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24 Minuten Lesezeit (4890 Worte)

Die fantastischen Abenteuer des Raumschiffs Hydra Kapitel 28

 Das Schwert Excalibur



„Sag mal, Jane", begann Skara, während sie sich entspannt auf dem Sessel zurücklehnte und ihre Finger über die Armlehne trommelte. Ein überhebliches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie fortfuhr: „Fühlst du dich nicht auch ein bisschen urlaubsreif? Ich meine, diese ständige Hetzerei von einer gefährlichen Mission zur nächsten … Vielleicht sollten wir im nächsten Sonnensystem mal nach einem Planeten suchen, auf dem wir unsere müden Knochen ausstrecken können. Schließlich kann nicht jeder so viel Belastung ertragen wie ich." Jane hob eine Augenbraue und schaute Skara mit leichtem Unmut an, konnte jedoch nicht umhin, leise zu seufzen. „Warum nicht?", stimmte sie schließlich zu, während sie den Ärger in ihrer Stimme unterdrückte. „Unsere Besatzung hat sich ein paar freie Tage mehr als verdient. Auch wenn ich bezweifle, dass du derjenige bist, der sie am meisten nötig hat." Nur zwei Stunden später verließ die Hydra den Hyperraum und tauchte in ein unerforschtes System ein. Die Spannung im Raum wuchs, als die Ortung aktiviert wurde. Josie, die stets wachsame Ortungsspezialistin, sprach plötzlich mit einem Hauch von Aufregung in der Stimme: „Der zweite Planet scheint erstaunlich erdähnlich zu sein, Leute!" Skara lehnte sich noch weiter in ihrem Sessel zurück und winkte lässig mit der Hand. „Na, was hab ich gesagt? Es ist, als hätte ich ein Talent dafür, die besten Urlaubsziele zu finden. Warum sollten wir also noch länger warten? Lasst uns diesem mysteriösen Planeten einen Besuch abstatten." Jane unterdrückte ein Augenrollen und erwiderte knapp: „In Ordnung, setzen wir Kurs auf dem Planeten." Die Hydra glitt majestätisch in die Umlaufbahn des zweiten Planeten und kreiste mehrmals um ihn, während die Oberfläche gescannt wurde. Die Bildschirme flimmerten, und die Datenanalyse begann. Nach sorgfältiger Betrachtung sagte Jane schließlich mit einem vorsichtigen Lächeln: „Es scheint, als hätten wir hier eine friedliche Welt gefunden, meine Freunde. Keine Spur von Zivilisation, nur Pflanzen und Tiere, die in harmonischer Eintracht leben." „Na also", rief Skara triumphierend. „Endlich mal eine Pause von unseren üblichen chaotischen Missionen! Ich wusste doch, dass es sich lohnt, auf mein Gefühl zu hören. Vielleicht könnten wir direkt am Strand landen, damit wir uns nach all den Strapazen auch ordentlich erholen können." Alita nickte zustimmend, doch Jane warf Skara einen skeptischen Blick zu. „Nun, normalerweise erwartet uns bei jeder Landung irgendeine Art von Stress", begann sie, „aber dieser Planet scheint tatsächlich eine seltene Oase der Ruhe zu sein. Ich schlage vor, wir nutzen die Gelegenheit und genießen es." Mit einem Seufzen und einem kaum merklichen Kopfschütteln erteilte Jane schließlich den Befehl zur Landung.


