DER MARKISENMANN
Jan Weiler
Daten:
Verlag: Heyne
Sprache: Deutsch
Umfang: 336 Seiten
Erscheinungsdatum: 12.04.2023
Inhalt:
Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger, als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.
Meinung:
Das Buch lag nun schon eine Weile auf meinem SUB, weil ich mich nicht so richtig rangetraut habe, obwohl es mich äußerlich ziemlich angesprochen hat. Die Geschichte eines pubertierenden Mädchens, das die Ferien bei ihrem unbekannten oder auch unscharfen Vater im Ruhrpott verbringen muss. Der hat auch noch einen ziemlich langweiligen Job. Markisen-Vertreter. Ist das der Stoff für eine gute Story? Ich hatte echt bedenken. Doch die waren vollkommen unbegründet. Der Roman glänzt nicht etwa durch rasante Szenen und einen gigantischen Spannungsbogen. Man weiß, wohin die Reise geht. Doch die Art, wie der Autor erzählt, hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Subtil, skurril und mit Tiefgang. Eine Ost-West-Geschichte, ohne mahnenden Finger. Die Grenzen von Gut und Böse verschwimmen. Kein Mensch ist grundlos wie er ist. Und Glück ist nicht abhängig von dem was wir besitzen. Kapitalismus nicht als Allheilmittel. Schuld ist manchmal Kopfsache. Und unsere Wurzeln wichtiger, als wir vielleicht denken. Die Geschichte hat mich tief berührt. Unerhört.
Nicht jedes Buch schafft es in mein Bücherregal. Dieses schon. Könnte mir auch gut vorstellen, dass das Buch mal verfilmt wird.
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