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Datum: Donnerstag, 7. August 2025
Zeit: 14 Uhr 7
Ort: Auxerre Platz (hinterm Bahnhof), Worms
Erster Blog im neuen Notizbuch.
Irgendwann musste es ja so weit sein!
Das, obwohl ich den letzten Blog schon geschrieben, jedoch noch nicht gepostet hatte – eine allumfassende Müdigkeit verhinderte die Veröffentlichung.
Keinen Meter von mir entfernt sitzt eine Taube auf der Bank. Grauer Hals, schwarze Flügel, rote mystische Augen, rosa Krallen. Ihre Ausstrahlung ist nicht besonders taubenhaft – eher dunkel, fast unheimlich. Sie wirkt mehr wie eine Kreatur der Nacht. Vampirhaft!
Ich habe mich entschlossen, sie Rüdiger zu nennen.
Menschen meiner Generation verstehen diese Anspielung – wer noch?
Mit Bruder und Eltern war ich im „Times"-Café frühstücken.
Bruder das „Nibelungen", der Rest der Familie entschied sich für das „New Yorker"-Frühstück. Das amerikanische Breakfast bestand aus: einem Heißgetränk nach Wahl, einem kleinen Glas Orangensaft, vier in Dreiecke geschnittenen Toastscheiben, einer Minipackung Nutella, einem Mini-Glas Kirschmarmelade, einem Rührei mit etwa zehn kleinen Streifen Speck darin, drei kleinen Grillwürsten, einer Tomate, zwei Blättern Salat, einer Gurkenscheibe und einem offenfrischen (noch warmen) Blaubeer-Muffin.
Das war ausgesprochen lecker und vielfältig.
Bruder hat Geburtstag. Wollte unbedingt mit uns – seiner engsten Familie – auswärts frühstücken.
Traditionell gratulierten wir ihm um Mitternacht, überreichten Geschenke, stießen miteinander an – das Ganze wunderbar gelassen und fröhlich.
Rüdiger flog eine Sitzinsel weiter, pickte dort herum, lief einmal um diese Sitzinsel einer anderen Taube nach, flog zurück zu seinem Ausgangsplatz – keinen Meter von mir entfernt.
Rüdi und ich schauen aus dem Schatten heraus dem Kommen und Gehen zu, an diesem Sommertag, der diese Bezeichnung auch verdient.
Gleich geselle ich mich wieder zu meiner Familie. Geburtstagseis essen im „Adami". Wer meinen Blog schon länger liest, weiß, dass wir hierfür keine speziellen Anlässe brauchen.
Verdammt, ich hatte Recht! - Rüdiger ist eindeutig eine Vampirtaube!
Sonnenlicht fiel auf die Sitzbank, die ich mir mit Rüdi teilte. Rüdiger blähte sich auf – als würde er gleich, vom Sonnenlicht, das ihn streifte, zum Platzen gebracht werden. Dann flog er wie von der Tarantel gestochen, im Rekordtempo – ich schwöre, ich habe noch nie eine Taube schneller fliegen sehen – zum gegenüberliegenden Backsteinhaus in die Dunkelheit hinein. „Mach's gut, Rüdi."
Ich tue es jetzt sofort Rüdiger gleich und mach auch die Flatter.
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