Nachdem die Hydra mit einem sanften Ruck sicher auf der Oberfläche des fremden Planeten gelandet war, löste sich die Anspannung der Crew nur langsam. Jane ließ keinen Moment verstreichen und aktivierte die sechs Kampfroboter. Diese mechanischen Wächter strömten in alle Richtungen aus, ihre optischen Sensoren suchend in der fremden Umgebung umherwandern, bereit, jede potenzielle Bedrohung auszuschalten. „Ihr könnt jetzt von Bord gehen, aber bleibt in der Nähe der Hydra", verkündete sie mit fester Stimme, während ihre Augen über die Crew glitten. „Ich übernehme die erste Wache hier." Sie war sich der potenziellen Gefahren auf einem unbekannten Planeten allzu bewusst und würde nichts dem Zufall überlassen. Natürlich wussten Alita und Lunaria nur zu gut, dass es töricht wäre, sich ohne ihre Waffen hinauszuwagen. Sie hatten bereits zu oft gesehen, wie sich ein idyllischer Planet in eine Todesfalle verwandelte. Nichts war jemals so sicher, wie es schien. Draußen, in der klaren Luft, die erfüllt war vom Duft unbekannter Pflanzen und dem sanften Summen fremdartiger Insekten, blieb Annabella, die Ärztin und Biologin des Teams, stehen und blickte zu ihrer Kollegin Nora, der Physikerin. „Hast du Lust, da hinten mitzukommen?", fragte Annabella und deutete in Richtung einer Gruppe von Pflanzen, die etwas abseits zwischen einigen Felsblöcken wuchsen. „Du weißt ja, Jane mag es nicht, wenn man allein auf einem unbekannten Planeten herumstreift, aber diese Pflanzen sehen seltsam aus. Ich würde sie mir gerne aus der Nähe anschauen." Nora nickte zustimmend und folgte Annabella, während die beiden sich von der Landestelle entfernten. Die Vegetation um sie herum war üppig und von einer Schönheit, die sie so noch nie gesehen hatten. Die Pflanzen, auf die Annabella zugesteuert hatte, schienen in einem einzigartigen Spiel aus Farben und Formen zu wetteifern, als ob sie die Aufmerksamkeit der Neuankömmlinge geradezu herausforderten. Nora ließ sich von ihrer Faszination einnehmen, ihre Augen glitten über die komplexen Muster der Blätter und Blüten, die im sanften Licht der fremden Sonne glitzerten. Doch als sie sich den Pflanzen näherten, fiel Nora etwas Merkwürdiges ins Auge. Mit einem Anflug von Aufregung in der Stimme rief sie: „Komm mal her und schau dir an, was ich gefunden habe." Annabella trat näher und folgte Noras Blick, der auf einen der Felsen gerichtet war. Dort, zwischen Moos und Flechten, ragte etwas Metallisches aus dem Stein. Es war ein Schwert, dessen Klinge teilweise im Felsen steckte, während der reich verzierte Griff im Sonnenlicht funkelte. Die Handwerkskunst war beeindruckend, der Griff war mit Edelsteinen besetzt, die in allen Farben des Regenbogens leuchteten. „Das... das ist ja unglaublich", stammelte Annabella, während sie das Artefakt ungläubig anstarrte. Doch ihr wissenschaftliches Interesse übernahm schnell die Kontrolle. „Ich werde mal unsere Schwert-Expertin Alita rufen", sagte sie schließlich mit einem Lächeln und nahm die Funkverbindung auf. Während sie berichtete, bemerkte sie, dass Lunaria neben Alita stand und den Funkspruch mithörte. „Die beiden können wohl die frische Luft nicht ab", spottete Lunaria mit einem abfälligen Lächeln. „Ein Schwert in einem Felsen auf einem unbewohnten Planeten? Das ist doch lächerlich." Alita ließ sich jedoch nicht beirren. Ihre Augen leuchteten vor Neugier. „Lass uns mal zu den beiden gehen und uns das Anschauen", sagte sie entschlossen und begann, sich in Richtung der Fundstelle zu bewegen. Lunaria folgte Alita, beide skeptisch, aber auch wachsam, denn eines hatten sie auf ihren vielen Reisen gelernt: Auf einem fremden Planeten konnte nichts als harmlos abgetan werden. Als sie die Stelle erreichten und das Schwert im Felsen erblickten, betrachtete Alita das Artefakt mit scharfem Blick. „Das ist kein gewöhnliches Schwert", murmelte sie, während sie sich niederkniete, um es genauer zu untersuchen. „Die Frage ist, wer es dort platziert hat – und warum." Alita packte den Griff des Schwertes und versuchte, es herauszuziehen, aber es rührte sich kein Stück. "Lass mich mal versuchen", sagte Lunaria, die als Androidin um ein Vielfaches stärker als Alita war. Doch auch Lunaria gelang es nicht, das Schwert aus dem Felsen zu befreien. "Es ist, als ob das Schwert mit dem Felsen verwachsen ist", stellte Lunaria fest. "Dann lassen wir das Schwert wohl besser stecken", beschloss Alita lachend.


