Creepypasta für Luni | April 2025

3 Tage 14 Stunden her - 2 Tage 10 Stunden her #6269
Creepypasta für Luni | April 2025 wurde erstellt von Fizzy Lemon
Im Morgengrauen erwachte eine junge schwarzhaarige Frau mitten im Wald. Nur langsam kam sie zu sich und blickte durch den Nebel, der sich zwischen den Bäumen wand. Ihre Hand fühlte das feuchte Moos unter sich und sie spürte die Kälte des Morgens. Der Nebel, eine graublaue Suppe, durchfeuchtete langsam das dünne weiße Nachthemd, das sie als einziges trug. Sie fror und rappelte sich auf. Nebelwölkchen atmend, schaute sie sich fröstelnd um. Wo war sie? Und wie kam sie hierher? Was ist geschehen? Die Fragen wummerten durch ihren Kopf und langsam stieg Panik in ihr auf. Ihr Leib zitterte von der Kälte, die ihr in die Glieder biss und ihre Zähne begannen zu klappern. Sie versuchte sich zu orientieren, doch egal in welche Richtung sie auch blickte, überall war nichts weiter als Wald. Mehr um der Kälte entgegenzuwirken, als wirklich etwas sinnvolles zu tun, lief sie los. Barfuss stakste sie über den Waldboden. Kleine Äste, Steinchen und dergleichen mehr stachen in ihre blanken Fußsohlen und machten jeden Schritt zur Qual. Aber ihr blieb nichts anderes übrig. Sie blendete den Schmerz aus und lief.

Plötzlich kam sie an eine Lichtung. Eine mit Farnen bestandene Fläche, über der sich langsam der Nebel lichtete. Sonst nichts. Sie rief panisch „Hallo?“, aber wusste selber gut genug, dass sie sich das auch sparen konnte, denn hier war weit und breit niemand, der sie hätte hören können. Kurz dachte sie an die alte Frage, ob ein umfallender Baum ein Geräusch verursacht, wenn niemand da ist, der es hört. Genau so kam sie sich im Moment vor. Sie versuchte sich zu erinnern, ob sie diese Lichtung kannte. Versuchte Wegemarken zu finden, die ihr verrieten, wo sie ist. Aber alles war ihr fremd. Und der Wald seltsam still. Das fiel ihr jetzt erst, als sie an das Geräusch dachte, auf. Kein Vogelgezwitscher, keine Käuze, kein Knacken. Nicht einmal Windrauschen war zu hören. Alles war auf eine surreale Weise still.
Ohne weitere Gedanken lief sie auf die Lichtung, als plötzlich der Boden unter ihr nachgab. Sie fiel in die Tiefe und schlug mit einem dumpfen Knall auf. Schwärze umfing sie.

Als sie wieder aus der Ohnmacht, die sie umklammerte, erwachte, blinzelte sie im fahlen Licht um sich. Sie erkannte, dass sie durch einen Spalt im Waldboden brach, der wohl von Wurzeln, Moos und anderen Gewächsen zugewachsen war und sie das Glück hatte, genau auf diesen Spalt zu treten und durchzubrechen. Die Schmerzen in ihrer Schulter, ihren Rippen und ihrer Hüfte, hatte sie den Steinbrocken zu verdanken, auf denen sie aufschlug und dann das Bewusstsein verlor. Diese Trümmer waren wohl einst an der Decke dieses unterirdischen Raumes und wo die einmal waren, brach sie durch. Mühsam rappelte sie sich auf und schaute zu dem Spalt empor, durch den fahles Licht fiel und den kargen Raum etwas erhellte. Wie sollte sie hier je wieder herauskommen? Sie war wie ein Tier in der Falle. Hochklettern konnte sie nirgends. Die Wände waren zu hoch und zu glatt. Nichts, woran man Halt fand. Außer einer langen Wurzel, die sie gerade so zu fassen bekam. Als sie versuchte daran hochzuklettern, riss die Wurzel mit einem peitschenden Knall ab und sie landete unsanft auf ihrem Hintern. Wieder machte sich Panik in ihr breit, denn die kleinste Hoffnung, die noch in ihr war, zerbarst in diesem Augenblick wie eine fragile Glaskugel. Tränen standen ihr in den Augen und sie fragte sich nur noch „Warum?“. Ohne wirklich eine Antwort darauf zu erwarten. Sollte ihr Leben so enden? In einem maroden Verlies irgendwo im Wald, mit nichts weiter an, als einem mittlerweile völlig verdreckten und durchnässten Nachthemd, das aus Uromas Zeiten stammen könnte?

