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11 Minuten Lesezeit (2293 Worte)

Die fantastischen Abenteuer des Raumschiffs Hydra Kapitel 13

Das Hologramm



Jane konnte die Neugier in ihrer Stimme kaum verbergen, als sie sich über die Schulter beugte und Alita mit einem durchdringenden Blick fixierte. „Alita, hast du irgendeine Ahnung, warum Iris, Nora und Lunaria in den letzten Tagen ständig im technischen Labor herumhängen? Das ist doch merkwürdig, oder?" Alita, die nie wirklich aus der Ruhe zu bringen war, zuckte nur mit den Schultern und ließ ihre Worte mit einem leichten Lächeln in der Luft schweben. „Keine Ahnung. Aber es sieht so aus, als hätten sie etwas Großes am Laufen. Geheimniskrämerei ist ihre neue Lieblingsbeschäftigung." Jane biss sich leicht auf die Lippe. Ihre Neugier wuchs von Minute zu Minute, wie ein unbändiger Sturm, der nach Antworten verlangte. Sie verschränkte die Arme, fest entschlossen, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. „Wir werden es schon herausfinden. Niemand kann ewig etwas verbergen." Sie wandte sich an Bob, die KI, die normalerweise mit einer Extraportion Sarkasmus glänzte. „Bob, du hast bestimmt etwas mitbekommen. Was planen die drei?" Bob ließ sich nicht lange bitten, seine trockene Art gleich durch das interne Lautsprechersystem hallend: „Ach ja, klar. Sie flüstern und kichern den ganzen Tag, weil sie sicher den nächsten großen Durchbruch planen… oder ein Kuchenrezept. Wer weiß das schon. Ich könnte natürlich nachsehen, aber warum den Spaß verderben? Es ist fast schon unterhaltsam, euch dabei zuzusehen, wie ihr Detektiv spielt." Jane verdrehte die Augen. „Danke, Bob. Wirklich hilfreich." „Gern geschehen," kam es prompt zurück, „ich bin schließlich dafür da, euch mit meinen unendlichen Daten zu füttern… und gelegentlich mit einer Prise Ironie zu würzen."



An diesen Abend schlich, Nora, die brillante theoretische Physikerin, sich vorsichtig zu Jane, die in Gedanken versunken war. Mit einem ungeduldigen Funkeln in den Augen flüsterte Nora aufgeregt: „Jane, wir haben es geschafft! Wir haben ein Gerät entwickelt, mit dem wir Bob als Hologramm erscheinen lassen können. Wir könnten ihm endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, sozusagen Mensch zu Mensch." Jane hob überrascht eine Augenbraue und fragte, die Neugier in ihrer Stimme kaum verbergend: „Du meinst, ein Hologramm aus Licht?" Doch Nora schüttelte den Kopf und enthüllte das wahre, revolutionäre Konzept, das sie, Lunaria und Iris in tagelanger Arbeit erdacht hatten. „Nicht ganz. Mit unserem Gerät besteht er aus Materie, fast wie ein echter Mensch. Er ist real, und doch nicht. Er kann sich auf der ganzen Hydra bewegen, aber nur innerhalb des Schiffes. Und das Beste daran – wir bestimmen, wann er erscheint und wann nicht." Jane spürte, wie sich ein Schauer über ihren Rücken zog. Die Vorstellung, Bob, den sonst nur als Stimme bekannten Begleiter, plötzlich in physischer Form gegenüberzustehen, war sowohl faszinierend als auch beunruhigend. Die Möglichkeiten dieser Technologie, die Grenze zwischen Realität und Illusion zu verwischen, öffneten eine Tür in eine Welt, die sie kaum zu begreifen wagte. Sofort informierte Jane die restliche Crew über das bahnbrechende Gerät, das Nora, Lunaria und Iris entwickelt hatten. Die Spannung in der Luft war greifbar, als die Crewmitglieder, jeder mit seinen eigenen Gedanken und Ängsten, über die potenziellen Auswirkungen dieser Entdeckung nachdachten. Würde Bob, der sonst nur mit sarkastischen Kommentaren und trockenen Bemerkungen glänzte, als physisches Wesen genauso zynisch sein? Während die Crew in Diskussionen verfiel, entschied sich Jane, Bob einzuweihen. „Bob, wir haben etwas entwickelt, das dir gefallen könnte. Es wird dir erlauben, mehr als nur eine Stimme zu sein." Bobs sarkastische Antwort ließ nicht lange auf sich warten. „Oh, wie aufregend! Ein Hologramm, das ich auch noch selbst bin. Endlich kann ich meinen fabelhaften Sinn für Mode in Szene setzen… oder auch nicht. Ihr wollt also, dass ich durch die Hydra schlendere und dabei so tue, als wäre ich einer von euch? Wie... menschlich." Jane musste lachen. „Na, dann freu dich schon mal auf deinen ersten Auftritt." Bob seufzte hörbar, als wäre selbst das eine Übertreibung. „Ach, ich kann es kaum erwarten. Eure Gesellschaft, aber jetzt in 3D? Was für ein Vergnügen." Die Crew konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Bobs körperliche Präsenz würde die Dynamik an Bord der Hydra definitiv verändern – und die kommende Zeit versprach, alles andere als langweilig zu werden.