Der Rest des Tages verging für die Crew der Hydra in einem entspannten Rhythmus. Jede der Frauen ging ihren eigenen Beschäftigungen nach, oder einfach nur den unerwarteten Moment der Ruhe zu genießen. Als die Sonne langsam hinter den fernen Bergen des fremden Planeten verschwand und die Nacht hereinbrach, versammelte sich die gesamte Besatzung in der Kommandozentrale. Die Spannung war greifbar, als Alita vortrat, um ihren Bericht abzugeben. „Wir haben ein Schwert entdeckt, das in einem Felsen steckt", begann sie und ließ ihre Worte bewusst langsam wirken, um die Aufmerksamkeit der anderen zu fesseln. „Niemand konnte es herausziehen, nicht einmal Lunaria." Sie betonte den letzten Teil mit einem schiefen Grinsen, das Lunaria mit einem leicht beleidigten Augenrollen quittierte. Bob, die KI, bekannt für seine scharfsinnigen, aber oft sarkastischen Bemerkungen, ergriff das Wort. „Ein Schwert in einem Felsen?", fragte er mit übertriebener Verwunderung. „Na, das kommt mir doch verdammt bekannt vor. Womöglich habe ich da sogar etwas in meiner Datenbank, das euch interessiert." Während die anderen neugierig wurden, verkündete er mit gespielter Dramatik. „Diese uralten Legenden neigen dazu, ewig zu brauchen, um es in einem modernen System wiederzufinden." Die Spannung in der Kommandozentrale wuchs „Aha, da haben wir's! Es gibt eine alte Legende über ein Schwert, das in einem Felsen steckte. Es trug den Namen Excalibur." „Excalibur?", wiederholte Jane neugierig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was für eine Legende soll das sein, Bob?" Er begann, die Geschichte zu erzählen, als würde er eine der epischen Geschichten der Menschheit enthüllen: „Im Mittelalter in England, als die Welt noch voller Ritter, Drachen und übertriebenen Vorstellungen von Ehre und Ruhm war, erzählte man sich die Legende von einem Schwert, das tief in einem Stein steckte. Es hieß, nur der wahre zukünftige König von England könne es herausziehen. Natürlich gab es zahlreiche Adlige, die meinten, sie könnten das Ding einfach so herausreißen – Spoiler: Sie scheiterten kläglich. Dann kam dieser Kerl namens Artus – ja, der spätere König – und zog das Schwert ohne viel Tamtam heraus, womit er, wie praktisch, sofort zum rechtmäßigen König von England wurde?" Die Crew hörte aufmerksam zu, während Bob in einem sarkastischen Ton fortfuhr: „Excalibur war angeblich ein magisches Schwert, das König Artus unverwundbar machte und ihm im Kampf gegen die dunklen Mächte Englands half. Am Ende, als Artus ins Gras biss, warf sein Kumpel Sir Bedivere das Schwert in einen See, wo es die Herrin vom See angeblich wieder entgegen nahm. Wer die Herrin vom See ist, darüber gibt es keine Daten. Angeblich ruht das Schwert dort bis heute und wartet auf den nächsten Möchtegern-König." Nora runzelte die Stirn und blickte Bob skeptisch an. „Und du meinst jetzt, dass es einen Zusammenhang zwischen diesem Schwert hier und der Excalibur-Legende gibt?" „Nein, natürlich nicht. Ich dachte nur, die Geschichte von Excalibur wäre unterhaltsam, weil beide Schwerter in einem Felsen stecken. Aber hey, vielleicht solltest du es mal ausprobieren, Nora. Vielleicht steckst du ja insgeheim voller adliger Überraschungen." Nora schmunzelte und erwiderte: „Wir haben hier ja jemanden mit königlichem Blut, unsere Skara. Vielleicht sollte sie es versuchen." Skara, die bisher schweigend dem Gespräch gelauscht hatte, richtete sich mit einem arroganten Lächeln auf. „Oh, ich sehe schon, ihr wollt alle sehen, wie ich mich zum Narren mache, indem ich wie eine Irre an diesem Schwert herumziehe. Aber wenn Lunaria es nicht schafft, dann werde ich erst recht keine Chance haben. Aber gut, wenn es euch amüsiert..." Die Besatzung brach in schallendes Gelächter aus. Jane, die ihre Führungsrolle nie vergaß, hob die Hand, um die Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. „Das reicht für heute, Leute. Morgen sehen wir weiter. Wer weiß, vielleicht steckt mehr hinter diesem Schwert, als wir bisher ahnen." Die Crew löste sich langsam auf, jeder in Gedanken versunken über das, was der nächste Tag bringen könnte. Skara ein Funken Stolz in ihren Augen. Wer wusste schon, ob ihr königliches Blut tatsächlich ausreichte, um das Schwert zu ziehen? Morgen würden sie es herausfinden.


