Charlie Parker with Strings
Von
Jenny
in Musik
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14th Mai 2019
Video Dauer: 00:18:28
Charlie Parker with Strings ist ein Jazz-Album von Charlie Bird Parker. Die im Januar 1995 erschienene Compact Disc basiert auf den zwei 10-inch-Langspielplatten Bird with Strings (Vol. 1/2), die am 30. November 1949 und 5. Juli 1950 von Mercury Records in New York City aufgenommen und 1950 veröffentlicht wurden.
Norman Granz brachte Parker, der seit 1949 bei Mercury Records unter Vertrag war, bereits Ende 1947 für die Aufnahme des Stücks „Repetition“ mit einer Streicherformation unter der Leitung von Neal Hefti zusammen, als Aufnahmen für das Plattenprojekt The Jazz Scene entstanden. Parkers Versuche ereigneten sich in einer Phase, als sich der Jazz nicht länger als Zentrum der populären Musik verstand. Das spontane Gastspiel bei der Hefti-Session 1947 war Auslöser für Parker, die ihn dazu brachte, in den nächsten zwei Jahren ein Konzept für die Einbindung von Streichern vorzubereiten. Die Sessions vom November 1949 bzw. im Juli 1950 realisierten außerdem „die Vorstellung von Norman Granz, mit der Verknüpfung von Bebopjazz und klassischem Streichersound neue Klangfarben und auch neue Aussagen zu finden.“ Parker wurde für die Aufnahmen in den Kontext eines zehnköpfigen Streicher-Ensembles und einer Jazz-Rhythmusgruppe gebracht, die fast seinem regulären Bebop-Quintett entsprach; statt Thelonious Monk (wie bei Bird and Diz) oder Al Haig (bei Bird at St. Nick’s, 1950) waren hier weitgehend unbekannt gebliebenen Stan Freeman bzw. Bernie Leighton die Pianisten.
Mit den Streicher-Aufnahmen bekannter Jazzstandards wie Summertime, Out of Nowhere, Laura, I’ll Remember April oder They Can’t Take That Away from Me erfüllte sich für den Saxophonisten ein lang gehegter Wunsch. Die Arrangements für die Juli-Session lieferte der Orchesterleiter Joe Lipman, während für die November-Sitzung, bei der auch Oboe (Mitch Miller) und Waldhorn eingesetzt wurden, Jimmy Carroll verantwortlich war. Die Aufnahmen wurden zu Parkers erfolgreichsten Schallplatten zu Lebzeiten und führten zu einem Live-Auftritten mit Streicherbegleitung im August und September 1950 im Apollo Theater und in der Carnegie Hall und 1952 zu weiteren Sessions mit Streichern, an denen auch die Trompeter Al Porcino und Bernie Privin mitwirkten.
Würdigung
Der Parker-Forscher Phil Schaap sieht in dem Ausscheiden Miles Davis’ aus dem Parker-Quintett im Dezember 1948 einen Wendepunkt in der musikalischen Karriere Parkers; mit der Fusion von klassischer und Jazzmusik habe er damals eine Formel vorgegeben, die später von vielen Jazzmusikern wiederholt wurde, um eine mehr entspannte, Pop-orientierte Seite ihres Schaffens auszudrücken und die Bekanntheit ihrer Musik zu erweitern. Schaap sieht in dem Album „einen Türöffner, der es improvisierenden Musikern bis zum heutigen Tag erlaubt, nach einer üppigen Hintergrundstruktur zu suchen“ und erinnert an ähnlich ausgerichtete Projekte von Stan Getz (Focus, 1961), Johnny Hodges, Chet Baker, Harry Carney, Clifford Brown (Clifford Brown with Strings, 1955), Billie Holiday (Lady in Satin, 1958) und Wynton Marsalis.
Seit ihrem Erscheinen waren die Streicheraufnahmen Parkers beim Jazzpublikum heftig umstritten; diese Kontroverse spiegelt auch die unterschiedliche Bewertung des Albums bei den Kritikern wider; während der Allmusic dem Album die Höchstnote verlieh und die „Kollection (als) üppig, poetisch, romantisch wie die Hölle und das perfekte Gegengift für jemanden, der Platten mit undiszipliniertem Geblase übersättigt“ sei, schilderten würdigten Richard Cook und Brian Morton es lediglich mit drei Sternen und räumten mit der Legende von, „der (angeblichen) Ungeduld Parkers mit dem smooth setting“ auf. Hingegen befanden die Autoren, dass seine Solokonstruktion in „Stella By Starlight“ meisterhaft sei. Brian Priestley hebt insbesondere Parkers Solo in Just Friends hervor; ansonsten versuche er häufig zu straight zu spielen. Im Jahr 1988 wurden die Aufnahmen in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.
Quelle : Wikipedia