habe. Es scheint unweigerlich, dass man sich selbst besser kennenlernt, wenn man auf (so viele verschiedene) Menschen trifft.

Ich freue mich auf zwei weitere Tage voller Fastnacht und hoffe, noch das ein oder andere schöne Erlebnis mitzunehmen. Wenn der manchmal schnöde Alltag wiedereinsetzt, kann (und werde) ich auf diese Momente zurückblicken und davon zehren.


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