Am nächsten Tag brach die Gruppe – bestehend aus Skara, Lunaria, Alita, Jane und Iris – in Richtung dem Schwert im Felsen. Die Luft war kühl und still, als sie schließlich vor dem beeindruckenden Felsen ankamen, in dessen Mitte das legendäre Schwert fest verankert war. Es schien, als wäre es schon seit Jahrhunderten dort, wartend auf den einen, der es herausziehen könnte. Lunaria, die nie eine Gelegenheit ausließ, Skara zu sticheln, grinste spöttisch. „Na komm, versuch doch mal dein Glück, Prinzessin. Zeig uns, was in dir steckt." Ihr Ton war herausfordernd, aber mit einem Hauch von Belustigung, als ob sie sicher war, dass Skara scheitern würde. Tief durchatmend, trat sie entschlossen vor und umfasste den Schwertgriff. In dem Moment, als ihre Finger den kühlen Metallgriff berührten, passierte etwas Unglaubliches: Ein sanftes, bläuliches Leuchten umschloss sie, als ob das Schwert auf ihre Berührung reagierte. Die Aura des Lichts umhüllte sowohl Skara als auch das Schwert, das noch immer fest im Felsen steckte. Skara, sichtlich überrascht, zog ihre Hand abrupt zurück, als hätte sie sich verbrannt. Ihre Augen weiteten sich, und für einen Moment war das einzige, was passierte, das Licht erlosch. „Habt ihr das gesehen?", fragte sie mit zittriger Stimme, unfähig zu begreifen, was gerade passiert war. Ihre Gefährtinnen nickten. Alita, immer die Vernünftige, legte beruhigend eine Hand auf Skaras Schulter. „Versuche es nochmal, Skara." Skeptisch, aber entschlossen, streckte sie erneut die Hand aus. Diesmal, als sie den Griff umfasste, war das blaue Leuchten sofort wieder da, intensiver als zuvor. Mit einer Leichtigkeit, die sie selbst überraschte, zog sie das Schwert mühelos aus dem Felsen. Es glitt wie durch Butter, ohne den geringsten Widerstand. Als das Schwert endlich vollständig befreit war, ließ Skara es vor Schreck fallen, und es landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden. Das blaue Leuchten erlosch abrupt. „Unglaublich", murmelte Alita, während sie das Schwert aufhob. Neugierig hielt sie es in ihren Händen, doch das geheimnisvolle blaue Licht blieb aus. Sie schwang es testend durch die Luft. „Es ist federleicht", sagte sie erstaunt. „Und perfekt ausbalanciert. So ein Schwert habe ich noch nie in Händen gehalten." Lunaria, deren Interesse nun geweckt war, trat näher und bat darum, es sich genauer anzusehen. „Hier", sagte Alita, während sie es ihr zuwarf. Lunaria fing es geschickt auf und drehte es prüfend in ihren Händen. „Es ist wirklich makellos", stellte sie fest, ihre Augen leuchteten vor Bewunderung. „Die Klinge ist so scharf, dass sie wahrscheinlich sogar einen Sonnenstrahl spalten könnte." Ohne eine Rücksprache mit den anderen trat Lunaria plötzlich an einen nahegelegenen Felsen heran. Mit einem wilden Funken in den Augen holte sie mit aller Kraft aus und schlug das Schwert gegen den Stein. Der Felsen gab ein erschütterndes Knirschen von sich, als ein großes Stück davon abbrach und zu Boden stürzte. „Lunaria! Bist du verrückt geworden?", rief Jane empört. „Niemand hat gesagt, dass du das Schwert testen sollst, indem du es zerstörst!" Lunaria betrachtete die Klinge, als ob nichts gewesen wäre. „Seht euch das an", sagte sie triumphierend. „Kein einziger Kratzer. Nichts! Jedes andere Schwert wäre zerbrochen oder hätte zumindest Kerben, aber dieses hier… es ist, als ob es unzerstörbar wäre." Ein Streit brach aus. Alita und Lunaria, beide beeindruckt von dem Schwert, begannen, sich darüber zu streiten, wer es behalten sollte. Ihre Stimmen wurden lauter, schritt entschlossen ein. „Schluss jetzt, ihr beiden! Wir haben keine Zeit für solche Albernheiten. Dieses Schwert ist mehr als nur eine Waffe. Es ist ein Rätsel, das gelöst werden muss. Iris, du bist unsere Ingenieurin. Ich möchte, dass du dieses Schwert gründlich untersuchst. Ich will heute Abend einen Bericht haben." Iris nickte eifrig. „Ich werde mich sofort daran machen." Mit dieser Entscheidung machte sich die Gruppe auf den Rückweg zur Hydra, ihrem Raumschiff. Was würde Iris herausfinden? War das Schwert wirklich so unzerstörbar, wie es schien? Und vor allem, wer würde es am Ende besitzen?