Nein! Dagegen wehrte sie sich mit allen Kräften. Neuer Mut durchfloss ihre Adern und sie begann, den Raum abzusuchen. Hinter den Trümmern erkannte sie einen Durchgang. Mit viel Mühe schaffte sie es, ein paar der Trümmerteile beiseite zu schieben und sich so eine Lücke zu schaffen, die groß genug ist, damit sie hindurchschlüpfen konnte. Der grobe Stein kratzte an ihrem Leib, als sie sich durch die enge Öffnung zwängte und endlich in einen weiteren Raum kam. Das spärliche Licht, das durch die Trümmerlücke fiel, gab gerade soviel preis, dass sie den Raum als Umkleide erkennen konnte. Offene, teils rostige Metallspinde standen an der Wand, davor verwitterte Holzbänke. Weiter nichts. Da erkannte sie in der dunkelsten Ecke des Raums ein rostiges Eisengeländer, neben dem eine Treppe hinabführte. Mit pochendem Herzen stellte sie sich auf die oberste Stufe und blickte hinab in die Dunkelheit, aus der sie undefinierbare Geräusche vernahm...

So, liebe Luni, nun darfst weiterschreiben. Bin gespannt auf Deine Fortsetzung.

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1 Tag 8 Stunden her #6276
Teilzeitmutti antwortete auf Creepypasta für Luni | April 2025
Da les ich und bin total gespannt wie es ausgeht... Und dann kommt "Fortsetzung folgt". 

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16 Stunden 24 Minuten her - 15 Stunden 36 Minuten her #6279
Luni antwortete auf Creepypasta für Luni | April 2025
Vorsichtig legte sie ihre Hand auf das Eisengeländer und trat Schritt für Schritt die Treppe hinunter. Auf der letzten Stufe sah sie einen dunklen Gang vor sich. Gerade als sie ihn betreten wollte, nahm sie ein verrostetes, stark abgenutztes Schild wahr. Es hing über ihr von der Decke. "Vor Eintritt bitte umziehen!" konnte sie darauf noch entziffern. Sie sah an sich hinunter, betrachtete ihr Nachthemd und dachte sich nichts weiter dabei.
Durch den dunklen Gang stapfend, lief sie mit ausgestreckten Armen gefühlt eine halbe Ewigkeit. Kein Licht drang in ihre Umgebung und so nutzte sie ihre Arme um mögliche Hindernisse rechtzeitig zu erkennen und tastete sich im Dunkeln voran.
Von weitem sah sie irgendwann eine Lichtquelle vor sich. Ein schwach flackerndes Licht deutete auf eine kleine Tür am Ende des Ganges hin. Diese Tür war schmal und klein, gerade groß genug, dass sie gebückt durchgehen konnte.
Sie öffnete die Tür und trat in eine große Halle voller Menschen. Der Boden spiegelte glänzend einen Teil der Umgebung wider und sogar die Wände waren mit Glanz-Fliesen ausgestattet. Sie sah sich weiter um und konnte Menschen sehen, die auf Sitzbänken saßen und auf etwas warteten. Einige waren in Zeitschriften vertieft, andere unterhielten sich mit ihrem Gegenüber und wieder einige, schienen sichtlich ungeduldig zu sein.
Sie konnte in dieser großen Halle verschiedene Rezeptionen ausmachen, hinter denen Menschen hektisch das Aufkommen zu bearbeiteten schienen.
Langsam trat sie aus der Tür heraus, in der sie bis dahin immer noch halb stand und sah sich weiter um. Neben den Sitzbänken und den Rezeptionen, sah sie Litfaßsäulen aus denen im Sekundentakt noch mehr Menschen kamen. "Entschuldigung? Darf ich mal vorbei?!" vernahm sie eine fremde Stimme hinter sich. Als sie sich umdrehte sah sie, dass ein Mann gerade aus der Tür kam, aus der sie vor wenigen Sekunden auch kam. Es war ebenfalls eine Litfaßsäule. Gerade noch dachte sie: "Ich kam aus einer Litfaßsäule?....wo bin ich denn hier???", da streifte der fremde Mann auch schon an ihr vorbei in Richtung der nächstgelegenen Rezeption.