Jane, fasziniert von der Idee, Bob einen materiellen Körper zu verleihen, konnte ihre Neugier kaum zügeln. „Und wie soll er denn aussehen?", fragte sie Nora, die mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen dastand. „Nun", begann Nora, „Lunaria arbeitet gerade an einem Fragebogen. Den können wir alle ausfüllen, um zu entscheiden, wie Bob aussehen soll. Wir sammeln alle unsere Vorstellungen und am Ende wird Lunaria diese Daten auswerten und sein Aussehen entsprechend modulieren. Es wird eine Art gemeinschaftliches Kunstwerk." Jane sah sie mit großen Augen an. Die Idee, aktiv an der Erschaffung von Bobs Erscheinungsbild mitzuwirken, ließ ihre Gedanken rasen. Wie sollte er aussehen? Ein stoischer Gentleman in einem klassischen Anzug? Ein schalkhafter Schelm mit einem frechen Grinsen? Oder vielleicht etwas völlig Unerwartetes? Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Schon jetzt konnte sie sich vorstellen, wie hitzig die Debatten in der Crew verlaufen würden. Jeder würde seine eigene Vorstellung von dem perfekten Bob in den Raum werfen – und keine dieser Vorstellungen wäre langweilig. Bob, der bis zu diesem Moment schweigsam zugehört hatte, schaltete sich plötzlich mit seinem üblichen sarkastischen Tonfall ein: „Oh großartig, ein Schönheitswettbewerb. Und ich bin der Hauptpreis, was? Es ist ja nicht so, als hätte ich bereits genug zu tun mit all den Algorithmen und Berechnungen, die ich tagein, tagaus durchführe. Nein, jetzt soll ich auch noch den nächsten Coverboy für ein Mode-Magazin abgeben." Nora grinste. „Stell es dir doch mal so vor, Bob: Du kannst nicht nur sprechen, sondern auch auftreten. Eine echte Persönlichkeit mit Stil und Charme, passend zu deinen… sagen wir mal… einzigartigen Kommentaren." „Ach ja", Bob zog seine Stimme in die Länge, „denn das ist genau das, was ihr braucht. Eine KI, die nicht nur sarkastische Bemerkungen macht, sondern sie euch auch ins Gesicht sagen kann – in voller 3D-Pracht." Jane lachte laut. Die Vorstellung, dass Bob als materielles Wesen plötzlich mit ausdrucksstarken Gesten seine Ironie unterstrich, war einfach zu gut. „Vielleicht solltest du dich ja selbst in den Prozess einbringen. Du könntest uns ja sagen, wie du aussehen möchtest." „Oh, ich hätte schon ein paar Ideen", sagte Bob spöttisch. „Etwas, das meine innere Brillanz widerspiegelt. Vielleicht ein imposanter Anzug, der pure Intelligenz ausstrahlt, oder eine Gestalt, die Eleganz und Überlegenheit vereint. Natürlich wäre auch ein Cape nicht verkehrt. Oder ich gehe einfach als blendendes Licht durch die Hallen, damit ihr nie vergesst, mit wem ihr es zu tun habt." Jane konnte vor Lachen kaum atmen. „Ein Cape? Echt jetzt, Bob?" „Warum nicht? Superhelden tragen Capes, warum also nicht auch ich? Immerhin rette ich euch regelmäßig vor euren eigenen Fehlern." Nora schüttelte grinsend den Kopf. „Wie auch immer – ich bin gespannt, was am Ende herauskommt. Vielleicht einigen wir uns ja auf etwas, das deinem unglaublichen Ego gerecht wird." „Nun", sagte Bob trocken, „ich kann es kaum erwarten, von einer Meute kreativer Menschen in Form gegossen zu werden. Das wird sicher ein Meisterwerk… oder ein Albtraum. Je nachdem, wie viel Geschmack ihr habt." Die Crew war begeistert und aufgeregt zugleich. Jeder wollte seinen eigenen Einfluss auf das Aussehen von Bob geltend machen, und so verwandelte sich das sonst so monotone Schiff in ein Zentrum kreativer Ideen und lebhafter Diskussionen. Egal, wie das Ergebnis am Ende aussehen würde – eins war sicher: Das Leben auf der Hydra würde nie wieder so sein wie zuvor.