Am Abend versammelten sich alle um den großen Kartentisch in der Zentrale der Hydra. Die übrigen Mitglieder der Gruppe – Jane, Lunaria, Alita und die ruhigere, aber scharfsinnige Annabella – hatten bereits Platz genommen und warteten gespannt auf die Ankunft der letzten Teilnehmer. Kurz darauf trat Iris mit einem entschlossenen Blick zum Kartentisch, gefolgt von Skara. Skaras Gesicht war von einer Mischung aus Neugier und leiser Unruhe gezeichnet. Annabella wirkte ruhig und konzentriert, bereit, ihre Beobachtungen zu teilen. Sie alle nahmen ihre Plätze ein, und das leise Summen der Maschinen in der Zentrale war das einzige Geräusch, das die angespannte Stille durchbrach. Jane lehnte sich nach vorne und verschränkte die Hände auf dem Tisch. Ihre Stimme durchbrach die Stille mit einem Hauch von Ungeduld. „Iris, was hast du herausgefunden?" Sie atmete tief durch „Ich habe das Schwert einer Reihe von Tests unterzogen, die sich als weitaus anspruchsvoller erwiesen haben, als ich erwartet hatte." Sie hielt kurz inne, um die Wirkung ihrer Worte zu genießen, bevor sie fortfuhr. „Das Material, aus dem das Schwert besteht, ist härter als alles, was wir bisher kannten. Es ist nicht nur eine einfache Legierung oder ein Metall, das wir benennen könnten. In der Tat, es ist so robust, dass keine unserer Scanner es vollständig analysieren konnte." Die Gruppe tauschte beeindruckte Blicke aus, doch Iris war noch nicht fertig. „Ich habe das Schwert genau vermessen und festgestellt, dass es perfekt proportioniert ist. Jede Kante, jeder Winkel, jede Kurve – alles an diesem Schwert ist so präzise, dass es fast unnatürlich erscheint. Das allein wäre schon erstaunlich, aber dann kommt noch der Griff." Iris aktivierte ein kleines Gerät, und eine holografische Darstellung des Schwertes erschien über dem Kartentisch. Sie zoomte auf den Griff, der mit einem komplexen Muster aus winzigen Leitungen und Sensoren durchzogen war. „Ich habe den Griff gescannt, aber das Material hat sich als noch rätselhafter erwiesen. Der Scanner konnte ihn nicht vollständig durchdringen, aber was ich entdecken konnte, ist faszinierend: Im Griff befindet sich eine Mikro-Technologie, die auf Skaras DNA reagiert." Skara, die bisher still zugehört hatte, runzelte die Stirn. „Meine DNA? Was bedeutet das genau?" „Es bedeutet", erklärte Iris, „dass das Schwert irgendwie programmiert ist, um nur auf dich zu reagieren. Als du es berührt hast, wurde eine Art Signal ausgelöst. Der blaue Schimmer, den wir alle gesehen haben, ist ein Energiefeld. Aber es ist nicht irgendein Energiefeld. Es ist extrem stark – so stark, dass man den Beschuss von sieben Impulsgewehren gleichzeitig benötigen würde, um den Schutzschirm zu durchdringen. Normale Waffen haben keine Chance." Die anderen schwiegen, beeindruckt von den Enthüllungen. Iris fuhr fort: „Aber das ist noch nicht alles. Das Energiefeld neutralisiert auch jede Aufprallkraft. Wenn das Feld aktiv ist, vibriert die Klinge mit unglaublichen fünf Millionen Schwingungen pro Sekunde. Das bedeutet, dass die Klinge jedes Material durchdringen kann. Sie könnte einen Stahlblock mit einem einzigen Schlag zerteilen, als wäre er aus Gelee." Alita pfiff leise durch die Zähne. „Das ist Wahnsinn. Ein solches Schwert könnte eine Armee vernichten." Iris nickte ernst. „Und es gibt noch eine letzte, entscheidende Sache. Skara kann das Energiefeld jetzt mit ihren Gedanken kontrollieren – ob es ein- oder ausgeschaltet ist. Wir haben einige Übungen gemacht, und sie hat es schnell gemeistert." Jane nickte zufrieden. „Das ist mehr, als wir erwartet haben. Annabella, du bist dran."