Fortsetzung folgt...
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8 Stunden 18 Minuten her #6281
Fizzy Lemon antwortete auf Creepypasta für Luni | April 2025
Das Gewusel in dieser von Neonlicht erhellten Halle war wie in einem Ameisenhaufen. Das unverständliche Stimmenwirrwarr um sie herum war symptomatisch für die Situation, in der sie sich befand. Es war auffallend warm hier und die glänzenden Fliesen, die das kalte Licht reflektierten, ließen alles in einem unwirklichen Glanz erstrahlen. Sie spürte unter ihren nackten Füßen auch keine Kälte des Bodens. Auch von ihm strömte eine wohlige Wärme aus, als ob er beheizt wäre. Ständig liefen Leute an ihr vorbei und alle hatten eines gemeinsam: Ihr Gesicht war nicht zu erkennen. Als ob sie anonymisiert wurden. Man erkannte, wo das Gesicht sein sollte, aber der Rest waren diffuse Schleier. Sie sah an sich herunter, sah das alte Nachthemd, das völlig verdreckt und durch den Sturz und die Trümmerteile an ein paar Stellen eingerissen und dadurch löchrig war. Die Menschen – zumindest dachte sie, es seien Menschen – waren alle in Anzug oder Kostüm gekleidet. Viel zu fein, als dass sie mit diesem Fetzen am Leib hier her passen würde, jedoch schien niemand daran Anstoss zu finden. Ab und zu wurde sie an der Schulter ein bisschen zur Seite geschoben, damit wieder eine Person an ihr vorbeirennen konnte, aber weder sprach man mit ihr, noch schien man sie zu beachten.
Der schrillende Klang einer Sirene durchschnitt plötzlich den Raum. Die Schwarzhaarige zuckte zusammen und blickte sich angsterfüllt um, aber eine Panik oder dergleichen, was sie aufgrund dieses Alarms erwartet hatte, gab es nicht. Die Wartenden falteten ihre Zeitungen zusammen, standen von den Sitzbänken auf und gingen gemütlich in ein und dieselbe Richtung.
„Entschuldigen Sie“, sagte die Frau im Nachthemd zu einem der Vorbeieilenden, den sie am Arm packte und so stoppen wollte, „können Sie mir sagen, wo ich hier bin?“
Doch der Mann entwand sich ihrem Griff und eilte hektisch zu einer der Rezeptionen ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Das gleiche wiederholte sich noch ein paar Mal, egal ob es ein Mann oder eine Frau war. Plötzlich blitzte aus der Richtung, in die die vorhin Wartenden gemeinsam liefen, ein rotes Licht auf, das die gesamte Halle erfasste. Für ein paar Momente war alles still. Totenstill. Das rote Leuchten wurde wieder zu dem kalten Weiß der Neonlampen und die Kakophonie der Rezeptionen und der Menschen davor war wieder zu hören.
„Was ist das hier? Warum bin ich hier?“, fragte sie sich selbst und ließ sich auf einen freien Platz der Wartebänke fallen, senkte den Kopf in die Hände und begann vor Verzweiflung zu weinen.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte eine männliche Stimme.
Sie schaute auf und erkannte einen dünnen Mann, der sie aus graugrünen Augen musterte. Er hatte ein Gesicht! Ihre braunen Augen leuchteten kurz auf. Das erste Mal seit ihrem Erwachen im Wald, nimmt jemand von ihr Notiz. Jemand, der ein Gesicht hat und der mit ihr spricht. Sie stand auf und reichte ihm die Hand.
„Sagen Sie mir bitte, wo ich hier bin? Was ist das für eine Halle und was hat das alles zu bedeuten?“, sagte sie schnell aber gefestigt zu ihm.
Doch der Mann lächelte nur und schaute sie an, ohne weiter etwas zu erwähnen oder zu tun. Er stand einfach nur da.


Fortsetzung folgt...

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