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Menschen ordnen Zeit anders ein, wie noch vor einigen Jahren.
Wie weit ich das selbst tue, darauf habe ich noch keine Antwort, das muss ich erst noch einmal für mich überdenken?
Erneut war ich der erste an der Kirche.
Diesmal um eine Konfirmation im Nachbarort zu fotografieren.
Um 9 Uhr 28 war noch niemand an der Kirche.
Sogar das Kirchentor war noch verschlossen. Gegen 9 Uhr 34 wurde die Kirche aufgeschlossen, gegen 9 Uhr 40 tauchten die ersten Konfirmanden mit ihren Familien, Verwandten, Freunden und Bekannten auf.
Noch vor einigen Jahren war kurz nach 9 Uhr die Kirche zu solchen Anlässen, rappelvoll besetzt.
Die acht Konfirmanden, ob weiblich oder männlich (gelesen ? ) erschienen alle im feinsten zwirn.
Die Jungs trug zumeist dunkelblaue Anzüge. Die Mädels lange Röcke oder Kleider vom leuchtenden Grün, matten Schwarz oder in Sternenblau.
Selbes gilt auch für die Familien und Angehörigen der Konfis.
Die weitaus besser gekleidet waren, wie vor einigen Wochen die Familien – im selben Ort – zur Kommunion.
Die Familien im Verbund mit der Kirche sponserten für die Mädchen einen kleinen Blumenstrauß für die Jungs ein Ansteckblümchen für den Anzug.
Ich trug, eine schwarze Hose, mein bestes Shirt, einen leichten helleren Pullover. Dazu ein Dunkelblaues Sakko. Die Krawatte sparte ich allerdings ein.
Zwei Pfarrer und ein weiterer Kirchenmensch führten durch einen kurzweiligen einstündigen Konfirmation-Gottesdienst.
Schon im Vorfeld kam die Pfarrerin auf mich zu, scherzte mit mir und wies mir einen tollen Platz zu, sogar vor dem Altar, um zu fotografieren.
Niemals zuvor habe ich eine solche Lockerheit in einer Kirche erlebt.
Schon gar nicht Pfarrer und andere Kirchenhäupter, die Gottesdienste leiten, so viel Fröhlichkeit ausstrahlen und Lachen gesehen.
Die enge Kirche, die ich zuerst für einen Nachteil hielt – und in den nächsten Wochen, weitere Konfirmation Gottesdienste vonnöten macht (für die ich allerdings nicht als Fotograf eingeplant bin) – war ein Vorteil.
Die Kirche strahlte das aus, was ich seit Jahrzehnten, vielleicht zuletzt an einem Weihnachtsgottesdienst in der Kindheit verspürt und sogar unbewusst vermisst hatte; Geborgenheit, Glauben, man fühlte sich eingeladen, gewollt und willkommen. Genauso und kein bisschen anders stelle ich mir, „Das Haus Gottes" vor.
Dazu drei Kirchenmenschen, die durch den Gottesdienst führten, die offenbar ihren Job oder ihren Auftrag, zumindest einen tollen Gottesdienst mit Botschaft abzuliefern, liebten und dabei durchaus gut unterhielten. „Das Wort Gottes" nachhaltig ins Ohr brachten.
Neu für mich, ich kannte, dass nur bisher von Kommunionsgottesdiensten, dass auch Konfirmanden eine Kerze anzünden.
Bevor sie sich vom Pfarrer den Konfirmationssegen und Glückwünsche abholten.
Nach der Kirche wurden die Konfirmanden geherzt und beglückwünscht und ich hatte durchaus kurzzeitig Not, alle Familien in den Augen zu behalten, nicht dass mir einer der Konfirmanden durch die Lappen geht, mit seinen Angehörigen verschwindet und ich kein Gruppenfoto zur Erinnerung beisteuern kann.
Natürlich hatte ich im Vorfeld die Konfirmanden bereits gebeten, dass ja niemand wegläuft, bevor das Gruppenbild im Kasten ist. … und doch, vor zwei Jahren, war genau das der Fall, weil Familien im Feiertrubel vergaßen kurz abzuwarten.
Nachdem Gruppenbild erfüllte ich gutgelaunt alle Fotowünsche der bestens aufgelegten Konfirmationsfamilien.
Um 10 Uhr, pünktlich, begann der Gottesdienst.
Um 11 Uhr 35, war ich bereits mit fotografieren, beglückwünschen und Verabschieden durch.
Diesmal kann ich gar nichts sagen, ob ich das Fotografieren mehr mochte oder diese unglaubliche Atmosphäre, den überaus gelungenen Gottesdienst und um mich herum all diese fröhlichen Menschen?
„Kirche kann Kirche", wenn man sie zulässt.
Vielleicht hatte ich auch einfach in den vergangenen Jahren nicht ein weit genug geöffnetes Herz, vielleicht auch den vielen Hiobsbotschaften über die Institution Kirchen mit geschuldet, umso ein Gefühl überhaupt zuzulassen?
Hallo, Fizzy Lemon!
Es ist ein feierliches Ritual. Eine Möglichkeit ein Zusammenhaltsgefühl innerhalb der Gemeinde - der Kirchengemeinschaft - zu schaffen.
Wer glaubt, glaubt! ... und wer nicht, das ist auch vollkommen in Ordnung, wer nicht, dann nicht.
Ich finde es dennoch toll, wie konsequent du warst und bist!
Viele Grüße
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