Annabella sprach mit einer Ruhe, die der Bedeutung ihrer Worte nicht gerecht wurde. „Während Skara die Übungen durchführte, habe ich kontinuierlich ihre Körperfunktionen überwacht. Sobald das Energiefeld des Schwertes aktiviert wird, gibt es eine signifikante Reaktion in ihrem Nervensystem. Die Nervenbahnen werden stark gereizt, was bedeutet, dass ihre Bewegungsgeschwindigkeit um etwa 20 % zunimmt." Sie hielt kurz inne bevor sie fortfuhr. „Und das ist nicht alles. Die Muskelaktivität steigt ebenfalls beträchtlich an. Skaras Muskelkraft wird durch das Energiefeld um beeindruckende 40 % verstärkt." Alita lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, ihre Augenbrauen hochgezogen. „Das ist unglaublich. Skara ist schon jetzt eine der schnellsten und stärksten Kämpferinnen, die ich kenne. Mit diesen zusätzlichen Fähigkeiten…" Sie ließ den Satz in der Luft hängen, aber jeder wusste, was sie meinte. Lunaria, die bisher ruhig zugehört hatte, schnalzte mit der Zunge. „Also sprechen wir hier nicht nur von einer mächtigen Waffe, sondern von einer, die denjenigen, der sie führt, in eine Art übermenschlichen Zustand versetzt. Das klingt nach einer Waffe, die entweder zu einem großen Segen oder zu einer gewaltigen Bedrohung werden könnte, abhängig davon, wer sie kontrolliert." Iris, die Ingenieurin, nickte zustimmend und schloss ihren Bericht mit nüchterner Stimme ab. „Um es auf den Punkt zu bringen: Das Schwert in Verbindung mit Skara macht sie zu einer gefährlichen, tödlichen Waffe. Eine, die weit über das hinausgeht, was wir bisher für möglich gehalten haben." Jeder spürte die Schwere der Situation, während sie die Tragweite dieser Entdeckung verarbeiteten. Die Macht, die Skara jetzt in den Händen hielt, war beeindruckend, ja geradezu überwältigend. Doch mit dieser Macht kam auch eine immense Verantwortung – und eine noch größere Gefahr. Jane saß regungslos, während sie die Informationen abwog. In ihren Augen flackerte ein Hauch von Sorge, aber auch Entschlossenheit. „Das ist mehr, als wir erwartet haben", sagte sie schließlich leise, als ob sie die Worte erst selbst verkraften musste. „Skaras potenzielle Kraft, verstärkt durch das Schwert, ist beeindrucken… und beängstigend zugleich." Die anderen nickten langsam. Sie alle wussten, dass diese neue Entwicklung sowohl eine Chance als auch ein Risiko darstellte. Skara, die junge Kriegerin und Prinzessin, die sie alle kannten und respektierten, war nun in der Lage, eine Macht zu entfesseln, die vielleicht selbst sie nicht vollständig kontrollieren konnte.


„Was meinst du, Bob? Ist das wirklich das Schwert Excalibur?", fragte Jane und sah dabei auf die holografische Darstellung des Schwertes, das über dem Kartentisch schwebte. Bob, dessen Stimme stets eine Spur von Ironie in sich trug, antwortete ohne zu zögern. „Nach meinen akribischen Berechnungen muss ich diese Frage mit einer Wahrscheinlichkeit von 82 % bejahen. Punkt eins: König Artus war damals – wie Berichte natürlich völlig übertrieben erzählen – bärenstark. Zufälligerweise scheint Skara durch dieses Schwert jetzt auch über eine ähnliche Stärke zu verfügen. Punkt zwei: König Artus war angeblich unverwundbar, was dank dieses Energiefeldes, das wir gerade entdeckt haben, für damalige Waffen tatsächlich zutreffend gewesen sein könnte. Also, ja, zwei Punkte, die für Excalibur sprechen. Oder es ist einfach nur ein verdammt gut gemachtes Schwert." Jane hob eine Augenbraue und lehnte sich zurück. „Und wie soll das Schwert deiner Meinung nach, nach Andromeda gekommen sein? Hast du dafür auch eine dieser genialen Theorien, Bob?" „Oh, absolut", entgegnete er, und man konnte förmlich das amüsierte Schmunzeln in seiner Stimme hören. „Ich habe eine Theorie, die, wie es sich für Theorien gehört, auf absolut nichts Handfestem basiert. Ich vermute, dass die berühmte Herrin vom See eine Außerirdische war – vermutlich mit einer Vorliebe für dramatische Auftritte und das Überreichen von Waffen. Sie übergab König Artus dieses Wunderwerk der Technologie, damit er das mittelalterliche England von den bösen Mächten befreien konnte. Warum sie das tat? Tja, vielleicht hatte sie einfach eine Schwäche für Helden in glänzenden Rüstungen. Oder sie wollte ein bisschen interstellare Geschichte schreiben. Wer weiß das schon?" Jane schüttelte leicht den Kopf, halb amüsiert, halb besorgt. „Angenommen, es war wirklich so – aber die Legende ist doch etwa 1500 Jahre alt. Glaubst du ernsthaft, dass diese außerirdische Technologie so lange überdauert hat?" „Oh, absolut", antwortete Bob mit einer Stimme, die so ernst war, dass es fast schon wieder komisch wirkte. „Ich denke, wir sind uns alle einig, dass das Schwert eine Technologie besitzt, die unsere besten Entwicklungen um Lichtjahre übertrifft – im wahrsten Sinne des Wortes. Und wer auch immer diese Technologie erschaffen hat, dürfte es ein Kinderspiel finden, Raum und Zeit zu überwinden. Es