Mars
Von
Jenny
in Musik
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15th Mai 2019
Video Dauer: 00:10:36
Die Aufnahmen zu Interstellar Space zählen zu Coltranes letzten Studiosessions; in der Zeit nach den Aufnahmen vom Februar/März 1967, die später auf Expressions veröffentlicht wurden, war Coltrane bis zu seinem Tod im Juli 1967 zwar noch mehrfach im Studio.Bis heute wurden aber lediglich die Live-Mitschnitt seines Konzertes im New Yorker Olatunji Center vom April 1967 veröffentlicht (The Olatunji Concert: The Last Live Recording).
Das Album enthält nach den Namen der Planeten benannte Saxophon-Schlagzeug-Duette. Absicht des Saxophonisten sei „eine stärkere Betonung des rhythmischen Elements und ein Spiel, das frei von harmonischen und tonalen Zwängen ist,“ so die Coltrane-Biographen Filtgen und Außerbauer zu diesen späten Aufnahmen.
„Mars“ sei ein „Schlachtfeld unter den kosmischen Giganten, mit breit einschlagenden Bläsertönen und einem dichten Spiel des Perkussionisten.“ Es werde „mit einer Rasanz“ gespielt, die es unmöglich mache, „einzelne Töne zu unterscheiden“, so Filtgen/Außerbauer, es entstehe dabei „ein Klanggemisch, das den Eindruck vermittelt, dass es sich um ein Instrument handelt, welches die Möglichkeit eines zugleich rhythmisch wie auch melodischen Spieles bietet“.
Das folgende „Venus“ ist vergleichsweise ruhiger angelegt; nach einem Vorspiel von Rashied Ali bläst Coltrane eine lange melodische Linie, die deutlich auf den Titel bezug nimmt. Sein Spiel im nächsten Titel „Jupiter“ ist ähnlich aufgewühlt wie in „Mars“; Ali spielt hier jedoch zurückhaltender, „jedoch mit einer technischen Brillanz, die ihn sicher unter die Elite der Jazz-Schlagzeuger einreiht.“
Das letzte Stück des Albums „Saturn“ beginnt mit einem Schlagzeugsolo; Coltrane „baut hier sein Solo mehr auf melodische Linien, von gelegentlichen rhythmischen Einwürfen unterbrochen, auf, immer nach einem höheren Ton greifend. Strukturschaffend verwendet er hier das Sequenzprinzip, d. h., er spielt Tonfolgen in unterschiedlichen Tonhöhen, verschiebt Phrasen als Ganzes um Intervalle, um sie so melodisch und klanglich von mehreren Seiten zu beleuchten. Nach seinem entfesselten Tenorsolo endet das Stück, wie es begonnen hatte, mit Rashied Ali.“
Quelle : Wikipedia