„Nicolauso ala Italiano“

Datum: Samstag, 6. Dezember 2025
Zeit: 16 Uhr 55
Ort: „Eiscafé Adami", Worms

Trotz einer gewissen Schläfrigkeit in mir hatte ich nach einer belebenden Dusche wieder einen Blick für die Welt; zumindest für die unmittelbare vor meiner Nase.

Die große Fröhlichkeit versprühe ich nicht.
Doch ich trage das „Lasst-uns-froh-sein-Prinzip" in mir. Am „munter" arbeite ich noch.

Der Weihnachtsmarkt fühlt sich langsam auch besonders in mir an – die Stimmung und das Glühweingemurmel übertragen sich auf mich.
Auch die Lichtlein, die mich ja bereits seit Wochen in der Wormser Innenstadt erfreuen, bekommen nun eine einnehmende Tiefe.

Eine ungewöhnliche Kombination: Politik-Talk und Italo-Pop.
Die sich zu meiner Verwunderung bemerkenswert ergänzen.
Meine Tischnachbarn links und rechts sind zwei ältere Frauen, die sich über die Tische zurufen, dass uns Herr Merz wie Frau Merkel in eine Pandemie führen wolle. Auch der „Teuro" ist ein Thema.
Ich wollte ja weghören, doch das war bei diesem Lautstärkepegel unmöglich.

Im Hintergrund – und immer dann, wenn die Frauen schweigen – dringt rhythmischer Italo-Pop mit eingängig hämmerndem Mann-und-Frau-Refrain in mein Ohr.

Ich werde versuchen, demnächst einmal so Zeitung zu lesen.
Mir scheint, flockiger, rockiger Italo-Pop nimmt nicht nur den schrillsten Stimmen, sondern auch den schlimmsten Nachrichten (zumindest etwas) den Schrecken.

Eine Eisschokolade habe ich während des Blogschreibens verzehrt und bis auf den letzten Tropfen geleert.

Ich bin gut gelaunt. Bereit zu staunen!
Mir war noch nie so bewusst wie in dieser Lebensphase, dass man nicht nach Wundern Ausschau halten muss – die liegen in Hülle und Fülle im Alltäglichen.