wäre für sie sicherlich kein Problem gewesen, Skaras DNA zu analysieren und das Schwert entsprechend zu programmieren, um auf sie zu reagieren. Und wenn sie die Zeit beherrschen, wissen sie natürlich auch, wann und wo wir landen würden, um dieses schöne Stück, Skara in die Hände zu spielen. Alles ganz logisch, oder?" Jane legte die Stirn in Falten. „Also, wenn ich dir folge, Bob, dann haben diese Außerirdischen das Schwert bewusst Skara zukommen lassen, weil sie wissen, dass sie es brauchen wird. Aber warum ausgerechnet sie? Was macht sie so besonders?" „Nun", sagte Bob, und diesmal war der Sarkasmus deutlich zu spüren, „die Antwort liegt auf der Hand: Mit 98 % Wahrscheinlichkeit wird Skara ein Kampf bevorstehen, bei dem sie eine so mächtige Waffe dringend benötigt. Und nicht irgendein 08/15-Kampf um das letzte Stück Kuchen in der Messe, sondern ein Kampf von großer Bedeutung – vermutlich episch, weltbewegend und all das, was man sich so wünscht, wenn man ein Schwert wie Excalibur mit sich führt. Über den genauen Inhalt dieses Kampfes? Tja, da kann ich null Informationen liefern. Aber keine Sorge, ich bin sicher, wir werden es früh genug herausfinden." Die Besatzung verstummte, während sie über Bobs Worte nachdachte. Die ironische Art, mit der er das Gesagte präsentierte, minderte nicht die Ernsthaftigkeit der Situation, sondern verstärkte sie sogar. Jeder im Raum wusste, dass das, was Bob angedeutet hatte, realer war, als ihnen lieb war. Die Geheimnisse um das Schwert Excalibur und seine mysteriöse Verbindung zu Skara wurden immer faszinierender – und auch bedrohlicher.



Jane beobachtete die Crewmitglieder, und spürte die Last der Verantwortung schwer auf ihren Schultern. Sie wusste, dass sie eine Entscheidung treffen musste, und zwar bald. „Alita, Lunaria," sagte Jane in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, „könnt ihr beide bitte mit in mein Arbeitszimmer kommen? Wir müssen etwas Wichtiges besprechen." Die beiden Frauen warfen sich einen kurzen Blick zu, tauschten stumme Gedanken aus und folgten Jane dann ohne ein Wort zu verlieren. Der Weg zu Janes Arbeitszimmer war kurz, aber jeder Schritt fühlte sich schwer an, als wäre das Gewicht der bevorstehenden Diskussion greifbar. Janeschloss die Tür hinter ihnen und drehte sich langsam zu den beiden um. Sie blieb einen Moment lang still, musterte Alita und Lunaria mit durchdringendem Blick. Es war offensichtlich, dass sie ihre Worte mit Bedacht wählte.„Ihr wisst, dass ich eure Meinungen sehr schätze," begann sie, ihre Stimme ernst, aber sanft. „Aber heute brauche ich mehr als nur euren Rat. Ich brauche eure ehrliche Einschätzung. Glaubt ihr wirklich, dass wir Skara so eine mächtige Waffe überlassen können? Sie ist erst 16 Jahre alt. Ihre Fähigkeiten mögen außergewöhnlich sein, aber sie ist noch jung, unerfahren… und manchmal verspielt." Alita, die sich immer durch ihre direkte und pragmatische Art auszeichnete, zögerte keine Sekunde. „Skara mag hin und wieder eine kleine Zicke sein, das gebe ich zu," sagte sie, ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. „Aber wenn es darauf ankommt, wenn wir wirklich in Schwierigkeiten stecken, können wir uns zu 100 % auf sie verlassen. Sie hat uns schon mehrfach bewiesen, dass sie unter Druck wächst und ihre besten Fähigkeiten zeigt, wenn es am wichtigsten ist." Lunaria, die in der Regel eher zurückhaltend war und selten ihre Gedanken direkt äußerte, nickte zustimmend. Ihr Gesichtsausdruck war ernst, fast schon nachdenklich, als sie sprach. „Ich schließe mich Alitas Meinung an. Skara hat einen starken Willen und eine unerschütterliche Loyalität. Ich habe gesehen, wie sie sich in Situationen bewährt hat, in denen selbst erfahrene Krieger gezögert hätten. Ja, sie ist jung und manchmal impulsiv, aber sie hat ein gutes Herz. Und dieses Schwert… es hat sie ausgewählt. Vielleicht ist es genau das, was sie braucht, um ihr volles Potenzial zu entfalten." Jane hörte den beiden aufmerksam zu, ihre Hände auf dem Schreibtisch vor sich gefaltet. Sie nickte langsam, während sie die Worte ihrer beiden Vertrauten in sich aufnahm. Die Zweifel, die sie zuvor gequält hatten, lösten sich nicht vollständig auf, aber sie fühlte eine gewisse Erleichterung, zu wissen, dass Alita und Lunaria ebenfalls Vertrauen in Skara setzten. „Danke, dass ihr so ehrlich zu mir seid," sagte Jane schließlich, ihre Stimme leiser, aber voller Entschlossenheit. „Auch ich vertraue darauf, dass Skara mit dem Schwert und der Verantwortung umgehen kann. Sie hat eine große Last zu tragen, und wir müssen sicherstellen, dass wir sie dabei unterstützen, egal, was kommt." Die drei Frauen standen für einen Moment still im Raum, jede von ihnen in Gedanken versunken. Sie wussten, dass sie vor einer bedeutenden Entscheidung standen, einer Entscheidung, die nicht nur Skaras Schicksal, sondern auch das der gesamten Besatzung beeinflussen könnte.


