„Baguette-Idealist“

Der Sonntag hatte zwei kleinere Höhepunkte. Zu einem ein Blick in meinen Stammchat.
Dazu kamen heiße Baguettes beim Familienessen, und was soll ich sagen? Wie gut sich so ein, zwei oder drei Schinken- oder Champignon-Baguettes im Bauch anfühlen können! Einfach toll. Wärmt nicht nur den Magen, sondern auch die Seele.

Mit meinem Bruder lag ich im leichten Clinch. Ein Wort ergab das andere, und schon hatten wir uns verbal in den Haaren. Die Worte flogen hin und her, bis er plötzlich Themen ins Spiel brachte, die mit unserer eigentlichen Auseinandersetzung rein gar nichts zu tun hatten.
Thema verfehlt, Bruderherz, setzen, 4 Minus.

Ich war sicher – sogar ganz sicher - auch nicht nett zu ihm.
Aber immer nur einstecken, wie in meiner Kindheit, Jugend – oder bis ich ungefähr 30 war – ist heutzutage nicht mehr mein Ding.
Früher dachte ich: Innerhalb der Familie und im Freundeskreis wird erst recht niemand attackiert, nicht mal verbal. Die dürfen schimpfen, Frust ablassen oder auch mal über die Stränge schlagen – und ich?
Ich höre halt weg.

Denn das sind die Menschen, die man liebt, die man schätzt und die man nicht missen will. Auch wenn es mal kracht.
Ganz ehrlich? So ein Idealist bin ich in diesen und einigen anderen Punkten wohl nicht mehr.
Dafür in anderen Bereichen wahrscheinlich immer noch viel zu verträumt.
Aber was soll ich machen?

So bin ich halt. Und wahrscheinlich will (und werde) ich auch genau so bleiben.

Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?