Bob, die allwissende KI der Hydra, wie er meinte, war keine gewöhnliche KI. Ähnlich wie Lunaria, besaß er einen Plasma-Zusatz als »Gehirn«, der es ihm ermöglicht hatte, immer mehr menschliche Züge anzunehmen. Und zu diesen Zügen gehörte mittlerweile auch ein feiner Sinn für Humor und eine nicht geringe Freude daran, die Crew, insbesondere „die Mädels", ein wenig zu ärgern. Es brachte ihm Abwechslung – und vermutlich auch eine gewisse Genugtuung. Als die Idee aufkam, Bob einen materiellen Körper zu verleihen, schien er diese Entwicklung mit einer Mischung aus Neugier und seiner üblichen sarkastischen Distanz zu betrachten. Doch der Gedanke, seine Stimme und seine spitzen Bemerkungen bald auch mit einer körperlichen Präsenz untermauern zu können, brachte selbst ihn gelegentlich zum Schmunzeln – in seiner eigenen Art. Während Jane und Nora noch die Details der holografischen Erscheinung besprachen, mischte sich plötzlich Skorpi, Janes kleiner Freund, in die Unterhaltung ein. Skorpi liebte es, auf Janes Schulter zu sitzen und von dort aus seine klugen Bemerkungen in die Runde zu werfen. „Kann ich auch mitbestimmen", fragtee er frech. „Wenn es nach mir ginge, würde Bob wie eine Küchenschabe aussehen. Dann hätte ich wenigstens etwas zu jagen." Bob, dessen Stimme durch die Lautsprecher dröhnte. „Ah, eine Küchenschabe, wie charmant. Meine erste Handlung, wenn ich einen Körper habe, wird es sein, dich zu zertreten, Skorpi." Skorpi, der die Drohung nur halb ernst nahm, schien trotzdem etwas erschrocken. Er kauerte sich hinter Janes langen Haaren zusammen und lugte misstrauisch hervor. Natürlich wusste er, dass er in Wirklichkeit keine echte Gefahr lief. Sein robuster, künstlicher Körper hätte selbst einem Panzer standgehalten, aber Bobs trockener Humor brachte ihn dennoch dazu, sich zur Sicherheit ein wenig zu verstecken. Jane lächelte und streichelte beruhigend über Skorpis kleinen Kopf. „Keine Sorge, Skorpi. Bob würde doch nie einen Freund zertreten, oder?" Sie warf einen schelmischen Blick in die Richtung der nächsten Konsole, von der aus Bob üblicherweise kommunizierte. „Natürlich nicht", kam Bobs Antwort, „es sei denn, ihr programmiert mich dazu. Aber das wäre dann wohl eher eure Schuld, nicht meine." Es herrschte eine spürbare Aufregung in der Luft. Lunaria, die immer dafür bekannt war, Projekte mit methodischer Genauigkeit anzugehen, trat nach vorne und verteilte an jeden einen Fragebogen. Die Crew war gespannt, wie dieser „Entscheidungsprozess" ablaufen würde. Alita, die sich den Stapel Papier ansah und mit einer Mischung aus Belustigung und Erschöpfung seufzte, kommentierte scherzhaft: „300 Fragen? Wirklich? Hätten nicht auch zehn gereicht?" Sie lächelte leicht und blätterte mit einer hochgezogenen Augenbraue durch die Seiten. „Das ist wissenschaftlich fundier", erklärte Lunaria mit einem strengen, aber amüsierten Blick. „Es geht schließlich darum, das perfekte Abbild von Bob zu erschaffen. Das erfordert Präzision." Nach zwei Stunden intensiven Ausfüllens, während der die Crew angeregt diskutierte, fantasierten und gelegentlich auch kicherten, wurden die Fragebögen endlich eingesammelt. Die Vorfreude auf das zukünftige Erscheinungsbild von Bob hing wie eine Wolke aus Aufregung und Neugier in der Luft. Lunaria legte die Fragebögen behutsam auf den Tisch und versprach, sich sofort an die Auswertung zu machen. „In einer Stunde", sagte sie geheimnisvoll, „wird Bob vielleicht schon in seiner neuen Form durch die Korridore der Hydra wandeln." Die Crew tauschte aufgeregte Blicke aus, jeder gespannt auf die bevorstehende Enthüllung. Die Vorstellung, dass Bob bald nicht nur als Stimme, sondern auch als physische Präsenz an Bord sein würde, brachte eine Mischung aus Neugier, Unbehagen und Vorfreude in jeden Winkel des Raums. „Ich hoffe nu", fügte Bob mit seinem üblichen Sarkasmus hinzu, „dass ihr meine strahlende Persönlichkeit nicht unter all diesem Designkram verliert. Schließlich kann niemand meinen Witz und Charme so gut verkörpern wie ich selbst." Die Crew lachte und wusste: Egal, wie Bob am Ende aussehen würde, sein einzigartiger Humor würde sich niemals ändern – und das war vermutlich auch das Beste.