Als die drei Frauen wieder am Kartentisch Platz nahmen, war die Atmosphäre gespannt. Jane ließ ihren Blick über die Gruppe schweifen, bevor sie sich auf Skara konzentrierte. Sie wusste, dass das, was sie gleich sagen würde, von entscheidender Bedeutung war. Mit ruhiger, aber bestimmter Stimme sprach sie: „Skara, du darfst das Schwert behalten, aber nur unter einer Bedingung: Du musst mir versprechen, dass du damit nichts Unvernünftiges anstellst. Sonst nehme ich es dir wieder ab. Verstanden?" Skara hob kaum den Kopf, als sie gelangweilt antwortete, „Ja, ja, Jane." Ihre Gedanken schienen schon ganz woanders zu sein, als sie leise vor sich hin murmelte, „Wenn du etwas Unvernünftiges mit dem Schwert machst, nehme ich es dir wieder ab." Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus, und in ihren Augen funkelte eine Spur von Übermut. Jane, die gerade in ein Gespräch mit den anderen vertieft war, bemerkte zunächst nicht, dass Skara vor sich hin nörgelte. Doch Lunaria, deren feines Gehör selbst die leistesten Töne erfasste, fing Skaras Bemerkung auf. Ein breites Grinsen breitete sich auf Lunarias Gesicht aus, das sie schließlich nicht mehr unterdrücken konnte, und sie brach in ein schallendes Gelächter aus. Ihre Augen funkelten amüsiert, als sie Skara direkt anblickte. Jane, irritiert von Lunarias plötzlichem Gelächter, hob eine Augenbraue und wandte sich an Skara. „Was ist los, Skara?", fragte sie, ihre Stimme eine Mischung aus Neugier und leiser Besorgnis. „Nichts, nichts, Jane," log Skara schnell, ihre Stimme betont unschuldig, doch ihre Augen verrieten ihre Arroganz. Sie wusste, dass Jane ihr nicht wirklich glaubte, aber das störte sie nicht im Geringsten. In Skaras Welt war sie die Auserwählte, diejenige, die das legendäre Schwert führen sollte, und das gab ihr ein Gefühl von Macht, das sie genoss – vielleicht ein wenig zu sehr. „Ob das Schwert nun das legendäre Schwert ist oder nicht, es wird Excalibur heißen," erklärte sie schließlich mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Ich finde, das ist ein schöner Name für ein Schwert." „Excalibur, also," wiederholte Jane schließlich, ihre Stimme ruhig. „Ein passender Name, denke ich. Aber vergiss nicht, Skara, dass mit so einem Namen auch Verantwortung kommt. Dieses Schwert ist nicht nur ein Spielzeug, es ist eine mächtige Waffe, und du musst lernen, es weise einzusetzen." „Natürlich, Jane," antwortete Skara mit gespielter Demut, aber das Glitzern in ihren Augen zeigte deutlich, dass sie sich ihrer neuen Macht mehr als bewusst war – und sie freute sich darauf, sie zu nutzen. Jane seufzte innerlich, während sie die angespannte Ruhe genoss. Es würde nicht einfach werden, Skara im Zaum zu halten, doch sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. Die Zukunft hing davon ab, wie Skara mit ihrer neu gewonnenen Macht umgehen würde. Aber tief in ihrem Inneren hoffte Jane, dass das Mädchen lernen würde, die Verantwortung zu tragen, die nun auf ihren jungen Schultern lastete – bevor es zu spät war.


Fortsetzung folgt
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