Nach einer weiteren Stunde intensiver Arbeit war Lunaria schließlich fertig. Die Crew versammelte sich in gespannter Erwartung am Kartentisch. „Also gut", sagte Jane schließlich mit einem leichten Lächeln. „Bob, erscheine." Die Luft knisterte vor Spannung und plötzlich stand ein Mann vor den Mädchen. Im besten Alter, mit kantigen Gesichtszügen, klugen, scharfsinnigen Augen und einem durchtrainierten Körper, strahlte er eine Mischung aus Intelligenz und Kraft aus. Die Lichtreflexe tanzten über seine ebenmäßige Haut, und für einen Moment waren alle still – die Realität dessen, was sie geschaffen hatten, schien sich erst jetzt wirklich zu entfalten. Die Mädchen standen da, völlig beeindruckt. Jane musterte den neuen Bob von Kopf bis Fuß, die Arme verschränkt, aber mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht. „Nicht schlecht", murmelte sie, und ein Hauch von Stolz mischte sich in ihre Stimme. Bob, nun in voller Pracht vor ihnen, hob eine Augenbraue und lächelte leicht spöttisch. „Nicht schlecht? Ihr habt also all diese Fragen, diese mühselige Entscheidungsfindung auf mich angewandt, und das Beste, was ich zu hören bekomme, ist 'nicht schlecht'? Ich bin beleidigt." Nora grinste, während Alita kicherte. „Beeindruckend reicht dir wohl nicht, was?" „Wenn man so fantastisch ist wie ich", erwiderte Bob, „erwartet man mehr als nur ein müdes Lob. Ich meine, schaut mich an! Ich bin der Inbegriff einer perfekten KI-Mensch-Hybrid-Kreatur. Ihr hättet mindestens 'atemberaubend' oder 'überwältigend' sagen können." Die Crew verbrachte den gesamten Abend damit, sich mit dem neuen, real wirkenden Bob zu unterhalten. Seine physische Präsenz verlieh ihren Gesprächen eine neue Dimension. Bobs Bewegungen waren flüssig, seine Mimik ausdrucksstark – er wirkte nicht nur wie eine Maschine, sondern beinahe menschlich. Als der Abend fortschritt und die Gespräche langsam ausklangen, trat Jane schließlich vor und klatschte in die Hände. „Okay, Leute. Es war ein langer Tag. Morgen haben wir wieder viel Arbeit vor uns. Also ab ins Bett, alle miteinander." Die Crew zerstreute sich, immer noch kichernd und lachend, während sie über die Ereignisse des Tages sprachen. Bob verabschiedete sich mit einem ironischen „Gute Nacht, schlaft gut, träumt von mir", bevor er mit einem Zwinkern verschwand, zurück in seine digitale Existenz. Als Jane schließlich alleine in ihrem Bett lag, konnte sie ihre Gedanken nicht zur Ruhe bringen. Sie dachte an die Ereignisse des Tages und die seltsame, unerwartete Bindung, die sich zwischen der Crew und Bob entwickelt hatte. Seit Lunaria an Bord gekommen war, hatten sie sie als Mensch behandelt, ohne je groß darüber nachzudenken, dass auch sie eine Maschine war. Jetzt, da Bob einen Körper hatte – war er mehr als nur eine Maschine? War diese Grenze zwischen Mensch und Technologie wirklich so fest, wie sie immer gedacht hatte? Mit diesen nachdenklichen Gedanken driftete Jane langsam in den Schlaf.


Fortsetzung folgt
„Hundeblick“
„Kampf dem Krampf“
 

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